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Erklärung der das Weltsozialforum veranstaltenden Organisationen zur Ermordung von Chokri Belaïd

40.000 bei Beerdigung des tunesischen Oppositionspolitikers

Chokri BelaïdAm vergangenen Freitag haben 40.000 Teilnehmer_innen die Beerdigung des tunesischen Oppositionspolitikers Chokri Belaïd zu einer eindrucksvollen Protestdemontration gemacht. Ein Generalstreik legte währenddessen das sonstige öffentliche Leben in Tunesien weitgehend lahm.

Der beliebte Generalsekretär der Partei "Bewegung Patriotischer Demokraten" galt als scharfer Kritiker der islamistischen Regierung und trat für die Trennung von Staat und Religion ein. Am Mittwoch wurde er von Unbekannten vor seinem Haus erschossen.

Attac Deutschland hat die im Folgenden dokumentierte Erklärung der das Weltsozialforum (WSF) veranstaltenden Organisationen mitgezeichnet.

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Wir sind entsetzt und empört über die Ermordung von Chokri Belaid, ein politischer Führer, der sein ganzes Leben dem Kampf um Demokratie, Freiheit und soziale Gerechtigkeit gewidmet hat.

Unser Beileid drücken wir der Familie des Verstorbenen aus, seinen Kampfgefährten, den tunesischen Demokraten, seinen Freunden und dem tunesischen Volk. Wir beklagen den Verlust eines Manns, der sich für deren Verteidigung ständig eingesetzt hat.

Dieses niederträchtiges Verbrechen wurde zwei Jahre nach dem Beginn der Revolutionen in Tunesien und in der Region und weniger als zwei Monate vor der Durchführung des WSF 2013 in Tunis verübt.

Dieser Mord hat zum Ziel, diejenigen, die für Würde, Freiheit und soziale Gerechtigkeit kämpfen, zum Schweigen zu bringen. Es wird bezweckt, ein Klima der Angst und des Hasses zu schaffen und Tunesien in Gewalt versinken zu lassen. 

Ein solches Verbrechen wird den Prozeß, den die tunesischen Demokraten begonnen haben, weder behindern noch stoppen können. Wir drücken ihnen unsere Solidarität aus. Wir sind davon überzeugt, dass die demokratischen tunesischen Kräfte die starke und unerschütterliche Überzeugung und die Wahl für eine friedliche Lösung der Konflikte hin zur Vervollkommunung ihres demokratsichen Prozesses beibehalten werden.

Wir rufen die tunesischen Behörden dazu auf, schnell eine unparteiische Untersuchung einzuleiten, um die Täter herauszufinden und alles dafür zu tun, dass dieses Verbrechen nicht unbestraft bleibt und sich nicht wiederholt.

Wir sind mehr denn je davon überzeugt, dass für das Gelingen des WSF 2013 eine internationale Mobilisierung notwendig ist. Machen wir aus dem WSF ein starkes Zeichen der Unterstützung des demokratischen Prozesses in Tunesien.