(K)eine Übergangslösung für die VMR-Beschäftigten

Die Gewerkschaft ver.di hatte einen Deal für eine Transfergesellschaft für die vorübergehende Weiterbeschäftigung der Busfahrer mit den Gläubigern des VMR gemacht. Der Nutzen für den neuen Betreiber bvo an dem Deal war, dass unter diesen Voraussetzungen verd.di die Klage, dass es sich bei der Übernahme der bvo um eine Betriebsübernahme handelt, ruhen läßt. Dieser Deal ist laut NW vom 31.05 an der Aufkündigung des Gläubigers EON gescheitert:
"Die Transfergesellschaft für die vorübergehende Weiterbeschäftigung der Busfahrer ist geplatzt."
Die Konstruktion sollte dazu dienen, einen Betriebsübergang und die damit verbundene Übernahme der VMR-Busfahrer bei der Bahntochter Busverkehr Ostwestfalen (BVO) zu verhindern, aber die Busfahrer in Beschäftigung zu halten. Dabei habe nur noch die Unterschrift der Vertragspartner unter dem Papier gefehlt, sagt Linnemann mit einer Mischung aus Bitterkeit und Ärger. Als Grundlage hatten die Kreise Herford und Minden-Lübbecke ihr Einverständnis gegeben, dass ein Teil der VMR-Busse von der Transfergesellschaft genutzt werden konnte."
Ver.di will deswegen die ruhende Klage zur Betriebsübernahme wieder aufnehmen.
Kommentar:
Bleibt zu hoffen, dass ver.di aus diesen Erfahrungen lernt und merkt, dass die Zeit des Fordismus und somit der Deals vorbei ist. Sich auf Zusagen von EON zu verlassen ist gelinde gesagt mehr als naiv. In diesem Fall hat es auch negative Konsequenzen, denn die Klage zur Betriebsübernahme hätte bessere Chancen gehabt als die Busse von bvo noch nicht am Start waren. (rh)
Nachtrag: Wie am 7. Juni der NW zu entnehmen war, gab es in letzter Minute in der Gläubigerversammlung Zustimmung zur Bildung einer Transfergesellschaft. Nicht auf EONs Kosten, sondern zu Lasten des Pensionssicherungsvereins und für die Busfahrer mit Lohneinbußen. Sie erhalten 80 % ihres Bruttoeinkommens, um erst ein Jahr später ordentlich arbeitslos zu werden. Dafür zahlen sie also 20% "Parkgebühren" im Verhältnis zu ihrem alten Gehalt und dürfen dann mit diesem reduzierten Einkommen ihre Anträge bei der ARGE stellen. Zumindest haben sie dann gelernt wieviele Möglichkeiten es gibt, Bewerbungsunterlagen zusammenzustellen, erhalten Qualifizierungschancen zu was, wenn man fragen darf??? ...... und sonst????? Lehre für alle Beteiligten auf der Arbeitnehmerseite: den nächsten Arbeitskampf anders und besser führen....... (hb)