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Erfolgreiches Weltsozialforum in Tunis

50.000 aus aller Welt im Widerstand gegen Armutspolitik

Auftaktdemonstration des WSF 2013 in TunisDas elfte Weltsozialforum (WSF) hat im Verlauf der vergangenen Woche mehr als 50.000 Menschen aus 127 Ländern in Tunis versammelt. Unmittelbar vor seinem Abschluss werten es die Veranstalter als außerordentlichen Erfolg. "Dieses globale Treffen in Tunis hat nicht nur die Überlebensfähigkeit der Sozialforumsidee bestätigt, sondern auch eine neue Dynamik des weltweiten Widerstands gegen die dramatische Armutspolitik der Herrschenden sichtbar gemacht. Der aufrührerische Geist des arabischen Frühlings hat auch die sozialen Bewegungen im Rest der Welt erreicht", sagte Hugo Braun, Mitglied im International Council des WSF und im Koordinierungskreis von Attac Deutschland.

Mit einer ebenso bunten wie kämpferischen Eröffnungsdemonstration von 25.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern, mit mehr als tausend Seminaren, Foren und Diskussionszirkeln, sowie einer Vielzahl kultureller Veranstaltungen hat das Programm des WSF in Tunis das ganze Spektrum der Globalisierungskritik angeboten. Die Ursachen und Perspektiven der revolutionären Entwicklungen in Nordafrika nahmen einen besonderen Raum ein. Die Diskussionen um die weltweite Krise des neoliberalen Systems machten deutlich, dass physische Armut nicht länger eine Massenerscheinung nur in den Ländern des Südens ist. Die gemeinsame Betroffenheit hat die Notwendigkeit des gemeinsamen globalen Widerstands offenkundig gemacht. Ein weiterer thematischer Schwerpunkt wurde in einer Vielzahl von Veranstaltungen zu Problemen des Klima- und Umweltschutzes sichtbar.

Das Organisationskomitee des WSF schätzt, dass etwa 80 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Tunesien stammten. Die internationale Gewerkschaftsbewegung war mit rund 40 Organisationen vertreten. Aus Deutschland waren 37 Organisationen mit eigenen Aktivitäten auf dem Forum dabei, darunter neben Attac die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), die evangelische Entwicklungsorganisation "Brot für die Welt", aber auch Bildungseinrichtungen wie die Technische Universität Berlin oder die Universität Hildesheim.

Am Rande des WSF fand in Tunis auch ein Treffen des weltweiten Attac-Netzwerks statt, auf dem Vertreterinnen und Vertreter aus 17 Ländern eine weitere enge Zusammenarbeit mit gemeinsamen Kampagnen zur Kritik der globalen Finanzmärkte vereinbarten.

Das WSF wird am Samstag mit einer Abschlussdemonstration enden, zu der 50.000 Menschen erwartet werden. Eine Tagung des International Council wird am Sonntag und Montag über die weiteren Aktivitäten der Sozialforumsbewegung beraten.