Lidl-Aktionen Attac Rosenheim

Druck auf Lidl h�lt an

Auch die Rosenheimer wurden zur zweiten Lidl-Aktionswoche wieder aktiv - und das gleich zweimal! Hier der Bericht eines Mitwirkenden:

"Eindr�cke von unseren Lidl-Aktionen in Rosenheim.

1.) Wie viele andere Gruppen redeten wir mit den Kunden. Mit hervorragender Hilfe der Jusos installierten wir eine eindrucksvolle Plakatwand; mit den zahlreichen Ver.di - Frauen verteilten wir rote Rosen; im Schneetreiben froren wir; die Katholische Arbeitnehmerbewegung unterst�tzte uns, das Radio interviewte uns.

Lidl-Aktion in Rosenheim
(Gemeinschaftsproteste in Rosenheim. Klick aufs Bild = Vergr��ern)

2.) Sehr viele Gespr�che, viel Zustimmung, viel �rger �ber die Zeiten und das Versagen der Politik, viele m�rrische Kunden, viel Abwinken, viel Resignation. Immer wieder die Behauptung: �Man kann ja eh nichts machen�, oder, sogar mit triumphierendem Unterton, wegen soviel Lebensweisheit: �Bringt doch alles nichts!� (�Irrtum!� sagen wir da...)

Besonders schade, wenn man sich anpflaumen lassen mu�; von Verlierern des Systems, das wir kritisieren. Die uns vorwerfen, da� sie kein Geld haben, aber Kinder. Mit V�tern, die nicht zahlen. Bizarr die Leute, die das System kritisieren (�Ihr solltet lieber mal nach Berlin gehen und dort den Politikern heimleuchten!�), gleichzeitig aber stolz darauf sind, als �Realisten� m�glichst gut in diesem System zu funktionieren (viel lebenst�chtiger zu sein als wir hoffnungslose Attac-�Idealisten�).

3.) am 8.3. waren wir immerhin ca. 10 Leute, blieben von 16-18.30 Uhr. Einige kamen leider zu sp�t; einige jammerten; einige waren gleich wieder weg. Sollten wir an unserer Leidensf�higkeit arbeiten? Oder solche Aktionswochen in den Sommer verlegen? Am 10.3. waren wir um 16 Uhr zu dritt. Zu zweit fuhren wir, schon im Dunkeln, zur zweiten Filiale; ganz allein fuhr noch ein Verr�ckter zur Filiale in Bad Aibling, mit den allerletzten Zetteln.

Lidl-Aktion in Rosenheim
("Keine Kasse auf Kosten der Masse"!? - diese drei sehen zumindest ganz fr�hlich aus. Klick aufs Bild = Vergr��ern)

4.) Und doch:
Es macht einen Unterschied, wenn man sich hinstellt. Und wenn man eine Stunde l�nger bleibt. Und wenn man nicht nur daran denkt, da� man friert, oder da� einem die Beine weh tun. Ja, man k�nnte diese Stunden bequemer verbringen, als in der K�lte vor h��lichen Discountern, aber dann sollte man daran denken, da� viele Menschen keine Wahl haben. Sie w�rden auch gern bequemer zu leben.

Wir aber k�nnen entweder vor Lidl stehen, oder auch nicht. Ganz wie wir wollen. Aber andere Menschen m�ssen drinnen arbeiten, putzen und �Junk� verkaufen. Und noch andere Menschen w�nschen sich, wenigstens bei Lidl arbeiten zu k�nnen.

Deswegen m�ssen wir drau�en stehen."


Lidl muss sich warm anziehen (aber nicht nur die ... ;-))

Hier der Bericht eines Mitwirkenden bei der Aktion von Attac Rosenheim:

"Mit einem nur kleinen Team ging es am Donnerstag, den 24.11., zum Lidl-Ortstermin. Entsprechend unauff�llig gingen wir vor: keine Anmeldung, keine Presse, kein Aufsehen. Quasi das Muster einer "spontanen Kundgebung". Daf�r veranstalten wir davon gleich zwei.

Lidl-Aktion in Rosenheim
(Stilleben mit Kampagnenmaterial. Klick aufs Bild = Vergr��ern)

Morgens in Bad Aibling wollten wir fast schon aufgeben: Schneetreiben, Schnupfen, mi�trauische Nachbarn �ugen �ber den Balkon. Doch der Fotograf hat keine Lust auf weitere Versuche: "Los, la� uns fertig werden!" Um nur von au�en aufzufallen, postieren wir unsere Schilder, Fahrrad und Fahne au�erhalb der massiv umz�unten Parkzone, Gesicht zur Stra�e. Dabei frieren uns schon fast die Finger ab, obwohl die W�scheklammern beim schnellen An- und Abbau helfen. Mit den Plakaten au�en fallen wir in der Umz�unung nicht weiter auf und k�nnen in aller Ruhe Kunden an ihren Autos ansprechen. Nach einer Stunde ist die erste H�lfte Flyer verteilt.

Lidl-Aktion in Rosenheim
(Und schon ging's auf in den KundInnenkontakt! Klick aufs Bild = Vergr��ern)

Die zweite H�lfte brauchen wir abends in Rosenheim. Dort schneit es nicht mehr, daf�r ist es dunkel. Das ermutigt uns: wir lehnen unser Material direkt an das Geb�ude und sprechen die Leute am Eingang an. Dort spendet uns Lidl auch ausreichend Licht (Vielen Dank!). Unsere Flyer enden vor Gesch�ftsschlu� und der Fotograf schafft es noch rechtzeitig zur Bandprobe. Hurra!

Wir k�nnen hierbei nicht von quantitativ gro�en Erfolgen sprechen. Doch schaffen auch so kleine Aktionen f�r die Beteiligten einen Motivationsschub. Z.B. traute ich mich dann auch auf dem Bahnsteig, die Plakate so auff�llig in den Weg zu stellen, da� selbst dort eine Konsum-Debatte entstand.

Und es zeigt auch, da� man weder viele Leute noch gro�angelegte Vorbereitung braucht, um unsere Botschaft zu verbreiten. Unverzichtbar im Winter sind allerdings mehrere Paar Hosen ... ;-)"

  • Artikel in den Rosenheimer Nachrichten vom 30.11.05.

Button: Drucklayout
Druckversion