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„Lidl verramscht Nahrung, Umwelt, Menschenrechte!“ - das war das Motto, unter dem sich Attac, die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) und die Fair-Handelsorganisation BanaFair in die Heimatstadt des Dumping-Raubtiers aufgemacht haben: Nach Neckarsulm im Schwabenlande.
Schon im Vorfeld suchten wir das öffentliche Gespräch mit dem Konzern – doch Lidl wich stets aus. Wie würde sich Lidl in der direkten Konfrontation verhalten? Wie würde Lidl reagieren auf die Vorwürfe eines Bananenpflückers, der die existenzbedrohenden Folgen von Lidls Preisdumping zu spüren bekommt; die Vorwürfe von Bauern, die dank Lidl noch draufzahlen müssen, um ihre Milch überhaupt los zu bekommen; die Analyse von Globalisierungskritikern, die der ganzen Tragweite der verfehlten Firmenpolitik mit vier tiefgreifenden Forderungen begegnen?
Das wollten wir herausfinden.
Zum Auftakt der Lidl-Kampagnen-Aktionswoche versammelten sich am Donnerstag, dem 17.11.05, knapp 25 Personen in Neckarsulm. BanaFair lud eine befreundete Ecuadorianerin ein, die eng mit BanaFair und FENACLE, der ecuadorianischen Bananenarbeitergewerkschaft, zusammenarbeitet. VertreterInnen der Bauernorganisation AbL brachten gute Laune und die demoerfahrene Milchkuh „Lisa“ mit. Und dann waren da natürlich noch zahlreiche Attacis aus der Umgebung, Mitglieder der Kampagnengruppe und spontan zugereiste SympathisantInnen ... Einer davon verkleidete sich auch gleich als wandelnde Banane.
 (Unsere bunte Gruppe: Attac, AbL, BanaFair. Klick aufs Bild = Vergrößern)
 (Lisa entwickelte sich zum wahren Rampenrind. Das Kamerateam im Hintergrund nahm's gerne an und auf. Klick aufs Bild = Vergrößern)
Auch die Presse war gut vertreten: ein Fernseh- und ein Radioteam, ein Fotograf der dpa, Reporter diverser Lokalzeitungen. Wir boten ihnen aber auch ein Aktionsbild, das es in sich hatte: Mit 13 Lidl-Einkaufswagen, an deren Vorderseiten groß „STOP DUMPING!“ prangte, blockierten wir das Haupttor der Konzernzentrale. Die Wagen waren gefüllt mit übergroßen Milchkartons und Bananen, symbolisch für die unfair gehandelten Waren bei Lidl, gegen die wir als mündige VerbraucherInnen protestieren. Gekrönt wurde das Ganze von unserem 6*2 Meter großem Transparent mit unserem Kampagnenslogan.
 (Unsere bunte Wagenparade. Klick aufs Bild = Vergrößern)
Nach einer dreiviertel Stunde mochten wir nicht mehr stehenbleiben. Zuvor gaben wir zwar etliche Presseinfos und lustige Fotomotive ab, schmähten Lidl in spöttischen Liedern, schäkerten ein bisschen mit Lisa und hatten überhaupt viel Spaß. Doch dann wurde es ernst: Wir packten unseren Protestkorb, gefüllt mit fair gehandelten Bananen sowie Milch und einem Schreiben, auf dem wir unsere Kritik nochmals darlegten - wir gingen rein.
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(Plan des Lidl-Gebäudes. Klick aufs Bild = Vergrößern) |
(Lidl-Unternehmensgrundsätze. Klick aufs Bild = Vergrößern) |
Und gleich wieder raus: Offenbar trauten uns die Lidl-Mitarbeiter dann doch nicht (zu Recht ). Die nachgesandte „Kommunikationsbeauftragte“ Frau Bott war sich nicht zu peinlich, die eigentlich geforderte Geschäftsführung zu verleugnen. Stattdessen antwortete sie konsequent auf jede Frage und jeden Vorwurf, dass sie dazu leider nichts sagen könne. Nicht, dass uns das überrascht hätte – doch immerhin hat sie uns einen offiziellen Gesprächstermin in Aussicht gestellt. Dem werden wir mit der gebotenen Hartnäckigkeit nachgehen.
 (Wie wahr: Lidl verschließt die Augen vor der Wirklichkeit. Klick aufs Bild = Vergrößern)
Zum Abschied möchten wir noch einmal Danke sagen: Der Lidl-Vertreterin, dass sie so fotogen den Forderungsbrief aus unserem Protestkorb in die Kamera hielt. Der Polizei, dass sie sich nicht blicken ließ. Den unzufriedenen Lidl-KundInnen, die uns kurz zuvor ganz spontan ihre Einkaufswagen ausgeliehen haben ...
Und nun die Tipps:
Tipp 1: Unsere kritischen Einkaufswagenchips eignen sich hervorragend dazu, Lidl-Einkaufswagen zu befreien. Wir haben gehört, dass wildgewordene Wagen manchmal ganz komische Sachen machen.
Tipp 2: Die für die Lidl-Märkte zuständige Zentrale hat die Adresse: Lidl Stiftung & Co KG, Stiftsbergstr. 1, 74172 Neckarsulm, Tel.: (07132) 94 - 2000; Fax: (07132) 94 - 2204
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