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Internationales
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Die vorherrschenden Produktions- und Konsumnormen in Deutschland und weiten Teilen der Europäischen Union verschärfen die globale Klimakrise. Die dominante Strategie der EU zielt auf die Dekarbonisierung der Ökonomie, einschließlich des CO2-intensiven Verkehrssektors ab. Um bis 2050 der erste klimaneutrale Kontinent zu sein, wie es die EU-Kommission im European Green Deal anvisiert, benötigt sie schätzungsweise 60-mal mehr Lithium. Den Batterierohstoff bezieht sie jedoch überwiegend aus Chile – und lagert die sozial-ökologischen Kosten dorthin aus.
Von diesem ungleichen Tausch profitieren jedoch nicht nur die herrschenden Kräfte im kapitalistischen Zentrum, indem sie ihre „imperiale Lebensweise“ (Brand/Wissen 2017) verteidigen. Auch in Chile gibt es Klassenfraktionen, denen an der Aufrechterhaltung des extraktivistischen Status Quo durchaus gelegen ist.
Um welche gesellschaftlichen Gruppen es sich dabei handelt, welche Mechanismen sie im Interesse der EU betätigen, um einen Lithium-Machtblock nach außen abzusichern, und welche Konflikte sich daran entzünden, das nehmen wir gemeinsam in den Blick. Wir spüren den Stoffströmen nach und erkennen, welche Strategien sie zur Konstituierung eines Lithium-Konsenses anwenden. Dabei erkennen wir ebenso, welche „neuen sozialen Praktiken“ (Quijano 2000) aufblühen, von denen wir uns inspirieren lassen wollen.
Internationales
31.05 2024 um 14:30 Uhr
B2
01:30 Uhr