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Abschluss WSF: Wege aus der Weltwirtschaftskrise

Die mehr als 100.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer des 9. Weltsozialforums, das am heutigen Sonntag im brasilianischen Belém zu Ende geht, rufen gemeinsam für den 28. März – kurz vor dem G20-Gipfel am 2. April in London - zu einem weltweiten Aktionstag für eine soziale Bewältigung der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise auf.

Logo WSF 2009Anders als für die G20 steht für die beim WSF versammelten sozialen Bewegungen und Organisationen fest, dass kosmetische Korrekturen nicht reichen, sondern dass das Finanzsystem auf völlig neue Füße gestellt und der globale Reichtum umverteilt werden muss. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des WSF erarbeiteten daher einen umfassenden Maßnahmen-Katalog. Dieser sieht vor, dass das Finanzsystem öffentlich und demokratisch kontrolliert sein muss und nicht profitorientiert sein darf. Unter dem Dach der Vereinten Nationen (und nicht des Internationalen Währungsfonds IWF!) müssen folgende Schritte vereinbart werden: die Gründung einer internationalen Steuerbehörde, die Stabilisierung von Wechselkursen und ein Mechanismus zur Schuldenstreichung, insbesondere für die Länder des Südens. Zudem müssen die Steueroasen geschlossen werden.

Das Weltsozialforum hat - gerade auch im direkten Vergleich zum so genannten Weltwirtschaftsforum in Davos - gezeigt, wie durch demokratische Diskussionsprozesse soziale und ökologische Lösungen für die Krisen des Kapitalismus erarbeitet werden können. Das WSF hat die aktuelle Dynamik der Proteste gegen die unsozialen Antworten der Reichen und Mächtigen auf die Krise und ihr "business as usual" verstärkt.

Die Vertreter des globalen Attac-Netzwerks hatten am Vorabend des WSF einen Appell an dessen Teilnehmer verfasst, den 28. März zu einem globalen Zeichen des Widerstands gegen die unsozialen Folgen des Krisenmanagements der Herrschenden zu erklären.

Neben Antworten auf die Weltwirtschaftskrise standen beim Weltsozialforum Vorschläge zur Rettung Amazoniens und zur Bewältigung der Klimakatastrophe im Vordergrund. Bei der der Versammlung der thematischen Arbeitsbereiche ("Versammlung der Versammlungen") am heutigen Sonntag werden die erarbeiteten Konzepte und Verabredungen vorgestellt.

Unter dem Motto "Wir zahlen nicht für eure Krise" mobilisiert Attac Deutschland gemeinsam mit Bündnispartnern für Demonstrationen am 28. März in Berlin und Frankfurt.