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Amazon die rote Karte zeigen!

Konsument_innen-Streik unterstützt die Beschäftigten

Seit über zwei Jahren kämpfen die Beschäftigten bei Amazon für einen Einzelhandels-Tarifvertrag. Und das aus gutem Grund, denn der Erfolg des Modells Amazon basiert auf der Ausbeutung der Beschäftigten, ihren schlechten Arbeitsbedingungen und trickreichen Steuervermeidung. Damit das größte Kaufhaus der Welt alle Kund_innen rechtzeitig beliefern und damit gigantische Profite erwirtschaften kann, werden die Beschäftigten einem rigiden System aus Druck und Kontrolle unterworfen. Jeder Schritt und die kleinste Verschnaufpause werden von einem Überwachungssystem elektronisch erfasst. Mit diesen Daten wird individueller Druck auf die Beschäftigten ausgeübt. Ein Teil von ihnen ist durch befristete Arbeitsverhältnisse und Leiharbeit ständiger Existenzangst ausgesetzt. Regelmäßig fallen Beschäftigte im Sommer in den stickigen und überhitzten Versandhallen in Ohnmacht, der Krankenstand liegt permanent bei etwa 20 Prozent. Während des Weihnachtsgeschäfts erhöht sich der Druck noch. Bis zu 15 Kilometer lässt Amazon jeden seiner "Picker" pro Schicht durch die Lager rennen, um mit Hilfe eines Ortungsgerätes unter hohem Druck die Waren entsprechend der Bestellungen bereitzustellen.

Gewerkschaftliche Organisierung in den Betrieben wird behindert. Trotz vieler Streiks in den letzten drei Jahren weigert sich die Geschäftsleitung, mit Verdi in Verhandlungen über einen Tarifvertrag zu treten. Einigen wenigen beschert dieser Turbo-Versand Milliarden-Gewinne, aber für viele bedeutet er alltäglich Stress, Geringschätzung und Unsicherheit. Dazu kommen die Steuertricks des Konzerns: Obwohl der Gewinn im Jahr 2014 bei 33,5 Milliarden Dollar lag, zahlt Amazon in Deutschland so gut wie keine Steuern.

Mittlerweile wird an fast allen deutschen Standorten gestreikt, und auch die internationale Zusammenarbeit, etwa mit Gewerkschafter_innen in Polen, entwickelt sich. Dennoch gelingt es den Streikenden bisher leider nicht, genug ökonomischen Druck aufzubauen, um Amazon an den Verhandlungstisch zu zwingen. Eine Lösung des Konflikts ist nach wie vor nicht abzusehen.

Jetzt ist an solidarischen Menschen, Amazon die rote Karte zu zeigen und die Beschäftigten in ihrem Kampf zu unterstützen. Kritische Konsument_innen rufen daher zu einem Konsument_innen-Streik auf und helfen so, ökonomischen Druck auf Amazon aufzubauen.