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Die Deutsche Bank - ein ausgebuffter Trickser

Keine Bank ist in Deutschland größer als die Deutsche Bank. Trotzdem zahlen andere Banken mehr Steuern. 2012 bekam das Institut am Ende gar 227 Millionen erstattet. Die Gewerkschaft Verdi hat die Steuerzahlungen der verschiedenen Banken in Deutschland seit dem Jahr 2000 verglichen. Dabei wurde deutlich, dass Volksbanken und Sparkassen weit mehr Steuern zahlten als die privaten Großbanken. In den vergangenen zwölf Jahren konnten die Finanzämter 64 Milliarden Euro von der Finanzbranche an Steuern erheben. Obwohl die Großbanken rund ein Drittel des deutschen Marktes unter sich aufteilen (nach Bilanzsummen), zahlten sie zusammen nur ein Zwölftel der Steuersumme.

Die Deutsche Bank ist sehr umtriebig; in ihrem Geschäftsbericht sind rund 2000 Tochterunternehmen aufgelistet. Von denen sind auf den Kaiman-Inseln 105 mal zu Hause, in Wilmington im US-Bundesstaat Delaware gar 398-fach (Überblick Unternehmensbeteiligungen 2012).

Bis vor zwei Jahren war im Internet noch die Seite „Deutsche Bank offshore“ zu bewundern, wo die Bank ganz offen für ihre Niederlassungen auf diversen Inseln in aller Welt warb. Es muss wohl doch die Sorge ums Image gewesen sein, die sie diese Seite schließen ließ. Die vielen Offshore-Firmen gibt es aber noch. 

Die Deutsche Bank trägt gerne ein Öko-Image vor sich her. Doch auch wenn ihre Hauptniederlassung in den Niederlanden, der Amsterdamer Oval Tower, sich inzwischen „Green Building“ nennt: Hier geht es nicht um Umweltschutz, sondern um gezielte Beratung zur Steuervermeidung. Denn dass im selben Gebäude unter anderem die Steuertrickser Axel Springer, Lufthansa, die Deutsche Bahn und der Chemiekonzern Lanxess residieren, dürfte kein Zufall sein. Eine Deutsche Bank Tochter im Hause hat sich auf die Beratung zur Steuervermeidung spezialisiert.

Als besonders „unkooperativ“ und geheimnistuerisch klassifiziert das Netzwerk Steuergerechtigkeit die Britischen Jungferninseln. Auch dort ist eine Tochter der Deutschen Bank zu finden mit dem Namen „Regula Limited“. Der Name scheint Programm zu sein. Die Süddeutsche Zeitung und der NDR recherchierten im Rahmen des Medienprojektes „Offshore Leaks“, dass diese Unternehmung von der größten Bank Deutschlands als Direktorin eingesetzt wurde für mehrere Firmen, die im Auftrag Dritter von Singapur aus gegründet wurden. Bei der Auswahl der Namen für die Offshore-Firmen, die zu einem großen Teil keine nachvollziehbare Geschäftstätigkeit aufweisen, bewiesen ihre Macher einen zynischen Humor. „Thrilling Returns Incorporated“, „Amazing Opportunity Limited“ oder „Market Dollar Group Limited“ heißen drei von über 300 dieser Steuervermeidungshelfer.

Attac-Präsenz bei der Hauptversammlung der Deutschen Bank am 22.5.

Die Kampagnengruppe Konzernbesteuerung fordert: "Banken und Konzerne global besteuern - Gesamtkonzernsteuer erstreiten und die Bank wechseln!"
Aus gegebenem Anlass bekommt die Deutsche Bank den Pokal als "Top Steuertrickser global" für ihre insgesamt 970 Töchter in Steueroasen, durch die sie weiterhin Steuerzahlungen vermeidet - und erhöht auf der Hauptversammlung erstmal die Festgehälter der Investmentbanker.

Bankwechsel – als Sofortmaßnahme und Einstieg in die Diskussion

Die Bankwechsel-Kampagne von Attac hat diesen Text zur Deutschen Bank verfasst – und die größte Bank im Land sowie ihre Töchter Postbank, Berliner Bank und Norisbank nicht nur bei Steuertricks erwischt. Unter dem Motto „Lass Deine Kröten wandern!“ ruft sie dazu auf, zerstörerischen Banken, den Rücken zu kehren und mitzuwirken beim Streit für verbindliche Regulierungen.

Zusatzflyer: Steuervermeidung von und mit den Profis der Deutschen Bank

Die Bankwechselkampagne hat recherchiert und zeigt in diesem Flyer (PDF) auf, mit welchen Tricks die Deutsche Bank  ihre Gewinne am Fiskus vorbeischleust.