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Globalisierte Finanzmärkte Ein Jahrzehnt nach Beginn der großen Krise

Das Bildungsmaterial zum Thema globale Finanzmärkte erscheinen im Sommer 2018 anlässlich zweier gegensätzlicher und doch miteinander verbundener Jahrestage. Am 3. Juni 1998 wurde Attac in Frankreich mit dem Ziel einer demokratischen Kontrolle der internationalen Finanzmärkte gegründet. Während Attac also seinen 20. Geburtstag feiern kann, jährt sich zugleich der Ausbruch der größten globalen Finanz- und Wirtschaftskrise seit den 1930er-Jahren zum zehnten Mal. Symbolisch für dieses Ereignis, vor dem die Globalisierungskritiker_innen stets gewarnt hatten, steht die Pleite der US-Investment-Bank Lehman Brothers am 15. September 2008. Diesen doppelten Jahrestag nahm Attac zum Anlass, um mit dem vorliegenden Material auf den Ausbruch der großen Krise zurückzublicken und die zunehmende Bedeutung der Finanzmärkte und ihre sozialen Folgen kritisch in den Blick zu nehmen.

Das Material ist in vier Module gegliedert, die jeweils mit einer kurzen fachlichen Einführung und einem knappen didaktischen Kommentar zu den einzelnen Elementen beginnen.

Übersicht

Aktivität II.1 eignet sich zur Einführung in den Kern der Finanzmärkte, nämlich den Wertpapierhandel. Mit dem Bewegungsspiel ‚Bulle und Bär‘ können das Auf und Ab der Kurse sowie das Herdenverhalten der Händler_innen simuliert und abschließend mit Hilfe des folgenden Infoblattes und einer Dax-Kurve (M1) auf den Aktienhandel übertragen werden.

Infoblatt II.2 führt am Beispiel des Aktienhandels an der Deutschen Börse in das Thema Wertpapierhandel beziehungsweise Finanzmärkte ein. Die behandelten Fragen lauten: Was zeigt die DAX-Kurve an, wieso steigen und fallen die Preise, wie verhalten sich die Händler_innen an der Börse, wie kommt es zu »Blasen« und »Crashs« und was geht’s mich an?

In Arbeitsblatt II.3 geht es um die Vorgeschichte der globalen Finanzkrise. Zunächst setzen sich die Lernenden mit einem Text aus der Reihe Böckler Impuls (M1) auseinander, in dem argumentiert wird, dass die relativ zurückgehenden Investitionsmöglichkeiten der Unternehmen dazu geführt haben, dass das anlagesuchende Kapital in die Finanzwirtschaft überführt wurde. Dies wird dann anhand zweier Diagramme zur Entwicklung von Realvermögen und Finanzvermögen (M2) sowie zur Entwicklung von Gewinnen und Investitionen (M3) überprüft. Anschließend überlegen die Lernenden anhand einer Tabelle (M4) in Kleingruppen, in welchen Situationen sie als Unternehmer_innen investieren würden, und setzen sich auf dieser Basis mit der These auseinander, dass die Profite von heute die Investitionen von morgen und die Arbeitsplätze von übermorgen seien. Abschließend wird diese These noch einmal mit Bezug auf einen Artikel aus dem Tagesspiegel (M5) kritisch diskutiert.

Arbeitsblatt II.4 behandelt den Weg von der US-Immobilienkrise zur Bankenkrise. Mit der Methode des Gruppenpuzzles bearbeiten die Lernenden verschiedene Aspekte eines Schaubildes zur Entwicklung der Krise (M1). Dazu ziehen sie kurze Infotexte zu Akteuren der Finanzkrise heran und bereiten einen eigenen Kurzvortrag zum Verlauf der Krise vor.