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Aktionsideen für Regionalgruppen & -bündnisse Ideensammlung für die Aktionstage "Sozial- und klimagerechte #MobilitätswendeJetzt!"

Gemeinsame Aktionsidee des Bündnisses: Die Alarmglocken sind ohrenbetäubend!

‚Die Alarmglocken sind ohrenbetäubend‘ - mit diesen Worten kommentierte UN-Generalsekretär Guterres die Erkenntnisse des neuen IPCC Berichts. Wir greifen dieses Bild auf und schlagen am 9. Oktober um 13:14 Uhr gemeinsam Alarm. 13 Tage nach der Bundestagswahl und 14 Jahre bevor Deutschland zur Einhaltung des 1,5 Grad Ziels klimaneutral sein müsste machen wir Lärm für die Mobilitätswende. Im ganzen Land erklingen tausende Alarmglocken. Überall kann mitgemacht werden: Mit der Fahrradklingel bei den zahlreichen Aktionen am Aktionstag, durch solidarisches Hupen bei Bus- und Bahnbetrieben oder mit eurer eigenen Idee, die ihr unter #1314 und #DieAlarmglockensindohrenbetäubend in den sozialen Medien teilen könnt.

 

Weitere Aktionsideen

Ihr wollt euch an den dezentralen Aktionstagen für die Mobilitätswende beteiligen und sucht nach Inspirationen für eine schöne Aktion? Checkt unsere Aktionsideen – von Mini-Aktion für eine*n Aktive*n bis hin zur großen Bündnisaktion ist für jede*n was dabei:

Bahnhänger an Haltestangen  |  Stoppschild-Busting  |  Kreativer Infostand  |  Soli-Baumbesetzung  | 
Ticketloses Fahren als Aktion  |  Fahrraddemo  |  Straßenaktionstag  

Achtet bei der Durchführung bitte auf die Corona-Regeln, vor allem auf Masken (ggf. FFP2 verpflichtend) und Abstand. Bewährt hat es sich bspw., eine Hygienestation mit Desinfektionsmittel, einigen FFP2-Masken und Co. aufzubauen sowie am Aktionsort die nötigen Abstände mit Kreide oder Klebeband auf dem Boden zu markieren. So können die Aktionen für euch und alle anderen sicher vonstattengehen.

1. Bahnhänger an Haltestangen

Bus und Bahn spielen eine zentrale Rolle für die Verkehrswende. Mit dieser Aktion könnt ihr direkt an Ort und Stelle aktiv für die Verbesserung des ÖPNV werben!

So wird's gemacht:

Steigt einfach in Bus und Bahn, bringt dort unsere hübsch bedruckten Hänger an den Haltestangen bzw. Handläufen an und kommt, wenn ihr wollt, mit den Fahrgästen ins Gespräch. Easy zu zweit, dritt oder sogar allein durchführbar! Achtung – die Aktion könnte als „Auslage von Werbemitteln“ ausgelegt werden, was gegen die Beförderungsbedingungen vieler Verkehrsbetriebe verstößt. Korrekterweise müsstet ihr sie deshalb mit der entsprechenden Betreibergesellschaft absprechen.

Das braucht ihr:

Die Attac-Bahnhänger könnt ihr in 50 Stück-Packungen hier im Webshop bestellen.

2. Stoppschild-Busting

Stoppschilder sind ein wunderbares Zielobjekt von Aktionen, weil sie kreativ und einfach durch Ergänzungen gebustet („gekapert") werden können ;) – gerade für den Bereich Mobilität sehr passend. Wichtig ist, dabei auf keinen Fall eine Gefährdung für die Verkehrsteilnehmer*innen herzustellen.

So wird's gemacht:

Überlegt euch kreative Sprüche, um den „Stop“-Schriftzug zu ergänzen – zum Beispiel mit „SUVs“, „Klimakiller“ oder „Autoverkehr“. Dann könnt ihr fleißig kleben gehen! Bitte aber NICHT auf echten Stoppschildern anbringen, das ist ein ordnungswidriger Eingriff in den Straßenverkehr – auch wenn das besonders viel Aufmerksamkeit versprechen würde ;) Stattdessen könnt ihr bspw. selbstgebastelte Pappschilder verwenden.

Das braucht ihr:

>> Dieses Video zeigt im Detail, wie ihr solche Aufkleber NICHT einsetzen solltet und was ihr dafür bräuchtet.

>> Aufkleber „[Stop] SUVs“ könnt ihr im Attac-Büro bestellen: per Mail an regionalgruppen@attac.de. Oder ihr geht mit der Druckvorlage zum Copyshop eurer Wahl und lasst dort die Sticker produzieren!

Beispielbild: Anderes Thema, dieselbe Verwendung ;)

Kreativer Infostand

Klassisch, aber gut bewährt: Infostände mit Flyern, Stickern, Hintergrundmaterial. Um mit eurem Infostand aufzufallen, könnt ihr euch einige kreative Elemente einfallen lassen: Designet ihn beispielsweise im Haltestellen-Look mit Haltestellenschild, Abfahrtszeiten-Tafel und Fake-Tickets. Auch interaktive Elemente und Beschäftigung für Kinder kommen super an und sichern Aufmerksamkeit.

So wird's gemacht:

Bestehende Haltestellen werden präpariert oder neue Haltestellen „gebaut“. Nehmt dafür einfach einen Schirmständer und eine Stange. Oberhalb der Abfahrtszeiten-Tafel könnt ihr eine Tafel kleben, auf der eure Forderungen stehen. Die Tickets dort gibt’s zum Nulltarif (Sticker auf Ticketautomaten oder Schild an die Haltestelle, um darauf aufmerksam zu machen). Ihr könnt auch Fake-Tickets basteln und verteilen, bei denen erst auf den zweiten Blick sichtbar ist, dass sie nicht echt sind. So ist euch die Aufmerksamkeit der Passant*innen sicher! Interessierten könnt ihr auch Sprechblasen anbieten, damit sie ihre Utopien bzw. Forderungen für die Verkehrswende festhalten können. Kinder könnt ihr mit Busbastelbogen und Straßenteppich mit Matchbox-Autos, Bussen, Fahrrädern etc. bespaßen. Dann bekommen sie eine Angel in die Hand und müssen die Klimakiller (Autos) vom Teppich herunterangeln. ;) Das gibt gute Bilder und ihr könnt in Ruhe mit den Eltern ins Gespräch kommen. Ein Beispiel für einen kreativen Infostand findet ihr hier im Video.

Das braucht ihr:

>> für's Basteln neuer Haltestellen: Schirmständer und -stange, Haltestellenschild (Druckvorlage in A2 / in A3)

>> evtl. Forderungstafel im Design der Abfahrtszeitentafel von euren Verkehrsbetrieben (Beispiel von den Tarifkämpfen im ÖPNV 2020)

>> evtl. Fake-Tickets zum Verteilen oder "Nulltarif"-Sticker für Fahrscheinautomaten

>> evtl. Sprechblasen (einfach selbst basteln) und dicke Stifte (z. B. Edding)

>> Bus-Bastelbögen für Kinder: als PDF zum Selbstausdrucken / im Webshop bestellen

>> Straßenteppich mit Matchbox-Autos, Bussen, Fahrrädern etc.: Schreibt an regionalgruppen@attac.de, um euch eine fertige Kiste mit allem nötigen Material auszuleihen!

4. (Soli-) Baumbesetzung

Immer mehr Wald wird für verschiedene Großprojekte gerodet – auch für Autobahnen (wie z. B. im Dannenröder Forst). Auch in Städten bzw. in deren Umland werden Bäume gefällt, um Platz für Häuser, Straßen etc. zu schaffen. Ein praktisches Zeichen gegen ein konkretes Projekt oder der Solidarität mit anderen Wald- bzw. Baumbesetzungen kann es daher sein, selbst eine Besetzung durchzuführen.

So wird's gemacht:

Maßgeblich ist natürlich, inwiefern ihr den legalen Rahmen ausreizen möchtet. Allein aus Sicherheitsgründen können und wollen wir euch hier aber keine Anleitung geben, wie ihr einen Baum konkret besetzt. Aber selbst wenn ihr keine Kletterexpertise besitzt, könnt ihr Bäume auch quasi besetzen, indem ihr deren Abholzung durch Blockaden be-/ verhindert bzw. Kundgebungen unter ihnen stattfinden lasst. Einige Menschen lassen sich unter Berücksichtigung relevanter Sicherheitsaspekte auch an Bäumen anketten. Die einzelnen Aktionsniveaus lassen sich jedoch auch verbinden, sodass sich gegenseitig unterstützt werden kann und für alle etwas dabei ist.

Das braucht ihr:

Das Material ist abhängig von der konkreten Aktionsform. Für Kletteraktionen braucht ihr Seile, Klettergurte, Sicherungen etc., wobei ihr euch im Falle der Wahl einer solchen Aktion selbst besser auskennt. Für Blockaden könnt ihr euch einfach Hinsetzen und benötigt nichts weiter – außer ihr wollt bspw. auch mit Baumstämmen, Ästen etc. blockieren, wie es schon im Hambi gemacht wurde. Solltet ihr eine Kundgebung planen, sind wiederum versammlungsspezifische Aspekte zu regeln: Meldet die Kundgebung an, bringt ein Megaphon oder eine Musikbox mit und jede Menge Infomaterialien wie Flyer, Sticker etc. mit!

5. Ticketloses Fahren als Aktion

Wer ohne Fahrschein fährt, wird juristisch wegen des „Erschleichens von Leistungen“ belangt. Aktivist*innen machen sich diesen Umstand immer wieder im Rahmen von politischen Aktionen zunutze: Sie fahren ganz offen ohne Ticket und informieren Mitfahrer*innen darüber, was genau sie tun und warum – damit versuchen sie, den Vorwurf des „Erschleichens“ zu umgehen und werben außerdem für fahrscheinfreies Fahren und die Verkehrswende.

So wird's gemacht:

Die Aktivist*innen ziehen in einer kleinen Gruppe los – mit einem Aktionsflyer sowie einem Schild, welche die Aktion beschreiben, im Gepäck. Sie steigen damit in eine Bahn, verteilen Flyer und versuchen, mit Mitreisenden über die Aktion und ihre Forderungen ins Gespräch zu kommen. Einige machen die Aktion sogar allein und nebenbei, wenn sie ohnehin mit Bus oder Bahn unterwegs sind.
Achtung: Mit der „doppelten Kennzeichnung“ durch Schild und Verteilen von Flyern wurden schon mehrere Freisprüche vor Gericht erreicht. Trotzdem bleibt ein Risiko – die Gerichte urteilen sehr unterschiedlich zu diesem Thema. Bei Fragen vorab, danach oder wenn mensch Geld benötigt, um sich juristisch zu verteidigen, kontaktiert uns – wir lassen euch nicht allein!

Das braucht ihr:

>> gut les- und sichtbares Schild, das klar verständlich macht, dass ohne Fahrkarte gefahren wird (z. B.: „Ich fahre umsonst. Für einen Nahverkehr zum Nulltarif!“)

>> Aktionsflyer (als pdf herunterladen)

 

SZ-Artikel "Ich fahre umsonst"

Die Süddeutsche liefert Infos zur Aktionsform und Hintergründe:

Zum Artikel

Y-Kollektiv-Video"Nahverkehr umsonst: Wie weit gehen Aktivist:innen für kostenlose Bahntickets?"

Das YouTube-Reportageformat Y-Kollektiv begleitet zwei Nulltarif-Aktivisten beim Aktionsfahren und dem folgenden Gerichtsprozess.

Zum Video

6. Fahrraddemo

Autos nehmen quantitativ und räumlich sehr viel Platz auf den Straßen ein. Um diesem Bild etwas entgegenzusetzen, lassen sich kollektive Fahrradaktionen starten. Gerade für Corona-Zeiten eine schöne, sichere Aktionsform!  

So wird's gemacht:

Eine Fahrraddemonstration könnt ihr einerseits angemeldet durchführen und mit Cop-Begleitung die Straße einnehmen (ab 100 Teilnehmer*innen ist eine Anmeldung verpflichtend). Da diese selbst aber oft mit Autos unterwegs sind und eine Zusammenarbeit mit der Polizei neben politischen Gründen auch hinsichtlich praktischer Argumente insbesondere in diesem Fall überflüssig ist, könnt ihr andererseits auch als „Critical Mass“ auftreten. Dabei sammelt ihr euch einfach und demonstriert sozusagen spontan. Mehr als 15 Radfahrende können nach § 27 StVO einen „geschlossenen Verband“ bilden, welcher allerdings für andere Verkehrsteilnehmende deutlich als solcher erkennbar sein muss. Für diesen Verband gelten sinngemäß die Verkehrsregeln eines einzelnen Fahrzeugs und er kann z. B. in einem Zug über eine Kreuzung mit Ampel fahren, selbst wenn diese zwischenzeitlich auf Rot umschaltet. Es darf z. B. auch auf der Fahrbahn zu zweit nebeneinander gefahren werden. Allerdings ist das Fahren im geschlossenen Verband nur dort gestattet, wo der übrige Verkehr nicht behindert wird. Nötigenfalls muss der Verband in einer Reihe fahren. Wenn ihr wollt, könnt ihr am Anfangs- und/oder Endpunkt der Demo zusätzlich Kundgebungen durchführen.

Das braucht ihr:

Packt euer Fahrrad und Flyer ein, evtl. noch ein schönes Banner – und schon geht's los!

7. Straßenaktionstag

Warum einen Großteil der Fläche für Fahrzeuge verschwenden, wenn es doch so viel schöner geht? Zusammen können die Straßen in den Innenstädten (vorübergehend) auch in verkehrsberuhigte bzw. autofreie Zonen umgewandelt werden. Mit dieser Aktion wagt ihr, zu träumen: Wofür könnten wir all den Platz für Autos nutzen, wenn es keine bzw. weniger Autos gäbe? Ihr erobert euch die Innenstadt ganz praktisch zurück und verwandelt sie in Orte zum Verweilen, Erholen, Zusammenkommen, Spielen und Experimentieren – anstelle von Staus, langen Ampelwartezeiten, Lärm, Abgasen.

So wird's gemacht:

Sucht euch einen Ort aus, der bisher dem Klimakiller Auto gewidmet ist – eine Hauptverkehrsstraße, einen großen Parkplatz o. ä. – und überlegt euch, in was ihr diese Fläche verwandeln wollt. Eurer Kreativität sind keine Grenzen gesetzt – auch wenn der Bezug zur sozial-ökologischen Verkehrswende gegeben sein bzw. als Klammer fungieren sollte. Macht zum Beispiel eine grüne Oase draus mit Rollrasen, Kübelpflanzen, Planschbecken und Sofas und verlegt euer Büro dorthin. Baut ein „Straßencafé“ inklusive Kaffee und Kuchen als Nachbarschaftstreff auf. Oder organisiert eine Spielwiese für Kinder, eine Yoga-Stunde oder einen Zero-Waste-Workshop. Besorgt das Material, das ihr für die Umnutzung benötigt und meldet eine entsprechende Versammlung an, um rechtlich auf der sicheren Seite zu sein.
Dann geht’s los: Markiert die Umnutzung entsprechend mit Kreide oder Schildern und setzt sie dann in die Tat um. Ladet Passant*innen ein, sich anzuschließen und macht ein Angebot, bei dem sie aktiv teilnehmen können. Um mit ihnen ins Gespräch zu kommen, könnt ihr sie bspw. auf dem Parkplatz (mit Kreide), auf einem Plakat oder auf Sprechblasen weitere Vorschläge zur Umnutzung sammeln lassen.

Das braucht ihr:

>> Sprüh- bzw. Malkreide

>> Requisiten zur Umnutzung (z. B. Rollrasen, Pflanzen, Tische/ Stühle/ Sofas, Essen & Getränke,...)

>> ggf. Schilder („Hier könnte ein Spielplatz/ Park/ .... sein“), Sprechblasen, Flipchart, Stifte

>> Aktionsmaterial wie Flyer, Plakate, Banner, Sticker etc.