G8 2007 in Heiligendamm

Häufig gestellte Fragen


Wenn im Juni die Staats- und RegierungschefInnen der mächtigsten Staaten der Welt in Heiligendamm zusammenkommen, wollen wir sie mit einem breiten, bunten und vielfältigen Protest „begrüßen“. Viele von uns sind bereit, den Protest und den Unmut über die herrschenden Verhältnisse laut und kreativ auf die Straße zu tragen. Jedoch bestehen bei vielen durchaus G8 kritischen Menschen Hemmungen und Ängste, die einer aktiven Teilnahme an den Gipfelprotesten im Wege stehen. Obwohl Ängste immer ihre Berechtigung haben, basieren viele auf Vorurteilen, Mangel an Informationen und an überwindbaren „Aktionsblockaden“ im eigenen Kopf. Die folgenden Seiten sollen helfen diese "Aktionsblockaden" abzubauen.

Wir sind mehr, wir machen eine riesige Strandparty in Heiligendamm, wir sind bunt, laut und viele. Bis bald in Heiligendamm

Geschichte der Gipfelproteste

Geplante Aktionen

inhaltliche Argumente

Kritische Situationen und wie mensch sie löst

Vor Ort


Geschichte der Gipfelproteste


Q. Keine Angst vorm Gipfelprotest

Die großen Gipfelproteste sind nicht genau so, wie die Medien sie darstellen.
Wir bekommen im Fernsehen Bilder von brennenden Autos, von rennenden, maskierten Menschen, von Polizei, vielleicht sogar von Verletzten zu sehen.
Das ist dann bei den Protesten auch geschehen. Aber es ist nicht alles.
In Genua zum Beispiel, wo die Horrornachrichtenmacher voll auf ihre Kosten kamen, gab es auch eine der größten europäischen Demonstrationen mit 300.000 Menschen, von denen die meisten weder rennen mussten noch wollten. Es gab wunderschöne Begegnungen mit Menschen aus Genua, die Eis und Trinkwasser spendierten und aus Protest gegen den Gipfel - obwohl bzw. weil es ihnen der damalige italienische Staatschef hatte untersagen wollen - jede Menge Unterwäsche auf ihren Balkonen zum Trocknen aufhängten.
Es gibt keine Garantie für Gipfelprotestierende, dass sie nicht in unberechenbare Situationen hineinkommen. Wer der Polizei aus dem Weg gehen möchte, stellt sich einfach nicht in die erste Reihe der Demo bzw. Blockade etc. Wir erwarten in Heiligendamm daher überwiegend friedliche Proteste in denen der gemeinsame Protest wirksam werden wird.

Einen ausführlichen Text von BlockAid zu dem Thema findet sich in unserem Aktionsreader.



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Geplante Aktionen


Q. Wie komme ich nach Heiligendamm?

Die beste Möglichkeit ist natürlich mit einem unserer Sonderzüge nach Heiligendamm zur Protestwoche anzureisen.
Ansonsten geht alles Mögliche: Busse ausfindig machen, die gen Rostock fahren, Bahn, Fahrrad, Heißluftballon.
Es ist davon auszugehen, dass kritische BürgerInnen nicht bis Heiligendamm selber kommen. Der millionenteure Zaun hält davon ab. Möglichweise ist selbst dieser nicht zu erreichen. das macht aber nix, denn schon davor sind viele Menschen mit ihren Protestaktionen anzutreffen. Am Bahnhof in Rostock wird es Infos für Ankömmlinge geben, die Wege zu den Camps werden ausgeschildert und es wird "Programm-Infos" in verschiedenen Formen geben.



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Q. Wo geht es hier zur Demo?

Um eine breite, international erfolgreiche Protestveranstaltung möglich zu machen, haben sich die G8-Bündnisse auf eine Großdemonstration am Samstag, dem 2. Juni 2007 in Rostock geeinigt. Weiterhin ist für den Zeitpunkt des G8-Gipfel und zum Ende des Alternativenkongresses eine Abschlußdemonstration am 7. Juni 2007 geplant, die - mit den Kongressgästen als prominenten TeilnehmerInnen und dem Publikum des "Music and Messages"-Konzertes - dem Club der Mächtigen unmittelbar unseren Unmut und unsere Ideen vorstellt.



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Q. Was erwartet mich auf dem Camp ?

Wie bei bisherigen großen Protesten wird es auch diesesmal ein großes Camp – möglicherweise  ein Camp, welches sich an mehreren Orten befindet – geben, in dem Menschen aus der ganzen Welt zusammenkommen werden, um gemeinsam Protest zu artikulieren, Visionen einer besseren Welt zu leben, zu feiern und den Widerstand gegen den Gipfel zu organisieren. In dieser Zeltstadt gibt es etwas Warmes für den Bauch, ein Platz für dein Zelt und auch einige Gruppenzelte für Menschen, die nur mit Schlafsack und Isomatte unterwegs sind. Es sind Bühnen und Workshopzelte geplant, womit die Camps Orte lebendigen Austausches sein werden. Nützliches wie Mitfahrgelegenheiten und Informationen für Aktions- und DemoteilnehmerInnen werden in den Camps bekanntgegeben.



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Q. Was ist los auf dem Alternativgipfel?

Der Alternativgipfel findet vom 05. bis zum 07. Juni statt. Mehr zu seinem Programm findest Du auf den eigenen Seiten des Gipfels (und siehe auch unter Gipfelproteste auf dieser Seite).

JedeR TeilnehmerIn kann Teil des Programms sein und sich gerne inhaltlich einbringen. Anspruchsvolle und interessante Workshops sowie ein Podiums-Programm sind geplant, JedeR kann sich die richtige Mischung an Veranstaltungen zusammenstellen.
In jedem Fall gibt es viele gute Argumente gegen den G8-Gipfel und für eine andere Politik, auch Ideen und Strategien für unsere Arbeit über die Tage an der Ostsee hinaus.
Der Alternativgipfel wird von vielen nationalen und internationalen Trägern veranstaltet, vor allem von Nichtregierungsorganisationen (NGOs) und einigen Initiativen. Unter Anderen sind dies
Aktionsbündnis AIDS, Aktionsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (ABL), Attac Deutschland, BDKJ, BUND, Bund demokratischer WissenschaftlerInnen, Deutscher Naturschutzring (DNR), Evangelischer Entwicklungsdienst (EED), Eine Welt Landesnetzwerk MV, Erlassjahr.de, FIAN, Forum Umwelt und Entwicklung, Freier Zusammenschluss von StudentInnenschaften (fzs), Gerechtigkeit jetzt!, Greenpeace, Heinrich Böll Stiftung, IG Metall, Inkota, Interventionistische Linke, IPPNW, Landesflüchtlingsrat MV, Leipziger Missionswerk, Medico international, Netzwerk Friedenskooperation, Netzwerk Grundeinkommen, Ökumenische Initiative eine Welt, Oxfam, Pro Asyl, Rosa Luxemburg Stiftung, Stiftung Nord-Süd Brücken, Terres des Femmes, Urgewald, Verband Entwicklungspolitik deutscher Nichtregierungsorganisationen (VENRO), WEED, Action Aid, FOE Europe, Focus on the Global South, Via Campesina



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Q. Wie finde ich eine fuer mich passende Aktionsform ?

Im Rahmen von vielfältigen Protesten ist Platz für unterschiedliche Menschen mit unterschiedlichen Vorstellungen von politischem Protest. Dabei kann jede Person eine Aktionsform finden, die ihm/ihr gefällt. Entscheidend ist es, sich im Vorfeld mit den unterschiedlichen Möglichkeiten auseinanderzusetzen, z.B. im Rahmen eines Aktionstrainings oder dem Workshop der BlockAid-Infotour.

Auf der attac homepage findest du z.B. Infos zur Großdemo, sowie zu den geplanten Blockaden und weiteren Aktionsformen. Informiere dich also vorher was z.B. ziviler Ungehorsam bedeutet, bevor du einfach irgendwo mitläufst.

 

 



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Q. Wird es Blockaden geben und werden sich attacis daran beteiligen?

Das ist ja eine lustige Frage!
Du darfst als Mitglied von Attac im Bioladen und beim Hartdiscounter einkaufen, Du kannst ein Poster von Che
Guevara, Gandhi, Renate Künast oder Angela Merkel über Dein Bett hängen...
Wenn zehn Attacis nach Rostock reisen, finden sie mehr als 10 Aktionsmöglichkeiten zum Mitmachen und noch mehr zum Selbstmachen. Und das ist gut so. Du entscheidest welche, dir am besten gefällt und was du mitmachen möchtest!
Klar ist, dass Attac-Aktionen gewaltfrei sind, sonst wird nicht "Attac" (mit) drüber oder drunter stehen.
Manchmal steht "Attac" nicht drunter, obwohl die Aktion von den meisten Attac-Aktiven begrüßt wird.
Es sind verschiedene Blockade-Aktionen geplant. Vor allem die große, gewaltfreie Sitzblockade (Block G8, siehe unter Gipfelproteste) soll ein wirksames Signal gegen den G8-Gipfel werden. In der Planungsgruppe sind auch Attacis dabei.



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inhaltliche Argumente


Q. Wie gehe ich mit Naziargumenten um?

Immer wieder gibt es Versuche rechter Gruppierungen, an die globalisierungskritische Bewegung „anzudocken“ oder Stimmen, die eine Kooperation mit „den Rechten“ fordern. Gerade in Verbindung mit den Protesten gegen die G8 ist es nötig, sich mit diesem Phänomen auseinander zu setzen.

Kooperationen mit Nazis und politisch rechts orientierten Gruppen sind sowohl ethisch als auch politisch abzulehnen. Ethisch sind alle politischen Konzepte, die rassistische, antisemitische oder sexistische Konzepte beinhalten, mit den Grundsätzen von attac unvereinbar. Daher muss hier jede Zusammenarbeit strikt abgelehnt werden.

Politisch gesehen gibt es immer wieder einige Scheinargumente für Kooperationen, die im folgenden näher beleuchtet werden.



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Q. Wie gehe ich mit neoliberalen Argumenten um ?

 

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Q. Diese Proteste haben eh alle keinen Sinn !?

Wir gehen davon aus, dass es vor allem Gründe auf psychologisch- emotionaler Ebene, sowie vermeintlich rationale Argumente bezüglich der Sinnhaftigkeit von Gipfelprotesten sind, die G8-KritikerInnen (noch) von der aktiven Teilnahme an Gipfelprotesten abhalten.

Vor allem das medial verzerrte Bild von Gipfelprotesten als ein Treffen randalierender Chaoten hat bei vielen G8 kritischen Menschen dazu beigetragen, dass sie nicht auf den Gipfel fahren wollen. Dies beruht jedoch auf einer partikularen Wahrnehmung und spiegelt in keiner Weise die Breite des Protests der Bewegung in der Vergangenheit wieder: Bunte, kreative Aktionen wie Straßentheater, Kunst, Clownsarmeen, klassische Massendemonstrationen, symbolische Sitzblockaden sowie das entschlossene Blockieren der Zufahrtsstraßen- Gipfelproteste sind so vielfältig, wie die Bewegung selbst.

Wer in einer anderen Welt leben möchte, sollte dies auch öffentlich zeigen können. Wer seinen Wunsch auf der Strasse Ausdruck verleiht, wirkt glaubhaft und wird auch von Andersdenkenden wahrgenommen.



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Kritische Situationen und wie mensch sie löst


Q. Wo gibt es Rechtshilfe ?

Solltet ihr in irgendeinerweise rund um den Gipfel rechtliche Hilfe oder Tipps benötigen, stehen Euch etliche Organisationen zur Seite. Eine Übersicht mit Beschreibung, Kontakt und Infos im Vorfeld haben wir auf einer eigenen Seite zusammen gestellt.


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Q. Hilfe, die Polizei haelt mich fest- was tun?

Vor allem keine Panik!
Bei den großen Gipfelprotesten kommt es regelmäßig zu verschiedenen Polizeiaktionen.

Gute Vorbereitung:
Gut ist es, eine Bezugsgruppe zu haben. Vielleicht kommt Ihr gemeinsam in Polizeigewahrsam, vielleicht werdet Ihr getrennt.
Es wird bei der Demo und anderen Aktionen "EA-Nummern" geben, Telefonnummern von Kontaktbüros, die sich um allen Ärger mit der Polizei kümmern und notfalls auch schnell Anwälte zu Deiner Hilfe schicken können.
Es ist sinnvoll, diese Nummer zu notieren. EA steht für "Ermittlungsausschuss".
Wenn viele festgehalten werden, sammelt meistens eine Person die Namen und gibt die Liste an den EA, wenn eine Person aus einer Bezugsgruppe festgehalten wird, sollte eine andere Person aus der Gruppe den EA informieren.

Manchmal beschließt die Polizei, viele Leute erstmal festzuhalten, z.B. weil sie eine Blockade auflösen will. Obwohl auch bei sog. "Ingewahrsamnahmen" Personalien gefordert werden, folgt ihnen meist kein juristischer Stress.
Wenn die Polizei Menschen länger festhalten möchte, müssen diese Personen einem Haftrichter vorgeführt werden.

Gut zu wissen: Das Procedere der Polizei stellt oft Deine Geduld auf die Probe. Dauernd heißt es warten. Auf irgendwelche Feststellungen oder die Entlassung.

Gegenüber der Polizei musst Du nicht mehr sagen als Name, Wohnort, Geburtsdatum und eine allgemeine Berufsbezeichnung (StudentIn, HandwerkerIn...). Aussagen zur Sache (falls Du überhaupt gefragt wirst) musst Du nicht machen. Die meisten Rechtshilfegruppen empfehlen: Lass es auch lieber bleiben, dann steht nix Komisches in den Akten und wenn es zu einem Verfahren kommen sollte, gibt es ein Problem weniger.

Wenn Dir etwas komisch vorkommt, vor allem wenn PolizistInnen grob werden, merke Dir alles gut und fertige so schnell wie möglich ein Gedächtnisprotokoll an. Diese sammelt auch der EA und kann später Dir oder anderen damit helfen.
Solltest Du verletzt sein, fordere einen Arzt, der die Verletzung a) behandeln und b) bestätigen soll (letzteres vor allem, wenn sie im Zusammenhang mit der Polizeiaktion passiert ist.

Sie auch die Hinweise auf unserer Rechtshilfeseite


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Q. Was sollte ich auf jeden Fall dabei haben?

  • Personalausweis
  • Kleingeld und Telefonkarte zum Telefonieren
  • Geld für eventuelle Fahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln
  • Geld für Verpflegung
  • Regenjacke
  • Medikamente die du regelmäßig brauchst - auch im Hinblick auf einen eventuell etwas längeren Aufenthalt auf der Wache
  • Zettel und Stift
Weitere Hinweise siehe unsere Ausstattungstipps


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Q. Was sollte ich auf jeden Fall zu Hause lassen?

  • Kalender
  • Adressbücher
  • Telefonlisten
  • jegliches politisches Material das nichts mit der Demo zu tun hat
  • Drogen aller Art
  • Vermummungen
  • Waffen, Messer, Stöcke usw.
  • Schmuck (Verletzungsgefahr!)
  • Hunde, Fahrräder etc.
Weitere Hinweise siehe unsere Ausstattungstipps

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Q. Wie verhalte ich mich eigentlich auf so einer Demo?

Im Demoeinmaleins findet ihr weitere hilfreiche Ratschläge für das Verhalten auf Demos und Aktionen rund um den Gipfel.

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Vor Ort


Q. Was macht die Polizei vor Ort ?

Offizielle Seite der Polizei in Mecklenburg-Vorpommern zum G8-Gipfel in Heiligendamm. Es gibt dort einen Fragen und Antworten Katalog. Er ist unterteilt in Allgemeines und Heiligendamm

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Q. Wo liegt die erweiterte Sicherheitszone ?

Alles nähere dazu findet ihr hier.



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Seite zuletzt geändert am: 18.05.2007, 18:35 von Kay Schulze - Impressum