Spontanes Stell-Dich,-Lidl! am Global-Action-Day
Vom 8.-11.12. fand in Berlin die Eco'n'Action-Konferenz der Bundjugend statt - und im Zuge dessen noch so Einiges andere. Kein Wunder: Wo so viel interessierte und engagierte Jugend beisammen kommt, brodelt's in kürzester Zeit von ganz alleine. Und da passieren dann schon mal ganz spontane Aktionen.
Aber von Anfang an. Chris und Kay aus der Kampagnengruppe hielten Freitag vormittag einen Lidl-Workshop zum Thema "Globalisierung und Discountierung". Ganz praktisch, so waren nämlich eine Reihe Leute schon informiert, und Info- und Kampagnenmaterial gab es natürlich auch en masse.
Samstag stand dann der Global Action Day an: Mit einer großen, bunten, lauten, lustigen Demo quer über'n Kudamm taten BundJugend und Attac ihren Protest gegen die Hongkong-Ministerkonferenz kund und reihten sich so in die Reihe zahlloser Aktionen rund um den Erdball ein. Dergestalt "angefixt" mochten die TeilnehmerInnen natürlich noch lange nicht nach Hause gehen. Und so fanden sich viele Gruppen zusammen, um in ganz Berlin noch kleinere Aktionen zu ihren Lieblingsthemen durchzuführen. Darunter gab es auch ein gutes Dutzend, die sich die nächste Lidl-Filiale vorknöpften.
 (Jetzt können die KundInnen kommen. Klick aufs Bild = Vergrößern)
So groß und bunt wie die Truppe war, waren auch die Aktionsideen: Mit Megaphon, Protest-Song, den bewährten Tüten und viel Initiative fingen wir die Lidl-KundInnen zum Gespräch ab. Doch auch im Markt betrieben wir (ganz subversiv) politische Aufklärung: Flyer und Aufkleber eignen sich hervorragend dazu, als Werbematerial "getarnt" zu werden; und ein bissel unsichtbares Theater über die wahnsinnig günstigen Milchpreise regt zum Nachfragen an ...
 (Wir sind zwar kleiner, aber schöner! Klick aufs Bild = Vergrößern)
Noch eine zweite Filiale kam in den Genuß unserer Schar. Verkehrsungünstig gelegen zwar, aber dafür mit einem kontaktfreudigen (und freundlichen!) Filialleiter ausgestattet. Kein Wunder, wurde doch just diese Filiale schon im April von einer Aktion der "Überflüssigen" heimgesucht (auf der Webseite gibt es ein Dokumentarvideo). Der Mann war entsprechend vorbereitet. Nun gut, die Differenzen blieben - aber zumindest hat mensch sich mal kennengelernt und das Diskutieren geübt.
 (Den Lidl traf's doppelt: Baustelle und BUND-Jugendliche ... Klick aufs Bild = Vergrößern)
Nach so vielen Erlebnissen hatten wir uns dann Kakao und Kaffee in den warmen Konferenzräumen redlich verdient ...
Dennoch soll nicht verschwiegen werden, dass es noch besser gegangen wäre: Spontane Aktionen sind ihrer Natur nach unvorbereitet - doch es ist hilfreich, sich schon im Vorfeld nach einem optimalen Aktionsort umzuschauen (fotogene Fassade, Platz vor dem Laden, KundInnen- oder PassantInnenzulauf). Auch hätten wir in dieser großen Gruppe noch ganz andere Sachen machen können. Aber: Wir sind ja kreativ ... 
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