G8 2007 in Heiligendamm

Sternmarsch nach Heiligendamm


Für Donnerstag, dem 7. Juni, war als Abschluss des Alternativgipfels sowie der Blockaden und zur konkreten Demonstration unseres Protests gegen den zeitgleich tagenden G8-Gipfel ein Sternmarsch nach Heiligendamm geplant.

Leider stößt dessen Organisation auf große Widerstände. Siehe dazu unsere Sonderseite zum Thema Demorecht mit den Reaktionen auf eine Verfügung der Polizei, die dazu geführt hat, dass Demonstrationen in dem Gebiet um Heiligendamm verboten sind.

Der Sternmarsch ist höchstinstanzlich verboten worden.

Nachdem das Oberlandesgericht die sogenannte "Allgemeinverfügung" der Versammlungsbehörde als verfassungswidrig aufgehoben hatte, wurde das Demonstrationsverbot am 6. Juni vom Bundesverfassungsgericht wieder in Kraft gesetzt - allerdings auf einer anderen Rechtsgrundlage. Die ursprüngliche Verfügung wurde weiterhin als nicht verfassungskonform abgelehnt.
Untenstehend die Pressemitteilung des Sternmarschbündnisses vom 6. Juni.



PM Sternmarschbündnis vom 6. Juni 2007:

Bundesverfassungsgericht bestätigt Totalverbot

Verbotszone erweitert
Demonstrationsrecht: Bei „Staatsbesuch“ abgeschafft

Das Bundesverfassungsgericht hat heute das Totalverbot von Demonstrationen gegen die G8 bestätigt. Damit kann der für morgen mit verschiedenen politischen Akzenten geplante Sternmarsch nicht stattfinden.

Für den Fall eines Verbots hatte das Sternmarsch-Bündnis am Sonntag vorsorglich Ersatzanmeldungen außerhalb der Verbotszonen angemeldet. Die Versammlungen wurden ebenfalls polizeilich untersagt. Das Gericht hat diese Verbote nun bestätigt. Damit ist faktisch eine dritte Verbotszone außerhalb des Zauns und der sogenannten „Sicherheitszone“ eingerichtet worden.

„Das ist ein einmaliger und skandalöser Akt gegen die Artikulation politischer Meinung“, kritisieren die AnmelderInnen. „Die Gerichte erachten die Gefühle von Staatsbesuchern für wichtiger als das Recht gegen deren ungerechte Politik zu demonstrieren“.

In der Verbotsbegründung hatte die Sonderbehörde „Kavala“ angeführt, Delegierte könnten sich durch die „emotionale Nähe“ von Protest „gestört fühlen“. Gute Beziehungen zu anderen Staaten seien damit gefährdet.

Als weitere Begründung wird ein „polizeilicher Notstand“ ins Feld geführt. Die Polizei habe mit 16.000 Beamten nicht genügend Kräfte, den Aufzug angemessen zu begleiten. Dem Sternmarsch-Bündnis wird eine generelle Blockade-Absicht unterstellt. Zugleich wird den VeranstalterInnen abgesprochen, mit der Demonstration die politischen Inhalte der globalisierungskritischen Bewegungen sichtbar machen zu wollen.

„Der weltweite Protest gegen das G8-Treffen macht deutlich, dass ein beträchtlicher Teil der Bevölkerung die Politik der G8 ablehnt“, erklärt Susanne Spemberg vom Sternmarsch-Bündnis. „Es ist politisch motiviert, den Widerstand vor Ort unsichtbar zu machen oder gar zu kriminalisieren. Die Polizei setzt die Entscheidung um, nicht selten auf brutalste Art und Weise, führt Spemberg aus.

Das Sternmarsch-Bündnis meldet keine weiteren Versammlungen an. „Wir sehen uns ab jetzt in keinerlei Verantwortung mehr für den Ablauf von Aktionen und Demonstrationen. Der demokratische Weg wurde für uns geschlossen“, schließt Spemberg.

Für morgen sind neben den Blockaden des „Block G8“-Bündnis weitreichende dezentrale Aktionen gegen das G8-Treffen angekündigt.

Kontakt:
Sternmarsch-Bündnis (0150) 531 25 032

Powered By Website Baker
Seite zuletzt geändert am: 06.06.2007, 17:19 von Kay Schulze - Impressum