6. Ministerkonferenz der WTO, 13. - 18. Dezember 2005 in Hong Kong

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  analyse-draft > Entwurf der Anschlusserklärung

Biete: Leeres "Developement Package"
Suche: Unbeschränkten Zugang zu den Agrar-, Industriegüter- und Dienstleistungsmärkten der Länder des Südens

Zusammenfassung der auf Englisch erschienenen Kritik von Seiten verschiedener NGOs (Focus on the Global South, IATP) von Christiana Schuler (Attac Agrarnetz)

Seit Ende November liegt der Entwurf für die Abschlußerklärung der WTO-Ministerkonferenz in Hongkong vor. Am 1. Dezember veröffentlichte WTO-Generaldirektor Pascal Lamy die 2. Fassung dieses Entwurfs.
Wird dieses Papier verabschiedet, dient es als Grundgerüst für alle weiteren Verhandlungen nach Hongkong.
Deutlich stammt der Entwurf aus der Feder der Industrieländer, die aggressiv Zugang zu den Märkten der Entwicklungsländer suchen - vor allem im Bereich Dienstleistungen und bei Industriegütern. Köder für die Länder des Südens soll das "Developement Package" (zu deutsch: "Entwicklungspaket") sein, dessen Inhalt bei genauere Betrachtung vor allem aus leeren Versprechungen besteht.

Der Köder: Das "Developement Package"
Im "Developement Package" stecken Vorschläge zum "Special and Differential Treatment" (kurz "SDT") für Least Developed Countries (LDCs), zu "Aid for Trade" und zu TRIPS und Gesundheit.

"SDT"
Unter SDT fallen fünf Regelungen ausschließlich für LDCs, von denen nur zwei einen möglichen Effekt haben: nämlich zoll- und quotenfreien Zugang zu anderen Märkten (wobei das Produktionsvolumen dieser Länder so gering ist, das ein unbschränkter Marktzugang nur geringe Konsequenzen hat) und eine Schonfrist für die Implementierung der TRIMS (Trade Related Investment Measures).
SDT für Länder des Südens, die nicht der Gruppe der LDCs angehören, ist nicht vorgesehen.

"Aid for Trade"
Unter die im "Developement Package" vorgesehenen Maßnahmen fällt auch "Aid for Trade" - finanzielle Hilfen aus dem Norden (via Weltbank) an LDCs. "Aid for Trade" geht am Kern der Forderungen der LDCs vorbei. Zu den Hauptforderungen der LDCs gehört nicht die Forderung nach finanziellen Hilfen, sondern Welthandelsregeln, die Dumping wirkungsvoll verhindern und Ländern den Spielraum lassen, ihre eigenen Ökonomien im Interesse der Bevölkerung zu schützen und zu entwickeln.

Das "Developement Package" erweißt sich also als ein recht leeres Paket, das auf keine Fall mit den Maßnahmen gefüllt ist, die die Länder des Südens ursprünglich (z.B. im Rahmen der Developement Box) gefordert haben. Relativ offensichtlich und gefährlich ist, dass dieses "Developement Package" auf der anstehenden Konferenz als Geschenk an die Armen verkauft werden soll.
SDT finden sich im Annex F, der allerdings noch komplett in Klammern steht (also eventuell gar nicht in die Abschlusserklärung aufgenommen wird).
Das legt nahe, dass das "Developemnet Package" nicht ohne einen Preis in die Erklärung mit aufgenommen wird. Wie der Preis aussehen wird, lässt sich relativ leicht vorhersagen:

Der Preis: Marktöffnungen für Agrar- und Industriegüter und Dienstleistungen
Das Schlüsselthema in den Verhandlungen zu GATS (Dienstleistungen), NAMA (Industriegüter) und AoA (Agrargüter) ist nach wie vor der Zollabbau. Der Entwurf zum GATS geht schon am meisten in Richtung formulierter "Modalities", während die Passagen zu Industriegütern und zum Agrarabkommen eher reine Berichte über den Stand der Verhandlungen sind, Einigungen in diesen Bereichen also noch ein ganzes Stück entfernt sind.

Während es im Agrarbereich noch offen ist, welche Formel zur Zollsenkung benutzt wird, ist bei NAMA schon ganz explizit von der Schweizer Formel (die die höchsten Zölle am meisten reduziert und die allgemein als aggressivste Marktöffnung gilt) die Rede.
Beim GATS-Entwurf besteht die Gefahr, dass der von den Entwicklungsländern während der Uruguay-Runde errungenen relativen flexiblen Verhandlungsmodus eingeengt wird. Der Entwurf lässt Raum für die aggressiveren Vorschläge der EU, die sich in Annex C wiederfinden ("complementary approaches include qualitive parameters, numerical benchmarks, sectoral and modal negotitions and the plurilateral approach"). Dieser Sprachduktus stößt auf breite Ablehnung bei den afrikanischen Ländern, China und mehreren Mitgliedstaaten der ASEAN.

   
     
       
       
       
       
       
       
       
       
       
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