vom 19. Dezember 05
Stoppt Umwelt-, Sozial- und Preisdumping!
Inhalt:
- Aktionen gehen weiter
- Lidl reagiert
- Aus dem Kampagnenb�ro
1. Aktionen gehen weiter: Lidl aufs Dach gestiegen...
Manche Aktionsgruppe musste schon Schneegest�ber aushalten � dennoch gehen Attac-Gruppen weiterhin gegen Preis-, Umwelt- und Sozialdumping auf die Stra�en und die Lidl-Parkpl�tze.
Manche steigen dem Discounter gar auf�s Dach, so wie die Attac-Gruppe Saar am 17. Dezember in Saarbr�cken.
Auch kurz vor Weihnachten ist es die richtige Zeit f�r Aktionen bei Lidl. Oder gerade. Denn wann, wenn nicht zu dieser Zeit, sollte die Diskussion �ber die Kehrseite der Schn�ppchenjagd gef�hrt werden? Die Gruppen berichten von �berwiegend guter Resonanz auf ihre Aktionen. Sie erleben viel Unterst�tzung von KundInnen und werden die kleinen gelben Einkaufswagenchips (�Lidl ist nicht zu billigen�) prima los. Ein richtiges Eigenleben entwickelt hat zudem der Vertrieb des vierfarbigen �Lidl-Werbe-Plagiates�. Die Lidl-Werbung, die die Wahrheit sagt, geht weg wie warme Semmeln, inzwischen sind 60.000 St�ck gedruckt und es sieht nicht so aus, als ob das reichen w�rde.
2. Lidl reagiert
a) Ein seltsames Gespr�ch
Kurz nachdem Attac-Aktivisten und unsere B�ndnispartner von BanaFair und der Aktionsgemeinschaft b�uerliche Landwirtschaft die Lidl-Zentrale in Neckarsulm mit Transparent, Kuh und Kritik besucht hatten, bat uns die Gesch�ftsleitung zum Gespr�ch.
Der oberste Lidl-Manager Klaus Gehrig, der die Konzernleitung im letzten Jahr von Dieter Schwarz �bernommen hat, kam samt seinem Deutschland-Chef Herrn Oskierski und der Kommunikationsbeauftragten Frau Bott nach Frankfurt. Den Treffpunkt hatten wir vorgeschlagen und waren mit zwei Attacis, einer BanaFair-Vertreterin und zwei Leuten von der AbL ein gut vorbereitetes Team. Etwa zwei Stunden dauerte der Austausch. Vor allem die Forderungen der Bauern nach fairen Milchpreisen und die Kritik von BanaFair schienen auf offene Ohren zu sto�en: Gehrig betonte, er wolle in beiden Bereichen Ver�nderungen erreichen. Es wird sich zeigen, ob da tats�chlich etwas geschieht, die Bauern wollen ebenso wie BanaFair weitere Gespr�che mit dem Unternehmen. Unvers�hnlich gab sich Herr Gehrig gegen�ber gewerkschaftlicher Organisierung, und auch beim Punkt Transparenz zeigte er keinerlei Bereitschaft, einzulenken. Es sei gut, dass niemand wisse, wie Lidl �konomisch genau dasteht. Wir machten deutlich, dass die �ffentliche Auseinandersetzung weitergehen wird.
Unsere gemeinsame Pressemitteilung zum Gespr�ch.
b) Erstmals fairer Kaffee
Ab dem 21. Dezember gibt es f�r wenige Tage fair gehandelten Kaffee bei Lidl. Er tr�gt das offizielle Transfair-Siegel. Wie uns Dieter Overrath, Gesch�ftsf�hrer von Transfair in K�ln, mitteilte, ist es das erste Mal seit TransFair-Gr�ndung vor 14 Jahren, dass ein Discounter ein fair gehandeltes Produkt verkauft, w�hrend in zahlreichen gro�en Superm�rkten das Siegel schon auf verschiedenen Produkten zu finden ist.
Es wird sich zeigen, ob die 100-g-Dose Instantkaffee bei Lidl eine �Eintagsfliege� bleibt, ob sie den Weg ins feste Sortiment findet � und ob sie das einzige Fairtrade-Produkt bleibt. Ziemlich offensichtlich experimentiert Lidl unter dem gro�en Druck der Kritik jetzt mit ersten Waren, die aus der Dumping-Logik ausbrechen. Es muss aber noch viel mehr geschehen als einige Alibi-Kaffeedosen auf dem W�hltisch � wir werden das genau beobachten.
c) Lidl im Greenpeace-Stress
Greenpeace verlieh am 1.12. Lidl einen unangenehmen Preis: Der Discounter teilt sich mit der Kette Real die zweifelhafte Ehre, die pestizid-belastetsten Obst- und Gem�sesorten anzubieten. Lidl bem�hte sich �ffentlich und sehr schnell um Schadensbegrenzung. Die Greenpeace-Aktivisten wurden empfangen und zum Gespr�ch eingeladen. In allen Lidl-Filialen gab es Informationen und auch auf der Lidl-Homepage dr�ckte der Konzern seine Verwunderung aus und betonte, man k�mmere sich um unbelastete Ware. Schon wenige Tage sp�ter schaltete Lidl gro�e Anzeigen und nannte Lebensmittel-Labors, die die Ware �berpr�ften. Dumm f�r Lidl: Eines der genannten Institute ergriff Rechtsmittel gegen die Nennung als Lidl-Kontrolleur.
3. Aus dem Kampagnenb�ro
a) Aktionswoche im M�rz beschlossen
Im November und Dezember haben viele Gruppen die Kritik an dem Hart-Discounter in die �ffentlichkeit getragen. Etliche Gruppen sind jedoch noch dabei, sich vorzubereiten, zudem erhalten wir zunehmend �ffentliche Aufmerksamkeit. Darum rufen wir zu einer weiteren Aktionswoche im neuen Jahr auf: Streicht Euch den 6.-11. M�rz schon mal rot-gelb-blau an!
b) Postkarten nachgedruckt
�Menschenrechte sind doch nicht Banane� � 20.000 der Karten sind schon im Umlauf. Jetzt haben wir den Nachdruck in Auftrag gegeben. Noch bis Mitte M�rz sammeln wir Unterschriften � dann gibt es eine �ffentlichkeitswirksame �bergabe der vielen, vielen Karten!
c) Homepage besuchen: Lidls Brief, unsere Antworten u.v.m. � immer aktuell
Ja, dieser Newsletter ist schon wieder lang geworden. Sorry ;-)
Viel mehr Neues gibt es aber noch auf der Homepage, die st�ndig aktualisiert wird. Also �fter mal vorbeiklicken: www.attac.de/lidl-kampagne!
d) Spenden! F�r die Kampagnenarbeit! Mit oder ohne goldenen Einkaufswagenchip!
Auch das geh�rt dazu: Unsere Arbeit schl�gt Wellen, macht Spa� � und kostet Geld. Jede Spende hilft. Gleich hier auf der Homepage!
Vielen Dank f�r�s Lesen!
Wir w�nschen Euch widerst�ndige Weihnachten und einen guten Start in ein streitbares 2006 ...
Jutta
f�r die Kampagnengruppe
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