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Corona: Was wirklich wichtig ist

Die Corona-Pandemie macht die Konstruktionsfehler unserer profitorientieren globalisierten Wirtschaft noch sichtbarer als sonst: Die Märkte, die angeblich alles zum Guten regeln, versagen. Die an Wachstum und Gewinn gebundene, exportorientierte Wirtschafts- und Handelspolitik droht zusammenzubrechen. Plötzlich müssen Staat und Politik es wieder richten und die großen gesellschaftlichen Systeme funktionsfähig halten.

Bei aller berechtigten Sorge birgt die Corona-Pandemie aber auch eine Chance: uns darauf zu besinnen, #waswirklichwichtigist für eine Gesellschaft. Jetzt gilt es, die Prioritäten geradezurücken und die Menschen, nicht den Profit ins Zentrum zu stellen. Dafür brauchen wir eine eine öffentliche Daseinsvorsorge, die allen Menschen zugutekommt – im Gesundheitswesen und darüber hinaus.

Die Rettungspakete müssen nicht "die Wirtschaft" retten, sondern Menschen, die sonst ins Nichts fallen. Die Krisenprogramme dürfen nicht Klimakiller am Leben halten, sondern müssen den sozial-ökologischen Umbau der Wirtschaft fördern.

Corona vertieft die soziale Spaltung. Je länger Corona dauert, umso mehr wächst die Angst bei denjenigen, die nicht abgesichert sind. Seien es empfänger*inenn von sozialen Leistungen, Menschen aus dem Kultursektor, Gastwirt*innen und andere Soloselbständige, Bezieher*innen von Kurzarbeitergeld, die nicht wissen, ob ihre Firma Corona überlebt. Sie müssen abgesichert werden. Dass Geld locker gemacht werden kann, hat Regierungshandeln gezeigt. Unsere Forderungen nach Umverteilung und Steuergerechtigkeit bleiben aktuell. Der Deutschen Bank und anderen, die nach jüngsten Enthüllungen weiterhin Milliarden an Geldwäsche verdienen, muss das Handwerk gelegt werden. Aber es braucht zivilgesellschaftlichen Druck, um Teilhabe aller in diesen Zeiten herzustellen. Nur, wer sich nicht zwischen dem Ende des Monats und dem Ende der Menschheit entscheiden muss, hat den Kopf frei, über notwendige radikale Veränderungen nachzudenken.

Attac arbeitet seit Jahren an Alternativen für eine solidarische, sozial gerechte und ökologisch nachhaltige Gesellschaft. Wie wir dahin kommen und was wir aus der Corona-Krise lernen können – darum geht es auf dieser Schwerpunktseite.