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Aktionstage #MobilitätswendeJetzt 2022

Von Bremerhaven bis Stuttgart: Tausende protestieren gegen Autobahnen und für öffentlichen Verkehr +++ Autofreie Tage am 18./19.6.'22 in mehr als 30 Orten

An über 30 Orten protestieren am Wochenende vom 18. und 19. Juni 2022 tausende Menschen gegen die verfehlte, rückwärtsgewandte Verkehrspolitik. Deutschlandweit fanden heute im Rahmen der bundesweiten Aktionstage „Autofreie Tage selber machen – soziale und klimagerechte Mobilitätswende Jetzt!“ viele kreative Aktionen wie Picknicke auf Straßen und Parkplätzen, Fahrradsternfahrten, Menschenketten, Sitzblockaden, Kundgebungen und Demonstrationen statt.

In mindestens fünf Orten waren auch lokale Attac-Gruppen beteiligt – zu unterschiedlichsten Schwerpunkten und mit vielfältigen Aktionsformen.

In Bonn demonstrierten auf einer Rad-Fuß-Bahn-Demo bereits einige Wochen vor dem eigentlichen Protest-Wochenende 700 Menschen, darunter Attacies, als Umweltverbund. Highlight war die Begegnung aller Demo-Züge der unterschiedlichen Mobilitätsformen auf der zentral gelegenen Kennedy-Brücke.

Foto: Kevin Raake

Die Darmstädter Attac- und attacikka-Gruppen sowie die hiesige Linksfraktion demonstrierten für die Reaktivierung einer Bahnstrecke als Straßenbahn. „Studien gehen davon aus, dass die Straßenbahn 55% mehr Fahrgäste im ÖPNV auf dieser Strecke bedeuten kann – und damit weniger Autos, die die Straße verstopfen“, so Jakob Migenda von der Attac-Jugendgruppe.

Foto: Tim Dreyer

Direkt an der Konstablerwache mitten in Frankfurt am Main blockierten etwa 50 Tempolimit- Befürworter*innen die Konrad-Adenauer-Straße. Bei einem Straßentheater nahmen sie besonders die Blockadehaltung der FDP auf die Schippe. Unter anderem hatte das Bündnis Verkehrswende Frankfurt, zu dem auch Attac Frankfurt gehört, dazu aufgerufen.

Zu einer Fahrradsternfahrt über Arnstein, Rüsselsheim, Groß-Gerau, an der Bergstraße von Heppenheim bis Bickenbach und Darmstadt hatte u. a. Attac Rüsselsheim aufgerufen. Rund 250 Menschen radelten bei brütender Hitze bis zu 37 Kilometer, um gegen die dortigen Autobahnausbaupläne zu demonstrieren. Sie fordern ein Moratorium für sämtliche Bebauungspläne in Außengebieten sowie einen neuen, klimakonformen Bundesverkehrswegeplan.

Ein ungehorsames Picknick auf einem Kreisverkehr stellte Attac Tübingen auf die Beine. Sie forderten einen kostenlosen und gut ausgebauten öffentlichen Nahverkehr, sowie sichere und gute Wege für Rad- und Fußverkehr, damit Leben ohne Auto in Stadt und auch auf dem Land möglich wird.

Hannover; Foto: Sebastian Blume

Die Forderung nach zukunftsfähigem ÖPNV, der das Auto ersetzen kann und für alle bezahlbar ist, eint alle teilnehmenden Aktionsgruppen. Sie fordern zukunftsfähige und sozial gerechte Maßnahmen für eine radikale Mobilitäts- und Energiewende. Statt einem Strohfeuer wie dem 9-Euro-Ticket braucht es eine dauerhafte und preiswerte Versorgung mit öffentlicher Mobilität. Neben Bus und Bahn sollen auch Rad- und Fußwege ausgebaut werden. Sie fordern Städte und Dörfer der kurzen Wege mit hoher Aufenthaltsqualität und eine Überprüfung des Bundesverkehrswegeplans hinsichtlich seiner Vereinbarkeit mit dem Klimaschutzgesetz. Bis dahin soll ein Moratorium für Autobahn- und Straßenbauprojekte gelten. Einen reinen Antriebswechsel lehnen die Aktionsgruppen ab: Der Autoverkehr als Ganzes müsse deutlich reduziert werden.

>> Gemeinsamer Aufruf zu den Aktionstagen

>> Pressemitteilung vom 18.6.2022

>> Überblick über alle Aktionen auf "wald statt asphalt"

Pressespiegel (Auszug)

Wir sind eine bundesweite lose Vernetzung verschiedener Gruppen, Organisationen und Akteur*innen, die sich verabredet haben, am selben Wochenende für die Mobilitätswende auf die Straße zu gehen. An den Vorbereitungen beteiligt sind die vielfältigsten Zusammenhänge von Initiativen gegen Autobahnen und Straßenbauprojekte wie Wald statt Asphalt über lokale Initiativen bis hin zu bundesweiten Gruppen wie dem BUND und Attac.

Zu den ersten bundesweiten dezentralen Aktionstagen riefen wir im Juni 2021 auf - mit großem Erfolg; es beteiligten sich über 70 Städte. Nun machen wir weiter!