Zehn-Punkte-Papier: Zivilgesellschaft fordert eine sozial-ökologische Wende in der Handelspolitik
Die Organisationen kritisieren insbesondere die drohende Aufweichung des europäischen Lieferkettengesetzes, den geplanten Abschluss klimaschädlicher Handelsabkommen wie das zwischen der EU und dem Mercosurund den fortgesetzten Export von in der EU verbotenen Produkten in Länder mit niedrigeren Umwelt- und Verbraucherschutzstandards.
Zehn konkrete Forderungen legen sie der Bundesregierung vor – darunter der Stopp von Investor-Staat-Klagerechten, ein Ende der Überschussexporte in den Agrarmärkten sowie einen umfassenden Kapazitätsaufbau für Handelspartner im Globalen Süden. Die unterzeichnenden Organisationen fordern daneben ein Moratorium für neue Freihandelsabkommen, Nachverhandlungen bestehender Verträge und ein klares Bekenntnis zu internationalen Arbeits- und Umweltstandards. Auch eine stärkere Einbindung zivilgesellschaftlicher Akteure in die Handelspolitik sei unverzichtbar.
"Die Bundesregierung muss aufhören, Umwelt- und Arbeitsstandards auf dem Altar des Freihandels zu opfern", kritisiert Thomas Fritz, Referent für Handels- und Investitionspolitik bei PowerShift. "Der Handelskrieg der USA ist keine Rechtfertigung, um die Errungenschaften des europäischen Green Deals einzukassieren."
"Die Bundesregierung darf sich nicht länger hinter geopolitischen Argumenten verstecken, um Konzerninteressen auf Kosten von Umwelt und Menschenrechten durchzusetzen", fordert Hanni Gramann, Handelsexpertin von Attac Deutschland.
"Nur eine Handelspolitik, die fair, ökologisch und demokratisch ist, wird den Herausforderungen unserer Zeit gerecht", mahnt Ludwig Essig, Koordinator des Netzwerks gerechter Welthandel und Referent für Handelspolitik für das Umweltinstitut München.
Das vollständige Forderungspapier finden Sie hier:https://www.gerechter-welthandel.org/wp-content/uploads/2025/06/10-Erwartungen-an-die-neue-Bundesregierung.pdf
Für Rückfragen und Interviews:
Hanni Gramann (Attac): 017630608762
Ludwig Essig (Netzwerk gerechter Welthandel): 017654675253
Thomas Fritz (PowerShift): 016093231548