Proteste gegen den G20 Gipfel im Rahmen der Aktionswoche
Nachdem in Deutschland und weltweit bereits am 28. März im Rahmen eines Globalen Aktionstages vielfältige Proteste gegen das unsoziale Krisenmanagement weltweit gab, fanden in der Woche bis zum Ende des G20 Gipfels weitere Proteste für einen grundlegenden Systemwechsel und für eine solidarische Gesellschaft statt. Im Zentrum standen die Proteste in London, der Austragungsstadt des G20 Gipfels. Die mageren Gipfelergebnisse zeigen dabei, dass auch in Zukunft weiterer Druck aus Zivilgesellschaft und sozialen Bewegungen nötig sein wird!
mehr zu den Ergebnissen des Gipfels gibt es hier...
London
- 1. April: über 10.000 DemonstrantInnen zogen vor die Bank of England. unten: Aktivistinnen des KlimaCamps errichten eine Zeltstadt vor der Börse.
Nachdem in der Stadt, in der der G20 Gipfel stattfindet, bereits am 28. März 35.000 Menschen auf der Straße waren, sollen in den Tagen des Gipfels eine Vielzahl weiterer Aktivitäten stattfinden.
Am 1. April und am 2. April fand in East London ein Gegengipfel statt. Nachdem das Management der University of East London einen Tag vor Beginn des Gipfels die Räume gekündigt hatte, ar die Durchführung bis zum Schluss unsicher.
Nähere Infos gibt es unter: http://www.altg20.org.uk/
Am 1. April, dem "Financial Fools Day", zogen erneut Zehntausenden in vier Demonstrationszügen durch die Stadt und trafen sich im Herzen des Finanzzentrums der Stadt. Entgegen der auf Gewalt fixierte Medienberichterstattung zeichneten Attac- Aktivisten vor Ort den Protest als entschlossen, bunt und friedlich. Die Stimmung vor Ort war ausgesprochen gut. Lediglich vor der Royal Bank of Scotland sei es zu einer angespannten Situation gekommen, nachdem die Polizei die AktivistInnen eigekesselt hatte.
mehr Infos zu den Ereignissen am 1. April in London gibt es hier.
Parallel fand am 1. April eine Aktion des Klimacamps vor der C02- Zertifikate- Börse in London statt. Über tausend AktivistInnen schlugen direkt vor der Börse ihre Zelte auf, um an diesem Beispiel auf die Zusammenhänge zwischen Finanzmarktkapitalismus und Klimakrise hinzuweisen.
mehr Infos gibt es unter: http://www.climatecamp.org.uk/g20
Die Stop the War Coalition rief für den 2. April zu einer Demonstration in London auf. Mehr Infos gibt es unter stopwar.org.uk
Ein Interview mit Koordinierungskreis-Mitglied Alexis Passadakis über den G20 ist am 2. April im ARD Brennpunkt gesendet worden und kann online angesehen werden.
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Am Rande der Proteste ist am 1. April ein unbeteiligter Passant, der von seiner Arbeit kommend den Weg der Demontation kreuzte, tot aufgefunden worden. Ein Polizeibericht gibt Herzversagen als Ursache an, ohne weitere Details. Zeugenberichte und Videos deuten aber auf eine vorausgegangenen Angriff der Polizei auf den Mann hin. Mehr...
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Italien
Rom: Nachdem bereits am 28. März zehntausende Menschen in Rom auf der Straße waren, nach Angaben der OrganisatorInnen des talienischen Gewerkschaftsbundes CGIL am 4. April über 2 Millionen Menschen (!) gegen die Wirtschafts- und Finanzpolitik der Berlusconi Regierung. Die Demonstrationen sind ein starkes Zeichen, dass auch in Italien die Menschen nicht mehr bereit sind, für die Kosten der Krise auf sich abwälzen zu lassen!

Japan
Am 2. April fand in Tokio eine Demonstration und eine Kundgebung rund um die Zentralbank statt. Aufgerufen zu dieser Demo hatten Gewerkschaften und Teile der sozialen Bewegungen in Tokio.
weitere Photos gibt es hier.

Griechenland
Am 2. April fand in Griechenland ein Generalstreik im öffentlichen Dienst gegen die Sparpolitik der konservativen Regierung als "Lösung" der Wirtschaftskrise statt. Unter anderem blieben alle Behörden und Schulen geschlossen. Auch der Personenverkehr kam weitgehend zum Erliegen.