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Attac unterstützt Forderung nach 28-Stunden-Woche

Wichtiger erster Schritt in Richtung „Gutes Leben für alle“

 

Attac unterstützt die Forderung und die Aktionen der IG Metall für eine 28-Stunden-Woche auf Zeit mit Lohnausgleich für Kinderbetreuung, Pflege oder durch Schichtarbeit besonders Belastete. Die Forderung sei ein erster wichtiger Schritt hin zur notwendigen Arbeitszeitverkürzung auf 30 Stunden für alle.

Das globalisierungskritische Netzwerk setzt sich ein für eine Kombination aus Arbeitszeitverkürzung und Aufbau einer allgemeinen Grundsicherung. Nur so könne der Wegfall von Arbeitsplätzen in Folge der bevorstehenden technologischen Umbrüche in der Industrie und bei Dienstleistungen durch den Einsatz künstlicher Intelligenz und die so genannte Arbeit 4.0 ausgeglichen werden.

Margareta Steinbrücke von der bundesweiten Attac-Arbeitsgruppe ArbeitFairteilen: "Produktivitätsfortschritte dürfen Menschen nicht ins Elend stürzen, sondern müssen so umgesetzt werden, dass ihre Vorteile allen zugutekommen. Das Ziel ist ein besseres Leben für alle. Dafür müssen dem ersten, nicht sehr großen, aber wichtigen Schritt der IG Metall viele weitere Schritte in diese Richtung folgen."

Doch der technologische Fortschritt ermögliche nicht nur eine sozial-ökologische Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft – der Klimawandel erzwinge sie auch. Achim Heier vom Attac-Koordinierungskreis sagt: „Hauptsache Arbeit - das kann nicht mehr das Motto des 21. Jahrhunderts sein. Wir müssen die Produktion und damit auch Arbeitsplätze daraufhin überprüfen, ob sie der schonenden Nutzung der weltweiten Ressourcen gerecht werden und dazu beitragen, ein nachhaltiges 'Gutes Leben' weltweit zu ermöglichen."

+ Erste Abkehr von reiner Wachstumsideologie

Der Widerstand der Unternehmer gegen die Forderung der IG Metall nach einer zeitweisen 28-Stunden-Woche sei denn auch deshalb so groß, weil sie darin eine erste Abkehr von der reinen Wachstumsideologie erkennen. Margareta Steinrücke: "Gutes Leben heißt eben nicht, immer mehr zu konsumieren, sondern gutes Leben heißt auch, mehr Zeit für sich selbst, für Familie und das soziale Umfeld zu haben."

Wenn Produktivitätsfortschritte stattdessen dazu führen, dass die ausbeutbaren Arbeitskräfte bis zum 70. Lebensjahr arbeiten und die im Produktionsprozess überflüssigen Menschen mit einem armseligen Einkommen auf Hartz IV-Niveau ausgehalten werden sollen, ist der Widersinn aus Sicht von Attac offensichtlich. Ein Weiter-so der Ausbeutung von Natur und Arbeitskraft sei für die Erde und die Menschen nicht mehr zu ertragen.

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www.attac-netzwerk.de/ag-arbeitfairteilen

www.jenseits-des-wachstums.de

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Für Rückfragen und Interviews:

* Margareta Steinrücke, Attac-AG ArbeitFairTeilen, Tel. 0151 2287 7390

* Achim Heier, Attac-Koordinierungskreis, Tel. 0176 8799 3760

* Stephan Krull, Attac-AG ArbeitFairTeilen, Tel. 0172 6407 330

* Alfred Eibl, Attac-Koordinierungskreis, Tel. 0160 9078 0266