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Großbanken zerschlagen! Protest beim Frankfurt European Banking Congress

Attac-Aktive fordern Banken fürs Gemeinwohl statt private Profite

Mit der lautstark vorgetragenen Forderung "Großbanken zerschlagen – Gemeinwohl statt Privatprofit" haben Attac-Aktivist_innen heute Morgen die Teilnehmer_innen des Frankfurt European Banking Congress empfangen.

Bei dem Kongress, der den Abschluss der so genannten Euro Finance Week in Frankfurt bildet, trifft die Elite der Bankenwelt aufeinander: Gastgeber ist Deutsche-Bank-Vorstand John Cryan zusammen mit Martin Zielke von der Commerzbank und Jean Lemierre von BNP Paribas. Zu den Hauptrednern gehören EZB-Chef Mario Draghi, Bundesbank-Präsident Jens Weidmann, Jeremy Browne, Vertreter der Londoner City bei der EU, sowie Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Schäuble.

Attac-Finanzmarktexperte Detlev von Larcher: "Es ist höchste Zeit für einen echten Wechsel: Wir brauchen ein Bankensystem, das dem Gemeinwohl dient, statt privaten Profiten. Allen Versprechen nach der Bankenkrise 2008 zum Trotz sind riskante Spekulation mit Aktien, Derivaten und anderen Wertpapieren nach wie vor das Kerngeschäft vieler Großbanken. Großbanken wie die Deutsche Bank müssen endlich zerschlagen werden und das Investmentbanking vom Kundengeschäft getrennt werden."

Wie dringend dies ist, zeigt die Deutsche Bank, zu deren Geschäftsmodell seit Jahrzehnten betrügerische Manipulationen und die systematische Nichtbeachtung von Vorschriften in anderen Ländern gehören. Die Palette reicht vom Handel mit Ramschpapieren, über betrügerische Karussellgeschäfte, Manipulation der Steuerungszinssätze Libor und Euribor, Devisenkurs-manipulationen, Zinswetten etwa mit Städten wie Pforzheim bis zu CumEx-Geschäften und offenbar auch Geldwaschgeschäften sowie Verstößen gegen Sanktionsregeln in Russland.

Detlev von Larcher: "Die Deutsche Bank ist eine der kriminellsten Banken der Welt. Da zeugt es von einer gewissen Ironie, wenn sie jetzt klagt, am Kursturz ihrer Aktien seien Spekulationen schuld. Wetten auf sinkende Kurse gehören zum Kerngeschäft der Deutschen Bank. Jetzt kommt es darauf an, ihre systemische Relevanz abzubauen. Keine Bank darf mehr so groß und verflochten sein, dass sie mit ihrem Absturz die Gesamtwirtschaft und die öffentlichen Haushalte belastet. Eine Bank, die zu groß zum Scheitern ist – too big to fail – darf es nicht mehr geben."