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25 Jahre Tschernobyl: Bewegung trägt Protest an Standorte

Regierung kann Widerstand gegen Atomkraft nicht aussitzen

25 Jahre nach der Reaktorkatastrophe in Tschernobyl und sechs Wochen nach Fukushima trägt die Anti-AKW-Bewegung den Protest am heutigen Ostermontag direkt an die Atom-Standorte. Attac unterstützt die dezentralen Aktionen und gehört zum Trägerkreis der Proteste.

Die Bundesregierung und die Atomlobby setzen auf Zeit, auf sinnlose Kommissionen und fadenscheinige Kostenargumente. Doch wenn sie meinen, die Proteste ließen sich aussitzen, haben sie sich geirrt. Wir lassen nicht locker, bis alle Atomkraftwerke abgeschaltet sind – endgültig. Ein Vierteljahrhundert nach Tschernobyl und einen Super-Gau später ist es endlich an der Zeit, die Konsequenzen zu ziehen und sofort aus der Atomkraft auszusteigen.

Das Argument von den angeblich zu hohen Ausstiegskosten hält keiner Überprüfung stand. Was die Atomkraft die Wirtschaft eines Landes wirklich kostet, kann man jetzt in Japan sehen. Aber auch ohne Gau kommt Atomkraft die Allgemeinheit viel teurer als behauptet. Atomkraft ist nicht nur die gefährlichste, sondern auch die teuerste Form der Stromerzeugung. Würden alle Folge- und angemessenen Versicherungskosten in den Preis eingerechnet, wäre Atomstrom überhaupt nicht bezahlbar.

Mehr als 200 Milliarden Euro an Fördermitteln hat der Staat in Deutschland bisher in die Atomkraft gesteckt. Das ungelöste Atommüll-Problem wird weitere zig Milliarden Euro verschlingen. Die Allgemeinheit trägt nicht nur das Risiko, sondern auch die Kosten der Atomkraft. Die einzigen, die profitieren, sind die Stromkonzerne, die pro AKW und Tag eine Million Euro Gewinn einfahren. Die Kosten für erneuerbare Energien dagegen werden dreist hochgerechnet, weil die Konzerne von ihnen nicht profitieren.

Geplant sind heute Aktionen und Demonstrationen bei zwölf Atomkraftwerken, Atomfabriken und Atommülllagern: Biblis, Brunsbüttel, Esenshamm, Grafenrheinfeld, Grohnde, Gronau/Ahaus, Grundgremmingen, Krümmel, Lubmin, Neckarwestheim, Philippsburg und Braunschweiger Land. Erwartet werden jeweils tausende Demonstrantinnen und Demonstranten, darunter viele Attac-Aktive.

Attac fordert den sofortigen Ausstieg aus der Atomenergie ohne Entschädigung der AKW-Betreiber und eine Aufteilung der Stromkonzerne in demokratisch kontrollierbare Einheiten - Genossenschaften oder demokratisierte Stadtwerke. Das Netzwerk setzt sich für einen sozial gerechten, ökologischen Umbau der Wirtschaft ein.