Zeitungsberichte

Manager-Magazin, 17.02.06, "Verdi und die Veganer"
Selbst das Manager-Magazin äußert sich positiv über die Erfolge der Lidl-Kampagnen - und über die Zusammenarbeit von Attac und Verdi. Der Konzern wurde hart getroffen: Lidl mußte bereits starke Umsatzeinbußen hinnehmen, nicht zuletzt nach dem Greenpeace-Pestizid-Debakel, und die Geschäftsführung fürchtet langfristige Imageschäden. Dazu trugen auch Verdi mit ihrem "Schwarzbuch Lidl" und Attac mit seinen gut 50 Aktionen bei. Der Artikel beschreibt die Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Vorgehensweise der beiden zivilgesellschaftlichen Organisationen. Weiterlesen.

Handelsblatt, 02.01.06, "Geheimniskrämer Lidl bekommt einen Sprecher"
„Der Neckarsulmer Aldi-Verfolger Lidl, der bislang ebenso wie sein Vorbild den Umgang mit öffentlichen Medien scheute, engagiert erstmals seit der Firmengründung einen Pressesprecher.“ Dieser Schritt kann wohl als Lidls Reaktion auf den öffentlichen Druck gewertet werden und damit als Konsequenz aus den etlichen PR-Gaus des Großunternehmens. Ob die propagierte "neue Offenheit" wirklich zu mehr Tranzparenz führt, wird von Beobachtern stark bezweifelt. Weiterlesen.

Lebensmittel Zeitung, 16.12.05, "Ziemlich getroffen"
Lidls Image leidet: nicht nur, dass der Discounter laut Greenpeace zu viele Pestizidrückstände an Obst und Gemüse zu verantworten hat, er reagiert auch noch ziemlich stümperhaft auf diese Vorwürfe. So gingen Lidls Werbeanzeigen, mit denen der Konzern seine Produktqualität beweisen wollte, nach hinten los (siehe "Reaktionen" vom 8.2.06). Dennoch wird Lidls Offenheit für den kritischen Dialog von PR-Experten als grundsätzlich richtig eingestuft - andere Unternehmen setzen sich schon länger und sehr konstruktiv mit kritischen Stimmen der Zivilgesellschaft auseinander. So hat Lidl auch hier sein schlechtes Image selber zu verantworten.

Die Welt, 02.12.05, "Nur die Menge zählt"
Die Markenhersteller können einfach nicht mehr darüber hinwegsehen, dass die deutschen Discounter einen Marktanteil von 40% führen. So müssen sie sich immer mehr auf Geschäfte mit den Billigmärkten einlassen. Neben der Tatsache, dass dies durchaus lukrativ sein kann für die einzelnen (Marken-) Unternehmen, birgt es jedoch die Gefahr des "Markenwertzerfalls". Für die Discounter ist es im gleichen Zuge wichtig, Marken für ihr Sortiment zu gewinnen: "Trotz ihrer Knausrigkeit lassen sich deutsche Verbraucher noch immer mit starken Marken in die Läden locken." Weiterlesen.

Hamburger Abendblatt Online, 01.12.05, "Lidl und Metro: Pestizide im Obst?"
„Laut der Umweltschutzorgansisation Greenpeace, die das Obst und Gemüse mehrerer Supermarktketten auf Pestizide untersuchten, schnitten die Discounter Lidl und Real am schlechtesten ab.“ Weiterlesen.

Die Zeit, 17.11.05, "Alle unter Kontrolle"
In einem aufrüttelnden und ausführlichen Artikel beschreibt Marcus Rohwetter, unter welchen üblen Bedingungen Beschäftigte bei Discountern wie Lidl, Aldi oder Schlecker schuften müssen. Es handelt sich durchweg um Familienunternehmen, und die jeweiligen Patriarchen führen die Firma autoritär und intransparent. So sind Einschüchterung und Ausbeutung bei diesen Unternehmen Methode, wie der Autor mit vielen Beispielen belegen kann. Dennoch nehmen die Beschäftigten vielfach lieber Mehrarbeit und Niedrigstlöhne in Kauf, um nicht erwerbslos zu werden. Doch die Konkurrenz zwischen den Discountern wird stärker und damit werden die Arbeitsbedingungen immer schlechter. Von den dazu befragten Firmenchefs stellte sich aber nur einer der Zeit: Anton Schlecker. Weiterlesen.

Die Welt, 28.10.05, "Discounter Aldi und Lidl beharken sich nun in der Schweiz"
Lidl sowie auch Aldi expandieren in die Schweiz. Dies stellt ein Novum dar. Kaum ein Discounter hat hier bisher investiert. Die Discounterquote liegt unter 8%, in Deutschland hingegen bei 40%. „Das bietet - trotz hoher Zölle und komplizierter Verpackungsvorschriften - Rendite- Chancen“. Weiterlesen.

Spiegel Online, 10.10.05, "Regionalzeitung stellt Redakteurin wieder ein"
Eine Redakteurin der „Badischen Neuesten Nachrichten“ schrieb einen eher skeptischen als kritischen Artikel über die Arbeitsbedingungen im Lidl-Verteilungszentrum. Nach einer "kleinen Beschwerde" seitens des Großkonzerns, der zugleich der größte Anzeigenkunde ist, wurde sie umgehend aus der Zeitungsredaktion entlassen. Nach Protesten, vor allem aus den Journalistenverbänden, einigte man sich auf eine Abmahnung wegen "journalistischer Unfähigkeit" und stellte die Redakteurin wieder ein. Weiterlesen.

Tagesspiegel, 23.08.05, "Bio verkauft sich gut"
Mit einem Wachstum von ca. 11% von 2003 auf 2004 erlebt die Biobranche derzeit einen beachtlichen Boom. Auch Lidl hat diesen Boom erkannt und erstmals eine bundesweite Bio-Woche in allen Discountern durchgeführt. Zwar ist es positiv, dass Discounter auch die qualitativ höherwertigen Bio-Produkte in ihr Sortiment aufnehmen, Produkte mit dem Biosiegel haben allerdings auch ihren Preis. Betreiben die Discounter künftig bei Bio-Produkten eine ähnliche Dumpingpolitik wie bei ihrem regulären Sortiment, so geraten auch ökologische Hersteller zunehmend unter Preisdruck. Weiterlesen.

Junge Welt, 16.08.05, "Was Lidl treibt, geht zu weit"
Im Gespräch mit der JW geht Jutta Sundermann von Attac auf die rigorose Preispolitik des Discounters Lidl ein. Selbst auf den Bananenplantagen in Ecuador spüre man inzwischen den Preisdruck der Discounter. Lidl, so das Fazit, ist billig auf Kosten der Menschen. Weiterlesen.

Sächsische Zeitung, 13.08.05, "Lidl hat Durst"
Der enorme Preiskampf der Discounter untereinander und das rasante Wachstum von Lidl und Co. führen zu einer zunehmenden Monopolisierung und Abhängigkeit im Bereich der Zulieferfirmen. Am 13. August berichtete die Sächsische Zeitung von den Plänen Lidl´s, die MEG, Deutschlands größten Mineralbrunnen in Leißling zu übernehmen. Das sachsen-anhaltinische Unternehmen macht 71 Prozent seines Geschäfts mit dem Wasserverkauf in Lidl-Filialen. Weiterlesen.

Die Zeit, 08.08.05, „Lieferanten im Würgegriff“
Laut einem Bericht in der Zeit sind die Preise in hiesigen Discountermärkten inzwischen so billig, dass Deutschland in manchen Branchen als der „Mülleimer Europas“ gilt. Kein Wunder, bleibt für die Hersteller unter diesen Umständen kaum noch Gewinn übrig. Klagen von Produzenten, dass die Einnahmen nicht mal die laufenden Kosten decken, schmettern die Discounter mit der Drohung ab, deren Produkte einfach aus dem Sortiment zu nehmen. Neue Lieferanten erhalten hingegen nur eine Chance, wenna sie zuvor ein sogenanntes Listungsgeld zahlen. Weiterlesen.

Frankfurter Rundschau, 29.07.05, „Verbraucher greifen oft zur Billigmarke“
Die in Discountern üblichen Mineralwasserpreise von ca. 13 Cent pro Flasche decken nach einem Bericht in der Frankfurter Rundschau noch nicht einmal die Abfüll- und Transportkosten. Discounter wie Lidl machen aber dennoch Gewinn mit derart billigem Wasser, des Rätsels Lösung ist der sogenannte „Pfandschlupf“: Jede dritte bei Lidl verkaufte Flasche mit Einwegpfand wird von den VerbraucherInnen nicht zurückgebracht. Das Geschäft mit dem Pfand ermöglicht es Lidl, das Wasser unschlagbar billig zu verkaufen.

Manager Magazin, 02.03.04, „Aldis Erzfeind“
(mf) Lange Zeit war Aldi der Marktführer unter den Discountern, dies könnte sich schon bald ändern. Allein 156 Millionen Euro Umsatz knöpfte der von Dieter Schwarz geleitete Lidl-Konzern 2003 dem Konkurrenten Aldi ab. Lidl eröffnete in jenem Jahr 422 neue Filialen, Aldi Nord und Süd zusammen hingegen lediglich 290. Während Aldi auf langjährige feste Handelspartner setzt, wie beispielsweise „Medion“ im Elektrobereich, zählt bei Lidl alleine das günstigste Angebot. Bereits heute, vermuten Branchenkenner, gehören zur Schwarz-Gruppe über 5.600 Supermärkte, sie wäre damit der zweitgrößte Lebensmittelhändler des Kontinents. 2003 erzielte Lidl ein Wachstum von 12 Prozent, Konkurrent Aldi hingegen lediglich von 5,5 Prozent. Weiterlesen.

Die Zeit, 02.10.03, "Betriebsgeheimnisse"
Das Unterlaufen der Veröffentlichungspflicht bei unternehmerischen Bilanzen hat in Deutschland lange Tradition. Der Zeit-Artikel geht hier auf die schon früh aufgetretenen Probleme innerhalb der EU ein. Diese hatte 1978 mit verschiedenen Richtlinien versucht, Unternehmen und ihre Tätigkeiten zur Transparenz zu zwingen. Deutschland hat es jedoch im Gegensatz zu anderen EU-Staaten erfolgreich vermieden, effektiv gegen fehlende Veröffentlichungen vorzugehen: „Mehr als neunzig Prozent aller Unternehmen, die als GmbH oder GmbH&Co KG firmieren, halten ihr Bilanzen noch immer unter Verschluß, anstatt sie, wie es das Gesetz vorschreibt, für jedermann zugänglich beim Amtsgericht einzustellen“. Weiterlesen.


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