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Kritik an abgeschottetem G-8-Gipfel in Sea Island

"Ölhunger des Nordes verstärkt Ausbeutung des Südens"

Zum Beginn des diesjährigen G-8-Gipfels in Sea Island (USA) hat das globalisierungskritische Netzwerk Attac die Agenda und die Umstände des Gipfeltreffens kritisiert. "Vollkommen abgeschottet von der Bevölkerung feiern die Regierungschefs ihre verfehlte Politik und inszenieren sich ohne jede Legitimation als Weltregierung", sagte Philipp Hersel vom bundesweiten Attac-Koordinierungskreis. Der Gipfel findet auf einer komplett abgeschirmten Insel statt, über die angrenzenden Gebiete ist der Notstand verhängt worden. Dennoch planen US-Aktivisten am Festland Proteste gegen die Politik der G8 (siehe www.fairworldfair.org).

Inhaltlich setzten die acht Regierungschefs darauf, ihre wirtschaftlichen Interessen weltweit durchzusetzen, kritisierte Attac. Statt endlich die Abhängigkeit vom Öl zu beenden, erhöhe die G8 den Druck auf die Länder mit Ölvorräten, die Förderung zu steigern. "Hinter den wohlklingenden Initiativen für Afrika und den Nahen Osten stehen handfeste wirtschaftliche Interessen", sagte Hersel. Gleichzeitig sei mittlerweile erwiesen, dass die Einnahmen aus dem Ölexport nicht der Bevölkerung der Herkunftsländer zugute kommen, sondern überwiegend bei westlichen Konzernen und korrupten Eliten landen. Eine positive wirtschaftliche Entwicklung werde dadurch nicht gefördert, sondern behindert. Hersel: "Der Ölhunger des Nordens verstärkt die Ausbeutung des Südens."

Während die westlichen Rohstoffkonzerne ohne jede Transparenz Konzessionsabgaben, Provisionen und Schmiergeldzahlungen in die Ölländer leisten, lamentierten die westlichen Regierungschef über Korruptionssbekämpfung "gutes Regieren in Afrika", sagte Hersel. "Die Industrieländer müssen endlich ihre Konzerne zur Offenlegung aller Zahlungen in die Länder des Südens verpflichten."

Statt die ökonomisch wie ökologisch gefährliche Steigerung der Ölförderung zu betreiben, müsste die weltweite Energiewende vorangetrieben werden, forderte Hersel. "Nur erneuerbare Energien bieten Entwicklungschancen für den Süden und den Norden. Zudem sind sie die Vorraussetzung für das Ende der militärischen Auseinandersetzung ums Erdöl."

Für Rückfragen:

  • Philipp Hersel, Tel. (0179) 6727 351

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Kritik an abgeschottetem G-8-Gipfel in Sea Island

"Ölhunger des Nordes verstärkt Ausbeutung des Südens"

Zum Beginn des diesjährigen G-8-Gipfels in Sea Island (USA) hat das globalisierungskritische Netzwerk Attac die Agenda und die Umstände des Gipfeltreffens kritisiert. "Vollkommen abgeschottet von der Bevölkerung feiern die Regierungschefs ihre verfehlte Politik und inszenieren sich ohne jede Legitimation als Weltregierung", sagte Philipp Hersel vom bundesweiten Attac-Koordinierungskreis. Der Gipfel findet auf einer komplett abgeschirmten Insel statt, über die angrenzenden Gebiete ist der Notstand verhängt worden. Dennoch planen US-Aktivisten am Festland Proteste gegen die Politik der G8 (siehe www.fairworldfair.org).

Inhaltlich setzten die acht Regierungschefs darauf, ihre wirtschaftlichen Interessen weltweit durchzusetzen, kritisierte Attac. Statt endlich die Abhängigkeit vom Öl zu beenden, erhöhe die G8 den Druck auf die Länder mit Ölvorräten, die Förderung zu steigern. "Hinter den wohlklingenden Initiativen für Afrika und den Nahen Osten stehen handfeste wirtschaftliche Interessen", sagte Hersel. Gleichzeitig sei mittlerweile erwiesen, dass die Einnahmen aus dem Ölexport nicht der Bevölkerung der Herkunftsländer zugute kommen, sondern überwiegend bei westlichen Konzernen und korrupten Eliten landen. Eine positive wirtschaftliche Entwicklung werde dadurch nicht gefördert, sondern behindert. Hersel: "Der Ölhunger des Nordens verstärkt die Ausbeutung des Südens."

Während die westlichen Rohstoffkonzerne ohne jede Transparenz Konzessionsabgaben, Provisionen und Schmiergeldzahlungen in die Ölländer leisten, lamentierten die westlichen Regierungschef über Korruptionssbekämpfung "gutes Regieren in Afrika", sagte Hersel. "Die Industrieländer müssen endlich ihre Konzerne zur Offenlegung aller Zahlungen in die Länder des Südens verpflichten."

Statt die ökonomisch wie ökologisch gefährliche Steigerung der Ölförderung zu betreiben, müsste die weltweite Energiewende vorangetrieben werden, forderte Hersel. "Nur erneuerbare Energien bieten Entwicklungschancen für den Süden und den Norden. Zudem sind sie die Vorraussetzung für das Ende der militärischen Auseinandersetzung ums Erdöl."

Für Rückfragen:

  • Philipp Hersel, Tel. (0179) 6727 351