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Menschenrechte - für alle, unabhängig von Sex und Gender! 10.12.2021

Weltweit wird am 10. Dezember alljährlich und weltweit der von den Vereinten Nationen ausgerufene Tag der Menschenrechte begangen - um festzustellen, dass diese bis heute nicht gewahrt werden, braucht es in Deutschland gar keines Blickes über die Grenzen hinaus: Auch hier werden - wie in vielen Ländern weltweit - die Rechte von vielen Menschen allein aufgrund ihrer geschlechtlichen Zuordnung massiv bedroht: Eine Untersuchung des Bundesinnenministeriums aus 2020 ergab, dass allein  im Jahr 2020 bundesweit 782 angezeigte Straftaten von Hasskriminalität gegen Lesben, Schwule, bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche Menschen registriert worden sind. Darunter ging es in 154 Fällen um Gewalttaten, in der Mehrzahl um Körperverletzungen (die in 144 Fällen registriert worden sind). Dies stellt einen Anstieg um 36 Prozent gegenüber dem Vorjahr 2019 dar.

Attac fordert zum Tag der Menschenrechte am 10. Dezember 2021, dass die Rechte von Menschen unabhängig von Sex und Gender geschützt werden müssen: „Es ist unerträglich, dass Menschen bis heute qua Geburt einer erhöhten Bedrohung durch Gewalt und Tod ausgesetzt sind - dies gilt erst recht in einem hinsichtlich Demokratie, Sozial- und Rechtsstaatlichkeit vermeintlich besonders fortgeschrittenem Land wie Deutschland“, sagt Dagmar Paternoga, Mitglied des FLINTA*Plenums von Attac Deutschland. Das globalisierungskritische Netzwerk schließt sich auch daher der Forderung des Schwulen- und Lesben-Verbands Deutschlands an die neue deutsche Bundesregierung an, eine unabhängige Kommission für eine systematische Bestandsaufnahme aller Erscheinungsformen von LSBTI-Feindlichkeit und damit verbundener Hasskriminalität einzurichten.

Diese Forderung stellt das Plenum auch vor dem virulenten globalen Hintergrund, vor dem Menschen in weltweit fast allerorts durch und durch patriarchal geprägten Kulturen oft allein dadurch bedroht sind und überproportional oft allein dadurch verletzt und ermordet werden, weil sie keine Männer und dadurch vermeintlich weniger wert sind. „Es braucht eine globale Übereinkunft, dass die staatlichen Justizsysteme Gewalt gegen FLINTA*s genauso verfolgen wie Gewalt gegen den Mann - dies ist bis heute nicht der Fall und löst sich seit Jahren verstärkende Proteste von Queerfeminist*innen aus, die wir mit Nachdruck unterstützen“, so Dagmar Paternoga.