G8 2007 in Heiligendamm

Geschichte der Gipfelproteste


Proteste gegen die G8-Gipfel - bzw. damals noch G7 oder einfach Weltwirtschaftsgipfel - gab es schon lange, bevor es Attac gab. Rainer Falk hat im Informationsbrief Weltwirtschaft & Entwicklung (W&E), Sonderdienst 7-2005, den lesenswerten Artikel "G7/G8: Eine kleine Gipfel-Geschichte.Von Rambouillet nach Gleneagles" veröffentlicht

Die Proteste erlebten eine neue Qualität und neue Medienaufmerksamkeit, als die globalisierungskritische Bewegung erstarkte.

1998
demonstrierten Menschen aus aller Welt gegen den Gipfel der Mächtigen, der in diesem Jahr in Birmingham stattfand. Hier lenkte u.a. "Peoples global action" Aufmerksamkeit auf sich. Das Netzwerk von AktivistInnen hatten die mexikanischen Zapatistas initiiert, um den Widerstand gegen die neoliberale Globalisierung internationaler und stärker zu machen.

1999 fand der Gipfel in Köln statt. Eine Menschenkette der Erlassjahr-Kampagne forderte medienwirksam Entschuldung und ein Aktionsbündnis rief zur Demonstration gegen den Gipfel auf.
Noch im selben Jahr verhinderten DemonstrantInnen in Seattle den Auftakt der Ministerkonferenz der Welthandelsorganisation (WTO).
Die großen Medien berichteten weltweit und begannen auch, nach Akteuren, Hintergründen und Weiterentwicklung der Gipfelproteste zu fragen.

Als 2001 der G7/G8-Gipfel in Genau bevor stand, waren die Medien hochgradig interessiert. Ihre intensive Begleitung der Protestaktionen in Italien wurde zum Glücksfall für Attac in Deutschland, dem sich innerhalb weniger Wochen Tausende von Menschen anschlossen.
Der Widerstand in Genua war geprägt von über 300.000 Demonstrierenden. Überschattet wurde der Protest durch Gewaltexzesse der italienischen Polizei, die u.a. eine Schule überfiel, in der DemonstrantInnen übernachteten, wehrlose Menschen schlug und viele über Stunden im Polizeigewahrsam misshandelte. Ein italienischer Demonstrant wurde durch Polizisten getötet.

2002 findet der angeschlagene Gipfel weitab von Demonstrierenden in einem sehr kleinen Ort in den kanadischen Bergen statt.

2003 in Evian am Genfer See sind die anstrengenden MahnerInnen und GlobalisierungskritikerInnen jedoch wieder da.
Attac brachte kälteresistente Aktive in Badesachen ins Bild: "G8 schwimmt oben - der Rest geht baden", wird mit aufblasbaren Badeinseln für 8 Regierungschefs und vielen Menschen ohne solche Statussymbole deutlich gemacht.

Auch 2005
in Gleneagles wurde der G8-Gipfel (6. bis 8. Juli) von zahlreichen internationalen Protestaktionen begleitet.





Powered By Website Baker
Seite zuletzt geändert am: 22.11.2006, 16:54 von Christine Starzmann - Impressum