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Attac-Redebeitrag auf Friedensdemonstration:

"Kampf der Armut, nicht den Armen"

Unter diesem Motto beteiligte sich Attac an den bundesweiten Friedensdemonstrationen in Berlin und Stuttgart. "Der Weg zum Frieden kann nicht Krieg sein. Der Weg zu dauerhaftem Frieden ist soziale Gerechtigkeit", betonte die Attac-Rednerin Lena Bröckl auf der Abschlusskundgebung auf dem Berliner Gendarmenmarkt vor 50.000 DemonstrantInnenen.

Im Namen von Attac forderte sie eine globale Allianz gegen die Armut und eine Abkehr von der neoliberalen Ausrichtung der Globalisierung. "Diese Art von Globalisierung, die nur wenige Gewinner und sehr viele Verlierer produziert, die Armut, Elend und schreiende soziale Gegensätze hervorbringt, ist der ideale Nährboden für Hass, Fanatismus, Gewalt und Krieg", sagte Lena Bröckl. Es sei eine Illusion zu glauben, dass sich auf Dauer Inseln des Wohlstandes und der Sicherheit in einem Ozean von Armut und Elend bewahren ließen. "Alle Sicherheitspakete bieten keinen Schutz gegen Terrorismus, solange die strukturellen Grundlagen der Gewalt nicht mit der gleichen Entschiedenheit angepackt werden."

Lena Bröckl forderte die Zuhörer auf, den großen Attac-Kongress in der Berliner Technischen Universität am kommenden Wochenende zu einer selbstbewussten Demonstration der globalisierungskritischen Bewegung zu machen und sich nicht vom Konformitätsdruck und Festungsmentalität einschüchtern zu lassen. Sie verwahrte sich dagegen, die Globalisierungskritiker in eine Reihe mit den Terroristen zu stellen, wie es der italienische Regierungschef Berlusconi versucht hatte.

Der Kongress werde die Gelegenheit bieten, über die Zusammenhänge von Ökonomie, Armut und Gewalt, von Frieden und Gerechtigkeit ausführlich zu diskutieren und Alternativen zu entwickeln. Mit bereits jetzt über 1200 Anmeldungen stößt der Kongress auf ein enorm großes Interesse in einer breiten Öffentlichkeit. U.a. haben der Friedensaktivist Horst-Eberhard Richter, der Schweizer Soziologe Jean Ziegler, Repräsentanten von Attac Frankreich und der brasilianischen Landlosenbewegung MST bis hin zu Oskar Lafontaine ihre Teilnahme zugesagt.