Demonstration gegen die Afghanistankonferenz in Bonn

Es gab einen Bus, organisiert von der Linken Herford. Kurz vor der Abfahrt des Busses aus Herford ließen es sich die unterbeschäftigten lokalen Streifenbeamten nicht nehmen vorbeizukommen, um zu fragen, wie viele Leute denn in dem Bus mitfahren würden. Denn dann könnten sie die Zahlen ihren Kollegen in Bonn schon mal mitteilen...
Im Radio wurde dann berichtet, dass 4000 Polizeibeamte für die Demo im Einsatz seien. Das schien uns angesichts dessen, dass Pazifismus momentan nicht „in“ ist und die Wettervorhersage schlecht war (Regen) doch ein wenig übertrieben. Das Wetter in Bonn war schlecht wie angekündigt. Dem entsprechend waren auch recht wenige DemonstrantInnen (< 1000) anwesend. Erfreulicherweise wurde diese Zahl während der Demonstration vervierfacht, obwohl das Wetter erst zum Schluß besser wurde.
Die Demonstration war absolut friedlich, was allerdings die berüchtigte Wuppertaler Einsatzhundertschaft nicht davon abhielt den „Schwarzen Block“ rechtswidrig zu filmen. Später wurde dann diese berüchtigte Wuppertaler Einsatzhundertschaft durch die noch berüchtigtere Polizei aus Sachsen ersetzt. Diese reagierten sogar auf jede höfliche Frage mit offensichtlicher Aggressivität. Zum Glück gab es niemanden in der Demonstration der sich provozieren lies. Ein eventuelles Eskalationskonzept ist daher nicht aufgegangen.
Bei der Abschlusskundgebung kam es dann doch noch zu Gewalt gegen Christian Ströbele, der mit faulen Eiern beworfen wurde. Dies ging allerdings nicht vom schwarzen Block aus, sondern von einigen GenosInnen der Partei die Linke. Die noch stark präsente sächsiche Polizei hielt es allerdings nicht für nötig einzuschreiten, was schon klar macht, dass es hier den Falschen getroffen hat. Denn Christian Ströbele ist einer der wenigen von den Grünen, welcher sich konsequent gegen den Afghanistaneinsatz eingesetzt hat. Ihn nur wegen der Parteilinie, welche er nicht mitgetragen hat, zu verurteilen, zeigt ein dubioses Demokratieverständnis.
Zur Entschuldigung der Linken muss allerdings gesagt werden, dass die meisten der Linken die Aktion verurteilt haben. Verpasst haben die Störer dann auch, dass Christian Ströbele interessante Aspekte zum Afghanistankrieg beizutragen hatte (sieh www.youtube.com). (rh)