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Teure Computer – konsequente Steuerstrategen: Apple

Apple ist ein Konzern der Superlative: Weltweit stehen die Menschen Schlange für die Computer, Telefone und sonstigen Elektronikangebote. Sensationell ist jedoch auch die Konsequenz, mit der Apple Steuervermeidung betreibt.

Der amerikanische Senat hat sich einen Bericht erstellen lassen über die kreative Buchhaltung des Hard- und Softwarekonzerns. 
Danach betreibt der Konzern eine wichtige Tochter, die Apple Operations International, komplett steuerfrei. Formal hat das Unternehmen seinen Sitz in Irland, es nutzt aber einen erstaunlichen Widerspruch: Für den irischen Fiskus zählt, wo die Manager eines Unternehmens sitzen (das ist in diesem Fall in den USA). Für die Steuerbehörden in den USA aber gilt: Die Besteuerung muss dort erfolgen, wo ein Unternehmen gegründet wurde (das ist in diesem Fall Irland). Dafür fließen an Apple Operations International die Dividenden anderer internationaler Apple-Töchter - von 2009 bis 2012 ergab das ein Einkommen von 30 Milliarden. Da diese Appletochter aber keine Steuerresidenz hat,  gab es auch keinen Steuerbescheid. 
Durch einen speziell ausgehandelten Deal mit dem Niedrigsteuerland Irland zahlte Apple zudem auf Einnahmen seiner dortigen Töchter statt der zwölfeinhalb Prozent nur zwei Prozent Unternehmensteuer. Vor allem seine Rechte an geistigem Eigentum verlagert der Konzern dem Bericht zufolge in Firmen in Ländern mit niedriger Besteuerung – so dass andere Apple-Unternehmen dorthin Lizenzzahlungen leisten können, und in dem Land, in dem sie eigentlich aktiv sind, möglichst geringe Gewinne ausweisen müssen.

Apple hat aus seinen Gewinnen Barreserven von ca. 102 Milliarden US-Dollar günstig versteuert bei Tochtergesellschaften außerhalb der USA liegen. Wenn man diesen Gewinn innerhalb der USA ausschütten würde, um den Apple-Aktionären Dividenden bezahlen zu können, müsste Apple in den USA mit 35 Prozent nachversteuert werden. Der Ausweg: Apple nahm kurzerhand am Kapitalmarkt einen Kredit von 17 Milliarden US-Dollar auf, um ohne Ausschüttungen Dividenden zahlen zu können. Die Zinsen auf diesen Kredit sind gegenwärtig günstiger als die Nachversteuerung. 

Auf Anfragen in Deutschland antwortete ein Apple-Sprecher kurz: „Apple gibt keine regionalen Zahlen bekannt, daher kann ich Ihnen keine Gewinn- beziehungsweise Steuerangaben für Deutschland nennen.“

Apple-Flyer

Stellt Euch vor, ein vor kurzem noch vor dem Staatsbankrott stehender Staat weigert sich, 13 Milliarden Euro Steuern vom weltweit größten Konzern einzutreiben: das Beispiel Irland.

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