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Besetzung des Hambacher Forsts ist wichtiges Zeichen für Klimagerechtigkeit

Camp der Anti-Kohlekraft-Bewegung von Räumung bedroht

Klimacamp im August 2012Seit April dieses Jahres halten Aktivistinnen und Aktivisten der Anti-Kohlekraft-Bewegung Teile des Hambacher Forstes bei Köln besetzt, um eine Ausweitung des Braunkohle-Tagebaus in der Region zu verhindern. Der Protest gegen den dortigen Tagebau wird von regionalen Initiativen und vielen unabhängig organisierten Aktivist_innen getragen. Medienberichten zu Folge bereitet die Polizei nun die Räumung des Camps vor. Dagegen protestieren die vier Organisationen Attac, Robin Wood, BUND-Jugend Nordrhein-Westfalen und FIAN. Die gewaltfreie Besetzung des Forstes ist ein wichtiger Beitrag für mehr Klimagerechtigkeit.

"Die Menschen vor Ort wehren sich gegen die Abholzung des Waldes und die Abbaggerung ganzer Landstriche für die extrem klimaschädliche Braunkohleverstromung. Das ist gelebter Klimaschutz von unten", sagt Dirk Seifert von Robin Wood. Eberhard Heise von Attac ergänzt: "RWE verdient weiterhin Milliarden mit Kohle und Atom – entgegen allen Werbesprüchen. Eine Energiewende geht nur dezentral und demokratisch, mit vielen Menschen, die sich wehren. So wie es rund um den Hambacher Forst geschieht."

Der vom Energieriesen RWE betriebene Tagebau Hambach ist eines der größten Braunkohle-Abbaugebiete der Welt und soll jetzt deutlich ausgeweitet werden. RWE will für das "größte Loch Europas" das Waldgebiet roden, in dem sich das Camp befindet. Dazu Stefan Förster von der BUND-Jugend NRW: "Wir müssen jetzt weg von der Kohlekraft, hin zu dezentralen erneuerbaren Energien und Energieeinsparung. Kohle ist einer der größten Klimakiller. Eine Ausweitung der Braunkohlereviere wäre katastrophal."

Die Kohleverstromung, so die vier Organisationen, gefährdet durch den Klimawandel auch Millionen Menschen im globalen Süden. Dazu Sebastian Rötters von FIAN: "Immer mehr Menschen verlieren ihre Lebensgrundlage, ihre Äcker werden durch Flut oder Dürre zerstört, ihre Saat und ihr Vieh sind den neuen klimatischen Bedingungen oftmals nicht mehr gewachsen. Darüber hinaus werden für den Abbau von Kohle weltweit Menschen vertrieben und tausende Hektar fruchtbares Land und Wälder vernichtet."

Am kommenden Wochenende findet im Hambacher Forst das Unräumbar Festival statt, das zur Unterstützung einlädt.