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Von Kairo nach Dakar: Der Funke ist übergesprungen

Weltsozialforum sendet starkes Signal für Aufbruch Afrikas


Das Weltsozialforum in Dakar (Senegal), das gestern zu Ende gegangen ist, bedeutet einen großen Erfolg für die Vernetzung und Mobilisierung der Zivilgesellschaften weltweit, allen voran der afrikanischen. Das Forum war geprägt von den Revolten in Nordafrika. Und der Funke ist übergesprungen: Von Dakar geht ein starkes Signal für den demokratischen und sozialen Aufbruch des afrikanischen Kontinents aus.

Bereits vor dem WSF in Dakar hatte die Sozialforumsidee in Afrika eine starke Dynamik entwickelt. Dass diese Region in Bewegung ist – wie insbesondere Tunesien, Ägypten und Jemen zeigen – entstand nicht aus dem Nichts. Auf unterschiedlichster Ebene gab es soziale Prozesse, von denen die zahlreichen Sozialforen wichtige Mosaiksteine sind. So gab es in den vergangenen eineinhalb Jahren allein in Nordafrika bis in den Nahen Osten hinein elf große Sozialforen. Als Reaktion auf die Revolten wird nun an einem gemeinsamen Sozialforum des Maghreb und des Nahen Ostens gearbeitet. Bereits vor dem Aufstand sind Planungen für ein ägyptisches Sozialforum angelaufen, das – wenn es die Umstände erlauben - vom 19. bis 20. März stattfinden soll.

Ebenfalls für den 20. März ruft die Versammlung der sozialen Bewegungen beim WSF in Dakar zu einem weltweiten Tag der Solidarität mit den Revolutionen in Nordafrika auf. Für Oktober ist zudem ein weltweiter Aktionstag gegen die so genannten Sparpakete geplant.

Neben den Bewegungen in Nordafrika standen vor allem die konkreten Probleme und Lebensumstände der Afrikanerinnen und Afrikaner im Mittelpunkt des WSF: der Kampf um die natürlichen Ressourcen, der Raubbau an der Natur, die Zunahme von Hunger und Armut. Mehr noch als auf früheren Weltsozialforen wurde dabei immer wieder die Frage nach Alternativen gestellt. Die Kritik am herrschenden kapitalistischen System war schärfer und prononcierter.

Für Attac bot das Weltsozialforum eine gute Gelegenheit, die globale Vernetzung voranzutreiben und gemeinsame Absprachen zu treffen – die globale Attac-Familie ist enger zusammengerückt. Eine Delegation des globalen Attac-Netzwerkes wird demnächst nach Nordafrika reisen, um Attac Tunesien zu unterstützen.