Lidl-Aktionen in Schwabing machen Spaß!
Hier der Bericht einer Aktiven aus der Münchener Attac-Gruppe:
“Am 19.11. lief in München wie geplant unsere Aktion vor dem LIDL im nördl. Stadtteil Schwabing. Um kurz nach 11 Uhr waren wir vor Ort – optimales Timing, denn bis ca. 13 Uhr mittags herrschte äußerst reger Kundenbetrieb. An der Aktion nahmen gut 20 lokale Attacies teil, zusätzliche Unterstützung kam von Attac Rosenheim (merci!) und vom für den Fachbereich Handel zuständigen, lokalen Verdi-Sekretär Orhan Akman (merci!) – im Austausch für unsere attac-Engagement zur Verdi-Kundenwoche.
Wir hatten eine rot-weiss-gestreifte Schranke dabei mit der Aufschrift „ACHTUNG: Sie verlassen hier die demokratische Zone!“ sowie ein großes Banner mit „Stopp Umweltdumping! Stopp Sozialdumping! Stopp Preisdumping!“ Alles auch gut zu sehen auf dem Foto anbei.
 (Lidl-Protest mit breitem Banner; Klick aufs Bild = Vergrößern. Foto von Anton Greil)
Bis 14 Uhr trotzten wir der Kälte und verteilten Material an alle Passanten; Attacies diskutierten z.T. heftig und führen zahllose Gespräche mit im Prinzip sehr aufgeschlossenen und interessierten Kunden. Z.T. beklagten die Leute den Mangel an anderen Lebensmittelläden im Umkreis, z.T. einfach auch Geldmangel, und z.T. waren sie schlicht geschockt von der krassen Blockade von Betriebsratswahlen bei LIDL. Negative Reaktionen wie „kein Interesse!“ oder „könnt Ihr Euch nicht um wirklich wichtige Dinge kümmern!?“ kamen auch vor, waren aber eindeutig in der Minderzahl. Anfangs kam eine Mitarbeiterin interessiert nach draußen und ließ sich Flyer und Material geben. Wenig später kam die Filialleiterin, diese allerdings wutschnaubend. Als wir ihr jedoch unsere Genehmigung für die Versammlung vom Kreisverwaltungsreferat vorlegten, gab sie klein bei und ließ uns ab da in Ruhe. Es gab nur noch einmal eine kleine LIDL-Gegenattacke, als unser schönes PLAGIAT, das wir standesgemäß im LIDL-Schaukasten zu den Sonderangeboten geklebt hatten, wutentbrannt entfernt wurde.
Die zuständigen Polizei-Einsatzkräfte, die uns 2 Besuche abstatteten, waren dagegen ausgenommen zuvorkommend und wünschten uns viel Spaß und weiterhin viel Erfolg bei der Kampagne!
Ingesamt waren wir sehr zufrieden mit der Aktion, wir haben sehr viel Material losgebracht und einige waren danach so motivert, dass wir den nächsten Samstag für eine weitere Aktion ins Auge gefasst haben. Ein gelungener Auftakt – und dann nächste Woche Schlusspunkt – für die Lidl-Aktionswoche in München!“
Fotos in der Fotogalerie von Anton Greil und Anja Rudloff.
In München wird ein Lidl zu Grabe getragen
Am 21.9. kondolierten Attac und Verdi-Jugend München der LiDL-Filiale in Berg am Laim.
Hier der Bericht einer Aktiven aus der Münchener Attac-Gruppe:
»Wir von attac München haben uns gestern an einer Aktion der Ver.di-Jugend im Rahmen der LIDL-Kundenwoche hier beteiligt. Hätten noch ein paar attacies mehr sein können, aber insgesamt war diese Aktion super!
Wie ihr auf den Fotos seht, hat die ver.di-Jugend – mit einem echten Sarg, in Trauerkleidung und mit Trauermusik – die Menschenwürde bei LIDL zu Grabe getragen.
 (Die Menschenwürde zu Grabe getragen. Foto von ver.di München; Klick aufs Bild = Vergrößern)
Erstaunlich: Diese einfache aber wirkungsvolle Symbolik hatte eine ungeheure Wirkung:
Obwohl im LIDL-Eingang die ganze Zeit der Geschäftsführer mit seinen „Gegenflugblättern“ stand, ließ man uns direkt vor der Tür ungehindert unser Material verteilen.
Der Trauerzug marschierte einmal die Strasse auf und ab und wir verteilten links und rechts Material an die Passanten. Die Anwohner wurden per Lautsprecher gebeten, ein kritisches Auge auf die Zustände in „ihrer“ Filiale zu halten, zwei Protest-Songs und ein Gebet ("Herr, mach alle LIDL-Mitarbeiter reich…“) vorgetragen. Dazu ein kleiner tragbarer Verstärker mit Trauermusik, abwechselnd mit einem echten Trompeter.
Die Passanten und Kunden waren erstmal perplex, und dann an unseren Flugblätter ÄUSSERST INTERESSIERT. Jeder wollte wissen, was es mit diesem Sarg auf sich hat. Das hatte ich so nicht erwartet! Unser Material war zack-zack alles weg! Hatte den Stop-Dumping-Flyer + Handzettel kopiert, beide fand ich sehr gut und überzeugend. Die Einkaufswagen-Chips wurden auch gerne genommen!
Der Sarg wurde über ver.di Mitglieder in einem Bestattungsinstitut organisiert.
Ich habe angeregt, diese Aktion ggf. nochmal zu wiederholen, theoretisch könnte man das immer wieder und vor jeder Filiale machen. Wir bleiben in jedem Fall mit ver.di in Kontakt. Morgen (22.9.) gehen Attacies aus Rosenheim mit zur dortigen Aktion, und am Freitag (23.9.) nimmt sich ver.di Freising vor, voraussichtlich auch mit Unterstützung der dortigen Attac-Gruppe.«
 (Tiefe Trauer und kreative Wut am Sarg - Foto von ver.di München; Klick aufs Bild = Vergrößern)
Zur Webseite des Münchner Arbeitskreises "Fairer Handel und WTO".
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