"Arbeitsumverteilung jetzt!" – unter diesem Motto wollen Aktive der bundesweiten Attac-Arbeitsgruppe ArbeitFairTeilen gemeinsam mit EU-Abgeordneten aus Frankreich, Deutschland und Österreich bei einem europäischen Treffen am kommenden Dienstag, 19. November, in Straßburg für eine Alternative zur aktuellen EU-Krisenpolitik werben: mittels Arbeitszeitverkürzung sozialverträglich und ökologisch schonend aus der Krise zu steuern und sich vom Wachstumszwang zu verabschieden. 

Unterstützt wird das Forum von den EU-Abgeordneten Karima Delli (Grüne), Thomas Händel (Die Linke) und Evelyn Regner (SPÖ) sowie vom französischen Collectif Roosevelt und der Association ACTES67 (Action Citoyenne pour la Transformation Ecologique et Sociale). 

Der vor allem von der Bundesregierung forcierte Wachstums- und Wettbewerbspakt der Europäischen Union würde den Agenda-2010-Prozess in Deutschland verstetigen und in alle EU-Länder exportieren. Eine Deregulierungs- und Privatisierungsspirale würde in Gang gesetzt, Parlamente und lokale Verwaltungen würden entmachtet. "Doch der Abbau von Arbeitnehmerrechten und Sozialstandards führt nicht zu neuen Arbeitsplätzen. Dafür brauchen wir konkrete Maßnahmen wie die Arbeitszeitverkürzung", stellt Michaela Amiri von der Attac-AG ArbeitFairTeilen fest. "Von dem geplanten Pakt hingegen würden lediglich große Konzerne und Banken profitieren."

Und Mohssen Massarat vom Wissenschaftlichen Beirat von Attac erklärt: "Die aktuelle EU-Politik hat den Kampf gegen die Jugendarbeitslosigkeit verloren. Stattdessen sollten wir die 30-Stundenwoche mit Lohn- und Personalausgleich europaweit einführen. Diese wäre ein kooperativer, solidarischer und ökologischer Ansatz, die Arbeitslosigkeit zu überwinden und Kranken- und Rentenversicherungen mit ausreichenden Mitteln auszustatten. Arbeitszeitverkürzung hat in der Geschichte der letzten 150 Jahre gut funktioniert und ist auch heute ökonomisch umsetzbar." 

Die ganztägige Veranstaltung mit Simultanübersetzung und bisher etwa 120 angemeldeten Teilnehmer_innen findet im Europäischen Jugendzentrum in Straßburg statt. Anmeldungen sind möglich per E-Mail an actes.67@free.fr.

• Dienstag, 19. November 2013, 9 bis 18 Uhr
• Europäisches Jugendzentrum, Straßburg