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Friedhelm Hengsbach: In der Finanzkrise: die Rückkehr der Politik?

 

Auszug:

"Eines der auffälligsten Signale auf dem Weltwirtschaftsforum 2009 in Davos war der über­durchschnittliche Auftritt der politischen Akteure. Während im Vorjahr 21 Regierungsvertreter aufgetreten waren, hatten sich die Anmeldungen in diesem Jahr verdoppelt. Der chinesische Minister­präsi­dent Wen Jiabao und der russische Ministerpräsident Putin eröffneten den Reigen, Bundeskanzlerin Angela Merkel unterbreitete  am vorletzten Tag den Vorschlag, einen Weltwirtschaftsrat einzurichten. Haben die in Davos anwesenden Politiker die Sehnsucht der Wirtschaftseliten nach Führung befriedigt? Oder haben sie durch das Wechselbad ihrer meist optimistisch und konstruktiv gefärbten Beiträge die Anstrengung der Analyse übertüncht und damit die Ratlosigkeit der ökonomischen Eliten verstärkt? Oder haben sie sich auf ein bloßes Redespektakel eingelassen - in dem Wissen, das die wirklichen politischen Entscheidungen gleichzeitig in Washington oder in New York gefallen sind?"

 

Über den Autor:

 

Friedhelm Hengsbachist emeritierter Professor für christliche Gesellschaftsethik an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen. Arbeitsschwerpunkte: Theorie demokratischer Marktwirtschaften, Zukunft der Arbeit und der sozialen Sicherungssysteme. Zahlreiche Veröffentlichungen zur Wirtschafts- und Arbeitsethik.

 
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