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Basistext 56: Eine andere Digitalisierung ist möglich

Das Smartphone als ständiger Begleiter, die passende App für jeden Zweck, von Onlineshopping über soziale Netzwerke bis hin zu vollautomatisierten Produktionsanlagen – wir können uns dem Sog der Digitalisierung kaum entziehen und wollen es oft auch gar nicht. Zu verlockend ist die neue Bequemlichkeit, zu überzeugend die digitale Erweiterung der eigenen Handlungsmöglichkeiten.

Doch während die IT-Industrie mit steigender Geschwindigkeit technische Innovationen auf den Markt bringt, treten die Schattenseiten der digitalen Transformation immer deutlicher zutage. Die sozial-ökologische Zivilgesellschaft sieht sich zunehmend mit Techkonzernen wie Google, Amazon und AliBaba konfrontiert, die durch die Monopolisierung von Daten völlig neue Dimensionen von Macht entfalten.

Dienstleistungsplattformen wie Uber und Delive­roo erschaffen ein digitales Prekariat, Social Media verkommt zur Spielwiese für Social Bots und Hasskommentare, und die staatliche Überwachung wird jenseits des NSA-Skandals weiter ausgebaut.

Mehr denn je ist es heute nötig, einen offenen Diskurs über die Potenziale und Gefahren von digitaler Technologie zu führen. Doch wo sollen wir beginnen? Dieser AttacBasisText schlägt Pfade durch den Dschungel der Digitalisierung. Er soll einerseits dabei helfen, die zentralen Dynamiken des digitalen Kapitalismus zu verstehen, und zeigt andererseits auf, wie und wieso es sich für eine solidarische und nachhaltige digitale Gesellschaft zu kämpfen lohnt.

Dagmar Paternoga (Sozialarbeiterin/Psychotherapeutin) und Werner Rätz (Koordinierungskreis von Attac für die Informationsstelle Lateinamerika) ­arbeiten u.a. in der Attac-AG "Genug für alle".
Dominik Piétron hat Politik- und Wirtschaftswissenschaften in Leipzig studiert und ist seit vielen Jahren bei Attac und dem Netzwerk Plurale Ökonomik engagiert.