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  Antrag der AG Welthandel und WTO/Der 
 VG der AG Weltwirtschaft und WTO. 
 zur Strategiedebatte - Attac-Schwerpunkt 2004: 
  
 Ökologische und solidarische Weltwirtschaftsordnung 
 
 Der Attac-Schwerpunkt Weltwirtschaftsordnung knüpft an die Erfolge an, die 
 wir 2003 mit der Arbeit im Handelsbereich hatten. Es ist uns gelungen, das GATS 
 als Thema auch in Deutschland zu etablieren und so zu einem Erfolg in der Frage 
 der Angebote der EU-Kommission zu leisten beizutragen. Das Scheitern der bisherigen 
 Handelspolitik in Cancún sollten wir als Gelegenheit nutzen, jetzt klar 
 zu machen: Wir brauchen eine andere (Welt-)wirtschaftspolitik, wir brauchen eine 
 andere Handelspolitik, letztlich eine andere, eine ökologische und solidarische 
 Weltwirtschaftsordnung.  
 Diesen Schwerpunkt wollen wir in drei Bereichen bearbeiten:  
1. wollen wir an Alternativen und Visionen arbeiten, 
 
2. die aktuelle internationale Handels-Politik 
 verfolgen und  
3. strukturelle Aspekte unsere sich immer weiter 
 privatisierenden Volkswirtschaften bearbeiten. 
 Zu jedem dieser Bereiche schlagen wir ein Projekt vor, an dem 
 bereits aktiv gearbeitet wird... Als roter Faden durch alle Projekte zieht sich 
 die Orientierung an „klassischen“ Globalisierungsthemen und an der 
 Nord-Süd-Solidarität, die für uns ein zentrales Gründungsfundament 
 von Attac ist. 
  
 1. Alternativen und Visionen: Attac-Positionspapier 
 "Wege zu einer alternativen Weltwirtschaftsordnung" 
 In der Attac-Erklärung sind wir uns einig: „Attac streitet für 
 eine neue Weltwirtschaftsordnung, in der der Reichtum der Welt gerecht verteilt 
 und ökologisch genutzt wird.“ Zur neoliberalen Globalisierung gibt 
 es „wirtschafts- und gesellschaftspolitische Alternativen. Wir setzen uns 
 ein für eine ökologische und solidarische Weltwirtschaftsordnung.“ 
 So sehr die Ablehnung der „neoliberalen Globalisierung“ Konsens bei 
 Attac ist, so unübersehbar ist aber auch, dass die von uns beschworenen 
 Alternativen noch sehr unklar sind, und es sehr unterschiedliche bis widerstreitende 
 Vorstellungen dazu bei Attac gibt. Um in einen systematischen Diskurs bei Attac 
 zu diesen Fragen zu kommen, wurde bereits auf dem letzten Ratschlag in Göttingen 
 das Projekt beschlossen, ein Positionspapier zu einer alternativen Weltwirtschaftsordnung 
 in Angriff zu nehmen. Die Arbeit daran wird von der Unter-AG Alternative Weltwirtschaftsordnung 
 (AWWO) koordiniert und vorangetrieben.. Der 1. Entwurf ist unter www.attac.de/awwo 
 zu finden; Anfang Dezember wird ein überarbeiteter 2. Entwurf zur Diskussion 
 gestellt. 
 Angesichts der Vielfalt der Positionen bei Attac kann es nicht darum gehen, Mehrheitsentscheidungen 
 herbeizuführen, die Attac in der einen oder anderen Richtung festlegen. 
 Vielmehr muss es auch in Zukunft ein produktives Spannungsverhältnis z.B. 
 zwischen grundlegender Kritik und mehr tagesaktuell orientierten „reformistischen“ 
 Forderungen geben. Es ist daher vorgesehen, bei nicht erzielbarem Konsens in 
 dem Papier auch verschiedene Standpunkte auszuweisen. Auf dem Frühjahrsratschlag 
 2004 soll es einen weiteren Zwischenbericht zur AWWO-Arbeit geben, so dass auf 
 dem Herbstratschlag 2004 eine Meinungsbildung/Verabschiedung erfolgen kann. 
 Konkrete Aktivitäten für 2004:  
 • Vier Regionalkonferenzen (z.B. Stuttgart, Dortmund, Hamburg, Berlin), 
  
 • Reader und  
 • natürlich die Weiterarbeit an dem Papier selbst (u.a. Einarbeitung 
 von Anträgen) 
 
 2. Aktuelle internationale Politik: Welthandelspolitik – 
 WTO und bilateral/regional  
 Klar ist: Wir brauchen eine andere Welthandelspolitik und vor allem die 2/3-Welt 
 braucht eine andere Welthandelspolitik. Cancún hat das bisherige Paradigma 
 in die Sackgasse geführt und führt dazu, dass unsere Kritik mehr gehört 
 wird.  
 Wir wollen unsere bisherige Arbeit im Handelsbereich fortsetzen und werden auf 
 die konkreten Entwicklungen in den nächsten Monaten reagieren. – Dabei 
 werden wir uns wahrscheinlich in Zukunft stärker mit der konkreten Politik 
 von EU (EP-Wahl 2004!) und Bundesregierung auch in bilateralen Abkommen auseinandersetzen 
 müssen, da die Bedeutung der WTO-Agenda geschrumpft ist. 
 Schon angelaufen ist die Kampagne zum Gentechnik-Streitfall. Wir möchten 
 diese Kampagne nutzen, um die Macht und Wirkungsmechanismen der WTO greifbar 
 zu machen, das Problembewusstsein für ihren Mangel an Demokratie und Transparenz 
 zu schärfen und Menschen dagegen zu mobilisieren. Durch die große 
 Ablehnung der VerbraucherInnen von Grüner Gentechnik, eignet sich der Streitfall 
 wie kein anderer dazu, diese Themen einer breiten Öffentlichkeit zugänglich 
 zu machen Diese Kampagne wird von einer Projektgruppe organisiert, an der Leute 
 aus BUND, BUNDjugend und den Attac-AGs Globalisierung und Ökologie und Welthandel 
 & WTO mitarbeiten. 
 Konkrete Aktivitäten 2004: 
 • Kampagne zum Gentechnik-Streitfall (www.genug-wto.de)  
 o Reader 
 o Neuauflage Faltblatt 
 o Tour der aufblasbaren Gentomate 
 o Aktionen (z.B. Monsanto, Bayer, US-Botschaft)  
 • Weiterführung der GATS-Kampagne auf etwas niedrigerem Niveau. Schwerpunkt: 
 Requests der EU gegenüber der 2/3-Welt und Wasser.  
 • Öffentliche Begleitung der WTO-Tagungen 2004. 
  
 3. Ökonomische Strukturen global und lokal: Privatisierung 
 Privatisierungen sind vor Ort und global ein Hauptmerkmal der Umsetzung neoliberaler 
 Politik und ein aktuelles Thema mit öffentlichem Interesse. Nahezu alles 
 wird zur handelbaren Ware gemacht: Von lokaler Wasserversorgung über Altersvorsorge 
 bis zu Patenten und Lizenzen. Die Natur, eine solidarische Gemeinschaft und die 
 Demokratie sind die Verlierer. Treibende Kräfte sind hierbei IWF, Weltbank, 
 WTO mit GATS, aber auch massiv die Bundesregierung und die EU-Kommission (Europawahl 
 2004). 
 Wir wollen uns gegen den Ausverkauf des Gemeinwesens stellen und gegen die globale 
 Tendenz, alles zur privaten Ware zu machen. Dafür müssen wir über 
 Ursachen und Folgen, Hintergründe, Einschätzungen sowie Alternativen 
 diskutieren. Wir wollen Privatisierungskritik einerseits konkret gegen aktuelle 
 Projekte hier und global üben und andererseits damit allgemein gegen das 
 neoliberale Denken vorgehen. 
 Privatisierung kann vor Ort anlässlich akuter Privatisierungsbestrebungen 
 thematisiert werden, z.B. durch Bürgerbegehren. Attac Kernkompetzenz, nämlich 
 wirtschaftspolitische Fragen, stehen bei Privatisierung im Vordergrund. Weiterhin 
 ist das Thema auch von keinem anderen Akteur besetzt. Die Thematisierung der 
 globalen Dimension und Aktivitäten dagegen setzt nicht nur internationale 
 Solidarität um, sondern veranschaulicht die vor Ort drohenden Szenarien. 
 Die Rolle der WTO und anderer internationaler Institutionen soll hervorgehoben 
 werden. 
 Zu wichtigen anderen Themen wie Sozialabbau, Biopiraterie, geistiges Eigentum, 
 EU-Politik und Finanzmärkte gibt es Bezüge - so dass auch Anknüpfungspunkte 
 für andere AGs und AKs von Attac bestehen. 
 Konkrete Aktivitäten 2004:  
 • Erstellung Attac-Materialien (z.B. Flyer) 
 • Material/Aktionsideen etc. zusammenstellen und als Reader an die Gruppen 
 verschicken 
 • taz-Beilage 
 • ReferentInnenpool aufbauen, Vorträge unterstützen 
 • Internetangebot (z.B. auf www.privatisierungswahn.de) 
Wir wollen gemeinsam mit den Attac-Gruppen, den anderen AGs, dem Büro, 
 den Attac-Mitgliedsorganisationen und dem Kokreis an diesen Projekten arbeiten 
 und sie zu einem Schwerpunkt der Arbeit von Attac im nächsten Jahr machen. 
 Auftakt soll ein gemeinsames Strategietreffen des gesamten Schwerpunktes noch 
 in diesem Jahr bilden. Hier wollen wir gemeinsam die „Dramaturgie“ 
 für die wichtigsten Aktionen für das Jahr 2004 planen.  
 Für alle diese Aktivitäten brauchen wir Ressourcen: Geld, Arbeitskraft 
 und öffentliche Sichtbarkeit in Pressemitteilungen, im Rundbrief und auf 
 der Website. Darum bitten wir um Unterstützung für die Einrichtung 
 dieses Schwerpunktes 
 
Antrag inklusive Erläuterungen zum Download (.pdf-Datei 
  oder .rtf-Datei) 
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