Menü

Afghanistan: Attac lehnt Einsatz der Bundeswehr ab

Mit einem klaren Nein positionierte sich die globalisierungskritische Bewegung Attac

Mit einem klaren Nein positionierte sich die globalisierungskritische Bewegung Attac gegen den Einsatz deutscher Soldaten im Krieg in Afghanistan. "Der Krieg ist völlig ungeeignet den weltweit agierenden Terrorismus wirksam zu bekämpfen - mit Bomben trifft man keine Terroristen, man schafft höchstens neue. Er kurbelt die Gewaltspirale weiter an und birgt die Gefahr einer unkontrollierbaren Eskalation," sagte Lena Bröckl, Mitglied im Koordinierungskreis von Attac Deutschland. Die "bedingungslose Solidarität", die die Bundesregierung ausgerufen hat, führe in eine unfreie Situation ohne Alternativen und Auswege. "Das "Wir können nicht anders" wird zur umfassenden Legitimation für ein unkalkulierbares Abenteuer," so Bröckl weiter.

Für die Lösung des Terrorproblems gebe es keine rasche Patentlösung, betonte die Attac-Aktivistin. "Wir halten es für eine Illusion zu glauben, mit Militärschlägen zu einem raschen Erfolg zu kommen. Wir brauchen vielmehr langfristige Strategien zur Austrocknung des Nähr- und Resonanzbodens für den Terror. Wir brauchen eine gerechte Lösung des Nahostkonflikts, wir brauchen milliardenschwere Sofortprogramme zur Bekämpfung von Armut, Hunger und Kindersterblichkeit."

Auf Dauer ließen sich keine Inseln des Wohlstands und der Sicherheit in einem Ozean von Armut und Elend bewahren. Es werde keine Sicherheit und keinen umfassenden Frieden geben, solange nicht die strukturellen Ursachen der Gewalt angepackt werden, die in der politischen, ökonomischen und sozialen Ungerechtigkeit und Ungleichverteilung ihre Wurzeln habe, erklärte Lena Bröckl. "Da helfen auch keine Sicherheitspakete, mit denen derzeit in unverantwortlicher Weise die Freiheitsrechte in den westlichen Ländern beschnitten werden. Wer Freiheit für Sicherheit aufgibt, wird beides verlieren."

Die globale Ungerechtigkeit anzugehen, dafür stehe Attac. Deshalb verstehe sich Attac als Teil der Friedensbewegung und werde sich intensiv an den Aktionen der Friedensbewegung beteiligen, sagte Bröckl und nannte als Beispiel die morgige Kundgebung am Brandenburger Tor in Berlin, bei der die Friedensbewegung am Vorabend der Entscheidung des Bundestages gegen den Kriegseinsatz der Bundeswehr protestieren wird.