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Attac und Noya stellen sich dem Castor entgegen

Zusammen mit 16.000 anderen Atomkraftgegnern haben am Samstag, dem 8.11., Aktivistinnen und Aktivisten von Attac und Noya, dem Jugendnetzwerk in Attac, in Gorleben gegen den bevorstehenden Castortransport demonstriert.

Der Demonstration hatten sich auch 400 Landwirte auf ihren Traktoren angeschlossen. Die große Kundgebung war der Auftakt für vielfältige Protestaktionen im Landkreis Lüchow-Dannenberg. Die Globalisierungskritiker von Attac und Noya verbinden ihre Aktionen mit einer grundsätzlichen Kritik an den Stromkonzernen.

Für den Atommüll, der unter massivem Polizeischutz hier nach Gorleben gebracht werden soll, sind in erster Linie die großen Stromkonzerne verantwortlich. Der Strom aus jedem abgeschriebenen Schrottreaktor spült jeden Tag etwa ein Million Euro in die Kassen von Eon, RWE, EnBW und Vattenfall. Deshalb versuchen die vier Giganten, um jeden Preis Laufzeitverlängerungen für ihre atomaren Dinosaurier durchzusetzen. Um das zu verhindern, beteiligen sich die AktivistInnen auch an den Aktionen zivilen Ungehorsams, die die Organisation X-tausendmalquer auf der Straßenstrecke nach Gorleben vorbereitet.

Die Stromriesen kontrollieren den deutschen Strommarkt und werden dabei tatkräftig von der Politik unterstützt, die sie zu globalen Playern aufbauen will. Insbesondere mit dem Wirtschaftsministerium pflegen sie beste Kontakte. Mit diesen Konzernen ist die nötige Wende zu einer ökologischen und sozialen Stromversorgung nicht möglich. Attac fordert deshalb im Rahmen seiner Stromkonzernkampagne "Power to the People", die vier großen Stromkonzerne zu enteignen, zu zerlegen und in viele kleine Einheiten zu überführen, die demokratisch kontrollierbar sind.

Eine aktuelle Umfrage von Forsa bestätigt uns in unseren Forderungen: 77 Prozent der Bevölkerung sprechen sich vor dem Hintergrund der gegenwärtigen Wirtschaftskrise für die Verstaatlichung der Energiekonzerne aus. Allerdings geht es Attac nicht darum, mit Hilfe von klassischen Staatskonzernen Übernahmen durch ausländische Investoren abzuwehren. Dennoch zeigen die Zahlen, dass die Menschen den Propheten des Marktes keinen Glauben mehr schenken. Die Chance ist da, eine wirklich soziale, ökologische und demokratische Stromversorgung ohne die Konzerne hinzubekommen.

Die Atomkonzerne versuchen, ihre strahlenden Ungetüme als 'ungeliebte Klimaschützer' und billige Stromlieferanten anzupreisen. Doch bei genauer Betrachtung erweist sich Atomstrom weder als billig, noch als klimafreundlich. Mit unseren Protesten zeigen wir, dass wir gut ohne Atomenergie auskommen - und auch gut ohne die Stromkonzerne.