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I.5 Arbeitsblatt: Um welche Interessen geht es bei TTIP?

Das Arbeitsblatt behandelt zentrale Interessengegensätze und ihre unterschiedlichen Machtressourcen in der Auseinandersetzung um TTIP. Zentrale Materialien sind kurze Statements von vier Unternehmensvereinigungen und vier zivilgesellschaftlichen Gegenpositionen, nämlich vom Bankenverband (M1), dem Deutschen Gewerkschaftsbund (M2), von Finance Watch (M3), vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (M4), dem Bundesverband der Deutschen Industrie und anderen (M5), dem Verband der chemischen Industrie (M6), TheCityUK (M7) und von Corporate Europe Observatory (M8). Für den bilingualen Unterricht stehen diese Materialien auch auf Englisch bereit.
Ein erstes Gespür für diese Akteur_innen und ihre Interessen können die Lernenden entwickeln, indem sie zentrale Aussagen und dazu passenden Akteur_innen zusammenpuzzeln. Die korrekte Lösung des Puzzles ist: 1-D, 2-B, 3-C, 4-E, 5-F, 6-G, 7-H, 8-A.

Anschließend wird vorgeschlagen, eine Expert_innenanhörung der EU-Kommission und eine Podiumsdiskussion des Bündnis "Stop TTIP" zu simulieren. An dieser Stelle ist es zentral, beide Teile der Simulation in der richtigen Reihenfolge durchzuführen, damit das Ungleichgewicht zwischen Großunternehmen und anderen Interessengruppen deutlich wird. Zunächst bereiten sich die Lernenden in acht Kleingruppen (= Interessengruppen) auf die Anhörung vor. Tatsächlich dürfen aber nur die vier Unternehmenslobbyist_innen und eine weitere Gruppe an der Anhörung teilnehmen. Nach einer Zwischenreflexion wird dann eine Podiumsdiskussion mit den vier TTIP-kritischen Organisationen durchgeführt. Bei dieser sammeln die Zuschauenden Argumente, die sie anschließend zu Flugblättern ausarbeiten, bevor sie abschließend persönlich zu TTIP Stellung nehmen. Schließlich wird mit Bezug auf einen Text aus Lobbypedia (M9) reflektiert, wie realistisch die Simulation insgesamt war.
An Stelle der Simulation kann M9 auch zur Durchführung einer Konfliktanalyse genutzt werden. Als weitere methodische Möglichkeit wird vorgeschlagen den Konflikt um TTIP in Form einer Statue darzustellen (siehe Aktivität I.4).