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Attac kritisiert G8 Gipfel

Mehrere tausend Menschen demonstrierten vor allem in Ottawa, der kanadischen Hauptstadt, und in Calgary friedlich für eine "Globale Demokratie". Von Calgary aus versuchten Autokonvois, durch die schwer bewachten Wälder in das 100 km entfernte Gebirgsdorf Kananaskis zu gelangen, dem Rückzugsgebiet der G8. Erwartungsgemäß wurden sie mitten in den Wäldern von Panzern und Polizeikräften aufgehalten.

Christoph Bautz, Öffentlichkeitsreferent von Attac Deutschland vor Ort: "Die Proteste verliefen absolut friedlich, mit viel Humor und Kreativität. Es sind die Staaten der G8, die mit Gewalt ihre Politik der neoliberalen Dominanz von Wirtschaftsinteressen gegenüber den Menschen ausüben. So wird keine Armut bekämpft und kein friedliches Zusammenleben gefördert." Die Globalisierungskritiker solidarisierten sich auch mit afrikanischen NGOs. Diese hatten schon im Vorfeld ihre Kritik an den Plänen für eine "Neue Partnerschaft für die Entwicklung Afrikas" (NEPAD) verbreitet. "Mit NEPAD rückt eine neue Vorgehensweise in den Mittelpunkt. Es geht nicht um die Rechte von Menschen, Völkern und Staaten. Stattdessen werden, gemessen am Wohlverhalten, Bonuspunkte in Form von Zuwendungen verteilt. Und die G8 nehmen dabei die bequeme Rolle von Zuschauern und Preisverleihern ein.", so Bautz weiter.

"Die G8 gehen auf die grundsätzliche Kritik an der heutigen Weltwirtschaftsordnung mit keiner Silbe ein. Wo sie Probleme einräumen, ist ihre Lösungsstrategie Augenwischerei," meint Eleonore Wiedenroth, Pressesprecherin von Attac mit Blick auf die Finanz- und Wirtschaftskrise Argentiniens und die bevorstehende Krise in Brasilien. "Auch in der Schuldenfrage nur Schaumschlägerei. Die Erklärung zur HIPC-Entschuldungsinitiative für die ärmsten Länder liest sich wie eine Liste der eigenen Fehlleistungen. Nicht zuletzt wird eingeräumt, dass sie bisher die Höhe des Schuldenerlasses offensichtlich auf Basis unseriöser und frisierter Prognosen berechnet haben." Attac fordert zur Lösung der Schuldenkrise die Einführung eines insolvenzartigen Schiedsverfahrens, das der Diktatur der Gläubiger endlich ein Ende setzt. "Solange die Welt von einem selbsternannten Club der Reichen und Mächtigen beherrscht wird, haben grundlegende Reformen in Richtung globale Gerechtigkeit keine Chance", so Wiedenroth abschließend.

Für Rückfragen: Eleonore Wiedenroth, Pressesprecherin Attac, 0163 - 597 35 30


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Attac kritisiert G8 Gipfel

Mehrere tausend Menschen demonstrierten vor allem in Ottawa, der kanadischen Hauptstadt, und in Calgary friedlich für eine "Globale Demokratie". Von Calgary aus versuchten Autokonvois, durch die schwer bewachten Wälder in das 100 km entfernte Gebirgsdorf Kananaskis zu gelangen, dem Rückzugsgebiet der G8. Erwartungsgemäß wurden sie mitten in den Wäldern von Panzern und Polizeikräften aufgehalten.

Christoph Bautz, Öffentlichkeitsreferent von Attac Deutschland vor Ort: "Die Proteste verliefen absolut friedlich, mit viel Humor und Kreativität. Es sind die Staaten der G8, die mit Gewalt ihre Politik der neoliberalen Dominanz von Wirtschaftsinteressen gegenüber den Menschen ausüben. So wird keine Armut bekämpft und kein friedliches Zusammenleben gefördert." Die Globalisierungskritiker solidarisierten sich auch mit afrikanischen NGOs. Diese hatten schon im Vorfeld ihre Kritik an den Plänen für eine "Neue Partnerschaft für die Entwicklung Afrikas" (NEPAD) verbreitet. "Mit NEPAD rückt eine neue Vorgehensweise in den Mittelpunkt. Es geht nicht um die Rechte von Menschen, Völkern und Staaten. Stattdessen werden, gemessen am Wohlverhalten, Bonuspunkte in Form von Zuwendungen verteilt. Und die G8 nehmen dabei die bequeme Rolle von Zuschauern und Preisverleihern ein.", so Bautz weiter.

"Die G8 gehen auf die grundsätzliche Kritik an der heutigen Weltwirtschaftsordnung mit keiner Silbe ein. Wo sie Probleme einräumen, ist ihre Lösungsstrategie Augenwischerei," meint Eleonore Wiedenroth, Pressesprecherin von Attac mit Blick auf die Finanz- und Wirtschaftskrise Argentiniens und die bevorstehende Krise in Brasilien. "Auch in der Schuldenfrage nur Schaumschlägerei. Die Erklärung zur HIPC-Entschuldungsinitiative für die ärmsten Länder liest sich wie eine Liste der eigenen Fehlleistungen. Nicht zuletzt wird eingeräumt, dass sie bisher die Höhe des Schuldenerlasses offensichtlich auf Basis unseriöser und frisierter Prognosen berechnet haben." Attac fordert zur Lösung der Schuldenkrise die Einführung eines insolvenzartigen Schiedsverfahrens, das der Diktatur der Gläubiger endlich ein Ende setzt. "Solange die Welt von einem selbsternannten Club der Reichen und Mächtigen beherrscht wird, haben grundlegende Reformen in Richtung globale Gerechtigkeit keine Chance", so Wiedenroth abschließend.

Für Rückfragen: Eleonore Wiedenroth, Pressesprecherin Attac, 0163 - 597 35 30