Wer hat nun die Gebietshoheit?
In der Diskussion macht sich Attac jedenfalls sehr gut ...
"Nachdem wir die Aktion am 6.10. nicht angemeldet hatten, haben wir eine
solche am 22.11. um 11:30 vor LiDL im Stadtwesten ordnungsgemäß
angemeldet. Dadurch war es auch der Polizei und der LiDL
Bereichsleiterin möglich, zeitig zu erscheinen. Es war ein nettes
Aufeinandertreffen. Man kennt sich ja. Leider meinte die Polizei nach
einigem Grübeln und der Mithilfe der Bereichsleiterin - welche spontan
die Gebietshoheit über den ganzen Parkplatz vor ihrer Filiale
beansprucht hat - dass die Sondernutzungserlaubnis doch nur für den
Bürgersteig vor dem Parkplatz gelte! Wir mussten uns dann leider
dorthin zurückziehen. Um den Parkplatz herum sind übrigens neben einer
Sparkasse auch noch ein Metzger, ein Frisör, ein Getränkemarkt und ein
Schlecker angesiedelt. Schade nur um die 15.- € Sondernutzungsgebühr!
 (Schön auffällig an der Einfahrt. Klick aufs Bild = Vergrößern)
Ansonsten trafen wir bei den Kunden auf viel Informiertheit,
Verständnis und Zustimmung und konnten unsere Unterschriftensammlung
auch in der kurzen Zeit deutlich erweitern. Eine Einzelhandelskauffrau, welche noch
bis vor kurzem bei LiDL gearbeitet hat, bestätigte uns im Gespräch, bei
dem man ihre Wut im Bauch deutlich spürte, dass die im Schwarzbuch
beschrieben Methoden auch heute noch bei LiDL angewendet werden.
 (Der Infotisch beim Lidl Erlangen. Klick aufs Bild = Vergrößern)
Wir haben dann nach etwa einer Stunde unsere Sachen gepackt, das Wetter
war ja eiskalt und unser Platz auf dem Bürgersteig doch wenig
attraktiv. Wir waren uns einig, dass wir uns für das nächste Mal etwas
anderes ausdenken sollten."
- Artikel aus dem Ladenbrief des Dritte Welt Laden Erlangen e.V., November 2005
In Erlangen: KundInnen begeistert, Lidl erstaunt
... und selbst die Polizei blieb freundlich.
Wir von attac Erlangen haben am Donnerstag, den 6.10., eine LiDL-Filiale in Erlangen besucht; hier ein kurzer Bericht:
Wir waren zu fünft bei LiDL - mit Sandwiches, unseren selbst erstellten Flyern und einem kleinen Tisch, auf dem wir Unterschriften gesammelt haben.
 (Der Infotisch beim Lidl Erlangen. Klick aufs Bild = Vergrößern)
Die erste halbe Stunde konnten wir in Ruhe agitieren, haben die Autos auf dem Parkplatz verschönert (mit den Flyern) und die KundInnen beglückt - sehr positive Resonanz, die meisten Leute waren informiert (v.a. durch das Fernsehen) und fanden gut, was wir machen.
 (Mit KundInnen im Gespräch. Klick aufs Bild = Vergrößern)
Nachdem die ersten ver.di-Kundenkarten an der Kasse aufgetaucht waren, haben die Angestellten im LiDl die Bereichsleiterin (die für die drei Filialen in Erlangen und einen Teil von Nürnberg zuständig ist) alarmiert und die Polizei gerufen. Die Erwartung von Seiten der LiDL-Leute war wohl, dass wir randalieren und Scheiben einwerfen etc. ("attac"), und sie waren ganz erstaunt, dass wir mit "fairen" Argumenten agitiert haben...
Nach längerer Diskussion mit der Polizei und der Bereichsleiterin haben wir dann nach einer Stunde die Aktion abgebrochen - und wir sind jetzt informiert, dass wir das nächste Mal die "Sondernutzung" des öffentlichen Grundes anmelden müssen, mind. 48 Stunden im Voraus.
So war das - und wenn wir die Aktion nochmal durchführen, halten wir uns daran, oder?
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