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Hauptversammlung der DZ-Bank: Raiffeisenidee wird in der Praxis umgekehrt

Attac fordert sofortigen Ausstieg aus der Spekulation mit Agrarrohstoffen

 

 

Pressemitteilung
Attac Deutschland



Anlässlich der Hauptversammlung der DZ-Bank am morgigen Mittwoch hat das globalisierungskritische Netzwerk Attac die Zentralbank der Volks- und
Raiffeisenbanken scharf kritisiert.

"Die DZ-Bank setzt weiter auf Geschäfte mit dem Hunger.Mit ihren
Agrarrohstoff-Fonds trägt sie zu dramatischen Preisschwankungen und
Preisblasen für Nahrungsmittel bei. Für Menschen, die gezwungen sind,
den Großteil ihres Einkommens für Nahrungsmittel auszugeben, bringen
diese Wetten Hunger, für Kinder lebenslange gesundheitliche Folgen"
sagte Jutta Sundermann vom bundesweiten Attac-Koordinierungskreis.
"'Alles für uns und egal zu welchem Preis'- das ist aus dem
Raiffeisengrundsatz 'Einer für alle und alle für einen' inzwischen
geworden."

In ihrer Eigendarstellung betont die Zentralbank der Volks- und
Raiffeisenbanken die Bedeutung der Raiffeisenidee für ihre
Geschäftspolitik und führt auf ihrer Webseite weiter aus: "Das
genossenschaftliche Prinzip fußt auf der Grundidee des gesellschaftlich
verantwortlichen Handelns ". Aus der Sicht von Attac muss die DZ-Bank
jetzt Konsequenzen ziehen, wenn sie diesen Ansprüchen an sich selbst
gerecht werden möchte. Die Dekabank der Sparkassen habe es auf Grund der kritischen Debatte im April vorgemacht und den Ausstieg aus der
Spekulation mit Agrarrohstoffen noch in diesem Jahr angekündigt. "Die
DZ-Bank sollte hier nachziehen – und zwar sofort! ", forderte Jutta
Sundermann.

Attac recherchierte im vergangenen Jahr umfangreich zu den
Agrarrohstoff-Spekulationsfonds der deutschen Banken. Besonders
skandalös aus Sicht der Globalisierungskritiker: Die DZ-Bank baute ihr
Engagement in diesem Bereich 2011 weiter aus und stellte im Herbst ihren
neuen Rohstoff-Index-Fonds Best Commodity vor. Zudem ist sie unter
anderem Depotbank für den UniGarantPlus-Commodities der Union
Investment. Sämtliche Agrarrohstoff-Fonds hat die DZ-Bank in der Steuer-
und Regulierungsoase Luxemburg angesiedelt.

Das globalisierungskritische Netzwerk ruft im Rahmen der Kampagne
"Krötenwanderung jetzt – Bank wechseln, Politik verändern" dazu auf,
Banken den Rücken zu kehren, die Geschäfte mit dem Hunger machen und
fordert von der Politik, dem Zocken mit Essen einen gesetzlichen Riegel
vorzuschieben. Die nächste Chance dafür bietet die aktuelle
Überarbeitung der Finanzmarktrichtlinie MiFID auf europäischer Ebene.



Für Rückfragen und Interviews:

Jutta Sundermann, Attac-Koordinierungskreis und
Attac-Bankwechselkampagne, Tel. 0175 - 8666 769


Weitere Informationen:

Attac-Bankwechselkampagne "Krötenwanderung":
www.attac.de/bankwechsel



Für Ihre Recherche:

DZ-Bank: Neuer Agrarrohstoff-Fonds im Herbst 2011:
www.boerse.de/geldanlage/DZ-Best-Commodity-Rohstoffindizes-der-neuen-Generation/6257491

Deka-Bank im April:
www.ftd.de/unternehmen/finanzdienstleister/:agarrohstoffe-sparkassen-fonds-stoppt-spekulation-mit-lebensmitteln/70021121.html