vom 2. März 06
Inhalt:
- Aktionswoche - jetzt gilt´s
- Neuer Flyer: Geist ist geiler!
- Zittern vor attac - warum das Managermagazin im März richtig lesenswert ist
- Lidl gibt viel Geld aus für die Image-Rettung
- Bio-Siegel in Gefahr: Kein Dumping bei der Kennzeichnung!
!Achtung!
Mitte März planen wir die öffentlichkeitswirksame Übergabe der Protestpostkarten und Unterschriftenlisten – deshalb alle spätestens zum Ende der Aktionswoche (11.3.)
gen Frankfurt senden!
1. Aktionswoche - jetzt gilt´s
Die Aktionswoche kommt zur richtigen Zeit. Die Unruhe im Hause Lidl ist groß und immer mehr Leute im ganzen Land stellen mit uns die Frage, wohin die Billig-Spirale führt.
Was machen Eure Vorbereitungen? Wenn in der Aktionswoche wieder viele Gruppen die Forderung, Preis-, Umwelt- und Sozialdumping zu stoppen wieder auf die Straßen und (Park)Plätze tragen, zeigen wir, dass es uns ernst ist. Lidl kann sich nicht aus seiner Verantwortung stehlen – und andere Handelskonzerne ebenso wenig. Die Aktionswoche ist außerdem die große Gelegenheit, noch Hunderte, Tausende von Postkarten „Soziale Rechte sind doch nicht Banane“ mit Unterschriften einzusammeln! Ladet auch Unterschriftenlisten aus dem Netz und werbt noch mal für den Mail-O-Maten!
Übrigens: Bei Attac gibt es noch etliches Material – habt ihr z.B. schon die schönen Aufkleber? Die standen bei der letzten Aktionswoche noch nicht zur Verfügung. Und druckfrisch gibt es (evtl. erst ab Mitte der Aktionswoche) den folgenden Hit:
2. Neuer Flyer: Geist ist geiler!
Mit großen Buchstaben und Kleister haben zwei Kinder ein Werbeplakat eines bekannten Billig-Anbieters leicht, aber eindeutig abgewandelt: „Geist ist geiler!“ steht dort nun zu lesen. Sie schmücken eines der vier Motive des pfiffigen neuen Postkarten-Flyers.
Vier bunte Karten stiften an, selbst und kreativ nach dumping-freien Alternativen zu gucken - und die Kritik an Lidl, Aldi und Co. öffentlich und lauter zu machen. Denn anders einkaufen allein genügt nicht. Bewusste Konsumentscheidungen plus lustvolles Einmischen ist das Konzept, mit dem die neue Publikation nicht nur Stimmung in die Aktion bringt, sondern auch einen kleinen Aufstand der KonsumentInnen zugunsten Globaler Sozialer Rechte anzetteln möchte.
3. Zittern vor Attac - warum das Managermagazin im März richtig lesenswert ist
Das Managermagazin gehört zu den Publikationen, die nicht unbedingt in dem Verdacht stehen, Attac nach dem Mund zu reden. Dennoch ist das Ergebnis der Recherchen des MM-Redakteurs Rickens über die Lidl-Kampagne eine ganz tolle Geschichte auch in unserm Sinne geworden. Lesen lohnt. Warum Lidl sich so viele Sorgen über die vielstimmige Kritik macht und reagieren muss. Und warum Verdi in Attac einen Bündnispartner hat, der mit wenig Ressourcen und viel Phantasie einigen Staub aufwirbeln kann.
4. Lidl gibt viel Geld aus für die Image-Rettung
Lidl startet in diesem Frühling eine große Image-Kampagne. Angesetzt hat der Konzern dafür einen Haushalt „im zweistelligen Millionenbereich“. Es geht darum, das angekratzte Image aufzupolieren.
Wir würden dem Konzern empfehlen, dem Übel an die Wurzel zu gehen und anstatt teure Kosmetik zu betreiben, lieber die Kritikpunkte ernst zu nehmen und seine Dumpingpolitik zu beenden!
5. Bio-Siegel in Gefahr: Kein Dumping bei der Kennzeichnung!
Attac fordert seit Beginn der Kampagne „Stopp Umweltdumping!“
Bis vor kurzem hatte Lidl noch kein einziges Bioprodukt im Regel – nun hat Lidl Kreide gefressen: Innerhalb kürzester Zeit soll ein Bio-Grundsortiment das Discounter-Angebot ergänzen. Damit bahnt sich eine zweischneidige Entwicklung an, denn Lidl ist nicht der einzige Discounter mit Bio-Produkten. Einerseits verwirklicht sich mit zunehmender Verfügbarkeit von Öko-Lebensmitteln eine alte Forderung, andererseits droht neues Umweltdumping: Weil es tatsächlich vorübergehend Lieferengpässe an echten Bio-Lebensmitteln gibt (und weil interessierte Kreise schon länger auf schnelles Geld ohne echte biologische Produktion setzen), wird in der EU derzeit über eine Überarbeitung der Richtlinie für Bio-Kennzeichnung diskutiert. Es droht eine weitgehende Verwässerung der bis heute ziemlich konsequenten Bio-Kennzeichnung. Es ist nötig, sich jetzt dagegen zu wehren. Es darf nicht sein, dass bald „bio“ überall stehen darf und keine/r mehr weiß, was er oder sie kauft. Dann fallen Biohöfe reihenweise der neuen Billig-Spirale zum Opfer und die Perspektive einer wirklich langfristig umwelt- und sozialverträglichen Landwirtschaft mit gesunden Produkten gleich mit.
Die Politik darf dieses Dumping-Spiel nicht mitspielen. Wir fordern von Lidl, ebenso wie von anderen „Bio-Interessierten“: Finger weg von der konsequenten Kennzeichnung!
Viele liebe Grüße von
Jutta und Thomas aus der Kampagnengruppe sowie Kay aus dem Büro
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