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  -  Die ökologische Steuerreform und andere marktwirtschaftliche Instrumente 
    zum Umweltschutz sollen zu einem Schwerpunktthema von Attac im Jahre 2004 
    gemacht werden.
 
   
  -  Attac ist eine ökonomische Aufklärungskampagne. Ich beantrage 
    aber trotzdem, daß ökonomisches Grundwissen noch besser als bisher 
    laienverständlich z.B. über den Attac-Rundbrief und Seminare und 
    ein „Fernstudiumangebote“ u.a. vermittelt wird, damit die Basis 
    die ökonomischen (Fehl)entwicklungen besser verstehen kann.
 
 
  
Begründung:  
Wir sollten uns nachhaltig nicht nur für eine soziale sondern eine ökosoziale 
  Marktwirtschaft einsetzen. Nach meiner Beobachtung beschäftigt sich Attac 
  sehr viel mit der „Sozialen Zukunft“ aber z.Zt. fast nicht mit der 
  ökologischen Zukunft, obwohl letztere Voraussetzung für erstere ist. 
  Nach der bekannten Studie „Zukunftsfähiges Deutschland“, die 
  vom BUND und von Misereor 1996 herausgegeben wurde, muß der materielle 
  und energetische Grundumsatz in Deutschland von derzeit 100 auf ca. 20% reduziert 
  werden. Das ist eine unvorstellbare Herausforderung, um die sich Attac nach 
  meiner Beobachtung kaum kümmert. In der Debatte um die Arbeitsmarkt- und 
  Sozialreform, die z.Zt. im vollen Gange ist, wird öffentlich selten erwähnt, 
  daß die Ökosteuer bisher bereits eine Senkung der Rentenversicherungsbeiträge 
  von 2 Prozentpunkten bewirkt hat; das bedeutet eine 10%ige Minderung der derzeitigen 
  Rentenversicherungsbeiträge. Die dynamische Ökosteuer läuft in 
  diesem Jahr aus, d.h. es erfolgen keine weiteren Erhöhungsschritte mehr 
  und damit auch keine weitere Senkung der Rentenversicherungsbeiträge. 
  Sven Giegold schreibt im letzten Attac-Rundbrief 3/03 in seiner „Abrechnung 
  mit der Steuerpolitik der Bundesregierung“ ganz zum Schluß: >Schließlich 
  muß die ökologische Steuerreform fortgesetzt werden, freilich ohne 
  die sozialen Fehler der rot-grünen Ökosteuer zu wiederholen.“ 
  So sehr der klare Beitrag von Herrn Giegold ein hervorragendes Musterbeispiel 
  für ökonomische Aufklärung ist, wird bei der Ökosteuer nur 
  auf die sozialen Fehler hingewiesen. Es gibt noch anderes zu verbessern.  
 Deutschland ist gehindert, die Ökosteuerreform zu reformieren, weil die 
  meisten Länder der Welt in dieser Frage nicht am gleichen Strang ziehen 
  (siehe z.B. Kyoto-Protokoll). Wenn wir allein bleiben, wandern z.B. die energieintensiven 
  Industrien ins Ausland ab. Deshalb müssen ökonomische Instrumente 
  für den Umweltschutz ein wichtiges Thema der Globalisierungskritiker bleiben 
  oder werden, damit international gültige ökosoziale Konventionen geschaffen 
  und durchgesetzt werden. Oder handeln auch wir nach dem St. Floriansprinzip: 
  „Nach uns die Sintflut“? In unserer gesamten Gesellschaft gibt 
  es kein unbeliebteres Thema als die Ökosteuer (selbst in Attac-Kreisen), 
  weil die Motorisierung der Gott der BundesbürgerInnen ist. Will sich Attac 
  um dieses Thema drücken?  
  Im übrigen fehlt es ganz gewaltig an ökonomischer Aufklärung 
  in der Breite der Attac-Mitgiederschaft und der gesamten Gesellschaft. Wie sollen 
  da WählerInnen verantwortlich entscheiden? Auch mir fehlt es an fundiertem 
  ökonomischen Grundwissen, um die ganze Arbeitsmarkt- und Sozialreform-debatte 
  zu verstehe oder nachvollziehen zu können. Vielleicht liegt es aber auch 
  an der Unehrlichkeit, mit der die Debatte geführt wird z.B. man spricht 
  von Selbstverantwortung und meint: „Contenti estote - begnügt Euch 
  mit Eurem Kommißbrote“ (aus der Kapuzinerpredigt in Schillers Wallenstein) 
  oder „BürgerInnen wollt ihr ewig leben?“ Deshalb unterstütze 
  ich ganz nachhaltig das Bestreben von Attac für eine ökonomische Aufklärung. 
  Ich bin auch bereit, bei diesem Thema mitzuarbeiten, wenn Attac ein entsprechende 
  Zielformulierung für 2004 beschließt und organisatorische Unterstützung 
  zusagt. 
Gerhard Henzler, Bamberg (Delegierter) 
Attac-Gruppe Bamberg 
  Als Delegierter für den Ratschlag in Aachen nominiert. 
  Gerhard Henzler, Tarvisstr. 12, 96049 Bamberg Bamberg, den 02.10.2003 
  Tel.:0951/64163, E-mail: g.henzler@web.de  
 
Antrag inklusive Erläuterungen zum Download (.rtf-Datei) 
 
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