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"Den Kohlekraftwerken den Stecker ziehen"

Attac ruft zu Demos gegen Kohlekraft auf


Mit einem Aufruf zu zwei Demonstrationen am 13. September macht das globalisierungskritische Netzwerk Attac gegen den Neubau von Kohlekraftwerken mobil. Gemeinsam mit der Klima-Allianz organisiert Attac Protestaktionen an den Kraftwerken Staudinger (Hanau) und Jänschwalde (Lausitz). Chris Methmann, Mitglied im Attac-Koordinierungskreis, kommentierte den Aufruf: "Mit dem Ausbau der Kohlekraft wollen die Stromkonzerne ihre Vormachtstellung auf Jahrzehnte festigen. Dagegen werden wir an zwei symbolischen Orten auf die Straße gehen und den Neubauplänen den Stecker ziehen."

In Hanau plant der Stromriese Eon die Erweiterung des vorhandenen Kraftwerks um einen neuen Block. Dadurch würden die CO2-Emissionen des Kraftwerks von jährlich fünf auf neun Millionen Tonnen steigen und den gefährlichen Klimawandel weiter anheizen. Schon heute verlieren Millionen Menschen durch Dürre, Stürme und Überflutungen ihre Existenz. Nachdem die Kohlekraftwerken deswegen massiv in öffentliche Kritik geraten ist, hat Eon-Chef Bernotat angekündigt, Kohlekraftwerke nicht gegen den Willen der Gesellschaft bauen zu wollen. Doch obwohl die Menschen vor Ort massiv gegen die Pläne protestieren und sich selbst der hessische Landtag gegen einen Ausbau von Staudinger ausgesprochen hat, hält der Konzern an seinem Plan fest. Methmann: "Mit den Demonstrationen wollen wir ein Zeichen setzen, das Bernotat nicht ignorieren kann."

In Jänschwalde will auch Vattenfall die Nutzung der Braunkohle mit der Erschließung von fünf neuen Tagebauen ausbauen. Die Nutzung des klimaschädlichsten Energieträger würde dadurch auf Jahrzehnte festgeschrieben. "Insgesamt planen die Stromkonzerne mehr als 25 neue Kohlekraftwerke - angeblich aus Gründen der Versorgungssicherheit. Dabei geht es ihnen allein um Versorgungssicherheit für sich selbst. Wer Klimaschutz und soziale Preise will, muss den Stromkonzernen den Stecker ziehen.", so Methmann weiter. Seit Jahren vermelden Eon, RWE, Vattenfall und EnBW Rekordgewinne - auf Kosten von Mensch und Umwelt. Mit der Kampagne "Power to the People!" setzt Attac sich deswegen für die Enteignung, Zerlegung und Überführung der großen Vier in kleinere, demokratisch kontrollierbare Einheiten ein.


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