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Jetzt was machen: Öffentlichkeit erzeugen!

 

Infostände

Infostände sind oft der erste und einfachste Schritt, die Öffentlichkeit für das Thema Energiepolitik zu sensibilisieren. Sowohl Informationen zu den Gegebenheiten vor Ort über Energieversorger, Stadtwerke, den Strommix etc. als auch die Themen Energiearmut/unsoziale Preise, Gefahren der Atom – und Kohlekraftwerke und der "Demokratiesumpf" können interessant sein.

Wichtig sind ein strategisch guter Ort und Zeitpunkt (wie z. B. Jahrestage bestimmter Ereignisse, Feste, Treffen von Energieriesen etc.) und eine ansprechende Gestaltung mit Attac- und Power to the People-Materialien (Banner, T-Shirts, Fahnen, Transparente). Auch Infomaterial (Flyer, Hefte, Factsheets) sollte man sich vorab ausreichend im Webshop bestellen. 

 

 

 

 

 

 

Kreative Aktionen

Mit kreativen Aktionen wie z. B. Straßentheater kann das Interesse der Leute geweckt werden. Marc Amanns Buch "Go Stop Act – Die Kunst des kreativen Straßenprotests" beschäftigt sich mit den verschiedensten Aktionsformen und stellt eine Menge an Erfahrungsberichten zur Verfügung.

Straßentheater versucht, die Forderungen einer Kampagne symbolisch umzusetzen. Dabei sollte man überlegen, wie man dem Publikum, das Teil der Aktion ist, ganz deutlich macht, um was es geht und was die Kernaussage ist. Auch über das Pressemotiv sollte man sich vorher Gedanken machen. Verkleidungen, Großpuppen oder andere Konstruktionen sind oft sinnvoll einsetzbar. Hier findet Ihr bald eine Liste mit schon vorhandenen Materialien.

 

 

Podiumsdiskussionen / Vorträge organisieren

Die Themenfindung ergibt sich meist aus den Gegebenheiten vor Ort, die gut recherchiert sein sollten. Podiumsdiskussionen werden spannend, indem man Vertreter beider Seiten zu einem Treffen läd, z. B. Vertreter der Stadtwerke, der lokalen Energieanbieter etc. und gleichzeitig einen Referenten der Stromkonzernkampagne

Vorträge können auch von einer gut organisierten und informierten Gruppe selbst gehalten werden; für bestimmte Themen stehen auch Referenten der Stromkonzernkampagne zur Verfügung.

Pressemitteilungen informieren die Pressevertreter vor Ort und laden sie ein. Gleichzeitig kann auch über eigene Flyer, Fahrradplakate oder den Internetauftritt der Gruppe ein Publikum mobilisiert werden.

Ein Raum muss organisiert und gegebenenfalls gemietet werden (Weltläden, Gewerkschaftsräume, Cafes etc.), für die Referenten möglicherweise das Fahrtgeld erstattet werden.

 

 

 

Pressearbeit

Pressegespräch

Falls es die Situation vor Ort zulässt, lohnt sich möglicherweise ein Pressegespräch vor einer Podiumsdiskussion, um die eigenen Argumente und Sichtweisen detailliert darzulegen und eine gute Atmosphäre zu schaffen. Damit überhaupt Pressevertreter erscheinen, muss das Thema nachvollziehbar in einen aktuellen Kontext gerückt werden, also z. B. laufende Diskussionen (Atomdebatte, Energiekosten) oder aktuelle Ereignisse ("Endlager" Asse, Investoreneinstieg bei den Stadtwerken) aufgreifen. 

Bei einem Pressegespräch können Pressemappen verteilt werden, um den Journalisten das Schreiben einer Meldung zu erleichtern: Konkretes über die Aktion, aber auch Hintergründe über die Stromkonzernkampagne oder Fotomaterial gehören hier rein.

Schreiben von Pressemitteilungen

Pressemitteilungen sind in jedem Fall bei allen Aktionen der Gruppe sinnvoll, um für die Kampagne und die Themen der Gruppe eine Öffentlichkeit zu erzeugen und ein weiteres Publikum zu erreichen. 

Ein fester Ansprechpartner der Gruppe für die Presse (Pressesprecher) sollte bestehen, der dann auch telefonisch für Rückfragen zu erreichen ist.

Gerade bei kleinen Lokalblättern erhöht sich die Wirksamkeit der Pressearbeit durch einen lokalen Ansatzpunkt.

Einen kleinen Leitfaden für die Pressearbeit ist hier zu finden.

 

 

Schreiben von offenen Briefen / Leserbriefen

Bei offenen Briefen oder Leserbriefen wird öffentlicher Druck über das Medienecho aufgebaut, denn auch kommunale Entscheidungsträger beschäftigen sich mit ihrem Erscheinen in der Presse. Der Druck z. B. auf die Stadtwerke erhöht sich, wenn ein konkreter Ansprechpartner (z. B. der Stadtwerke, des lokalen Energieversorger etc.) um Antwort gebeten wird, wobei bei örtlichen Aktivitäten hauptsächlich Lokalredaktionen sinnvoll sind.

 

 

Mobilisieren mit Fahrradplakaten

Fahrradplakate sind simple und günstige "Werbeträger" für Aktionen aller Art, weil sie besonders gut sichtbar und ohne Auflagen der Stadtverwaltung sind. Alle paar Tage sollten diese wandelnden Informationsträger umgeschoben werden, um eine Gewöhnung des Bildes zu vermeiden.

Die Herstellung ist denkbar einfach: Zwei A3 Blätter werden bedruckt, auf Pappen geklebt und mit wasserabweisendem Kleister eingestrichen (oder z. B. laminiert). Mit Kabelbindern können diese an einem alten, nicht mehr genutzten Fahrrad (oder an einem kaputten Fahrrad vom Sperrmüll...) angebracht werden, dazwischen gegebenenfalls noch eine Box mit Flyern befestigen.

 

 

Adbusting

Adbusting ist die kreative Antwort auf Werbung von Stromriesen und anderen Großkonzernen: manche Werbeslogans laden einfach dazu ein, politisch umgedeutet zu werden (E wie Einfach gefährlich, Enteignen…).
Öffentliche Werbeflächen „dürfen“ natürlich nicht verändert werden, Gegenwerbungen drucken (z. B. als Fahrradplakate) hingegen ist erlaubt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Erstellen von eigenen Flyern

Als Gruppe ist es sinnvoll, einen eigenen Flyer mit den Forderungen der Initiative oder des Bündnisses zu haben. Damit kann man über die Lage vor Ort informieren oder Aktionen ankündigen. 

Man kann auch in Zusammenarbeit den Bezug zur Stromkonzernkampagne herstellen und Hintergründe und Argumente beleuchten.

Diese Flyer kann man über Infostände oder bei anderen Aktivitäten verteilen, aber auch in kooperativen Buchläden oder Kneipen auslegen oder an öffentlichen schwarzen Brettern (Unis, Schulen, Supermärkte) aufhängen.

Hier findet ihr als Beispiel den Flyer des Göttinger Energiebündis 

 

 

(Freies) Radio als Gegenöffentlichkeit

Radiosendungen können ein unterschiedlich großes Publikum erreichen. Man muss sich darüber klar sein, dass z. B. ein Lokalsender wahrscheinlich keine enorm große Hörerschaft hat - trotzdem können Radios als "Impulsleiter" fungieren.

Gibt es ein freies Radio oder ein aufgeschlossenes Lokalradio in der Umgebung? Dann können vielleicht selber Radiosendungen, Hörspiele etc.  produziert und weitergegeben werden. Oder eine Gruppe bietet sich selbst für eine Sendung an als Gesprächs- oder Interviewpartner. 

Hier könnt Ihr Euch das Interview mit Roman Denter zur Stromkonzernkampagne anhören.

Hier könnt Ihr Euch das Interview mit Hendrik Sander zur Stromkonzernkampagne anhören.

Hier könnt Ihr Euch das Interview der Grünen Jugend mit Chris Methmann anhören.

 

 

 

Filme

Filme erreichen manche Menschen oft auf eine emotionale, intensivere Art als z. B. Flyer oder ähnliches. Der Film "Der große Ausverkauf" von Florian Opitz bereitet z. B. das Thema Privatisierung anhand mehrerer Beispiele auf, unter anderem wird die Energiearmut in Südafrika thematisiert und Menschen vorgestellt, die versuchen einen Weg aus der Energiekrise zu finden. 

Filme können in privatem Rahmen gezeigt werden oder als öffentliche Vorführung mit anschließender Diskussion, was allerdings mit Gebühren verbunden sein kann. Mehr zur Planung einer solchen Veranstaltung und eine Liste mit interessanten Filmen findet Ihr hier.

Gruppen vor Ort können natürlich auch selbst die Initiative ergreifen und einen investigativen Kurzfilm über die Gegebenheiten vor Ort drehen: den Regionalversorger, die Stadtwerke oder auch erfolgreiche Projekte im Bereich erneuerbare Energien oder ähnliches.

Wer Spaß an subversiven Aktionen hat, für den bietet sich die "Guerilla-Vision" an: mit einem Beamer können Filme oder Fotos an ungewöhnlichen Orten gezeigt werden, an Kraftwerktürmen, an Kundenzentren, auf dem Rathausplatz...

 

 

Initiierung des Aufbaus von Photovoltaikanlagen bei öffentlichen Gebäuden

Um die Abhängigkeit von großen Stromkonzernen zu lösen und eine dezentrale und umweltfreundliche Energieversorgung aufzubauen sind Photovoltaikanlagen überall dort gut geeignet, wo sich Dachflächen zur Verfügung stellen, z. B. an Schulen, Unis, Rathäusern, Verwaltungsgebäuden etc. Für solche Forderungen ist eine Initiative sinnvoll, die sich damit beschäftigt, öffentlichen Druck aufzubauen über Informationsveranstaltungen, Aktionen, offene Briefe und ähnliches.

Das Uni Solar Netzwerk unterstützt die „Energiewende auf dem Hochschuldach“: sie geben Information zur Vorgehensweise, berichten über schon laufende Projekte und arbeiten an der Vernetzung von Solarprojekten.

In Marburg sollen Solaranlagen jetzt sogar zur Pflicht werden (Glocalist-Meldung). Das ist nur ein Beispiel für das Recht der Kommunen mittels des Baurechts solare Baupflichten einzuführen. 

 

 

Stromwechselpartys

Der Stromwechsel zu einem der wenigen echten Ökostromanbieter sorgt  zwar nicht für eine demokratische Kontrolle der Strommärkte und Konzerne, setzt aber zunächst ein Zeichen gegen die "G4" (die vier großen Energiekonzerne Eon, RWE, EnBW und Vattenfall). Es ist gleichzeitig ein erster Schritt hin zu ihrer Entmachtung und fördert die Stromrebellen, die den Ausbau der erneuerbaren Energien und den Ausstieg aus der Kohle- und Atomenergie vorantreiben. Außerdem ist eine solche Veranstaltung ein guter Einstieg um mit interessierten Bürgern ins Gespräch zu kommen und möglicherweise sogar Mitstreiter zu rekrutieren.

Die Organisation ist eigentlich ziemlich simpel, ein Raum muss organisiert werden, z. B. in einem Cafe, Referenten zum Informieren eingeladen und ein DJ oder gute Musik besorgt werden. Um genug Menschen zusammenzubekommen sollte man groß die Werbetrommel über alle möglichen Kanäle rühren (Presse, Radio, Flyer, Fahrradplakate etc.)