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Ein Geburtstagsbrief vom alten Onkel an seinen Lieblingsneffen attac-Deutschland zu dessen fünftem Geburtstag

Mannheim, den 23.4.2005

Aus „fünf vor zwölf“ wurde ein halbes Jahrzehnt, unser Wonnemops wird fünf: Glückwunsch!

Du warst ja eine Art Findelkind. Gut dass es die Babyklappe gibt. Deine leiblichen Eltern sind nicht bekannt. Als gesichert kann nur gelten, dass Luis Trenker und Greta Garbo aus dem Kreis der Verdächtigen ausscheiden. Auffallend ist, dass sich die SPD und Gewerkschaften einerseits, wie die Grünen und die Friedensbewegung andererseits recht erbittert ums Sorgerecht streiten, aber zum Unterhalt nicht anständig beitragen wollen.

Bist Du also gar die Scheidungswaise, als die zwei Paare sich getrennt haben, weil die einen (SPD und Gewerkschaften) sich in die Haare (nicht gefärbt!) kriegten und die grünen Wölfe unter den Friedensschafen ihren Pelz auszogen?

Oder bist Du der Erfolg, der bekanntlich viele Väter hat? Vom Aussehen her stecken jedenfalls die Franzosen drin, unverkennbar. Vor allem dieser eine, ausgebouvete, der keine Angst vorm Vierteilen hatte und deshalb den Kaiser McDonald vom Pferd zog. Eine Minute der Tat zählt mehr als das Gerede von Jahren! Andrerseits erinnert einiges auch an Che Guevara und Mutter Theresa oder Rosa Luxemburg. Sei froh, dass Dir wenigstens Merkel und Schröder erspart blieben. Was wohl alles zutage träte, wenn wir mal einen Gentest machten? Tobin or not Tobin? Oder Erich Honecker womöglich, vielleicht sogar Papst Johannes Paul II.: Friede den „Tränenpalästen“- Krieg der Verhütung?

Bei diesen Wurzeln wundert nicht, dass Du ein echter Widerspruchsgeist bist: Das haben die Türdrücker ja besonders eindrucksvoll erfahren, als sie Dir, einem Kleinkind, kaum warst Du auf der Welt schon die „Riesterrente“ andrehen wollten, mit der sie Deine Zukunft kaputtmachen. Recht hast Du, die Suppe nicht auszulöffeln, die andere Dir einbrocken wollen!

Vielseitig begabt bist Du auch und kannst mit Deinen Talenten richtig wuchern. Was hast Du nicht alles für Interessen: Arbeitsmarktpolitik, Bildungspolitik, Energiewirtschaft, Entschuldung, Europäisierung, Gentechnologie, Geschlechterpolitik, Gesundheitspolitik, Globalisierung, Landminen, Nah- und Fernverkehr, Nord-Süd-Konflikt, Ökologie, Rentenpolitik, Soziales, Waffenexporte, Wasserversorgung, Welternährung. Diese Aufzählung ist natürlich nicht abschließend, nur eine kleine Auswahl. Viel Feind viel Ehr. Denk deshalb immer an die Geschichte von David und Goliath. Wer keinen Mut zu träumen hat, hat keine Kraft zu kämpfen! Aber übernimm dich nicht: Weißt du, warum die Tiger im Zirkus so zahm sind? Weil der Dompteur immer den Schemel mit den drei Stuhlbeinen dabei hat- da wissen sie nicht, in welches der drei Beine sie zuerst beißen sollen! Es ist die Fülle der Möglichkeiten, die lähmt. Und krank machen kann, von Autismus bis Zappelphilipp. Lies auch mal das „Drama des begabten Kindes“: von Alice Miller könntest Du noch einiges lernen!

Gerade weil Du so klug bist, verstehe ich nur nicht, weshalb Du dem Begriff des „Neoliberalismus“ auf den Leim gegangen bist, denn das, was Du bekämpfst, hat mit Liberalismus nicht das Geringste zu tun. Adam Smith und die Liberalen wollten die unverzichtbaren Freiheitsrechte allen Menschen zugänglich machen und eben gerade nicht einer kleinen Klasse von Besserverdienenden. Sie wussten, dass Gleichheit die Mutter der Freiheit ist und nicht ihr Feind: Oder wurden die Sklaven durch die Gleichheit etwa unfreier? Oder die Frauen durch die Gleichberechtigung?

Liberale haben immer für das Recht gekämpft und Privilegien bekämpft. Sie wussten, dass dort, wo Vor-Rechte entstehen, das Recht das Nachsehen hat. Adam Smith, der klassische Verantwortungsethiker, dieser glühende Verfechter eines progressiven Steuertarifs, würde sich im Grabe umdrehen, wenn man ihn als Ahnherr dieser Bande bezeichnen würde, die -wie die Piraten unter falscher Flagge- nicht Neoliberalismus, sondern das Gegenteil, nämlich Neofeudalismus im Schilde führt und die Menschen der Leibeigenschaft entgegen treiben will. Warum adelst Du diese Terroristenbande mit dem Begriff des „Neoliberalismus“ und machst Dir die Dinge so unnötig schwer? Die falschen Begriffe sind es nämlich vor allem, welche die richtige Politik verhindern. Die echten Liberalen sind Deine Wachhunde gegen diese neofeudalen Wölfe! Verbünde Dich mit Ihnen.

Du bist unser Hoffnungsträger, vielleicht sogar der Herkules unserer Tage, der den globalen Augiasstall ausmistet. Genau wie der alte Herkules als Kind zwei Schlangen erwürgte, die das gleiche mit dem Wiegenkind vorhatten, hast Du heute den Finanzkraken mit seinen vielen Tentakeln am Wickel. Gemessen daran hat Dein antiker Vorgänger es mit Blindschleichen zu tun gehabt. Mach den Kraken fertig!

Und vergiss das Spielen mit Deinen globalen Kameraden und Geschwistern nicht, schüttet ruhig weiter Sand ins Getriebe der Panzer, wo immer ihr sie trefft: die Wüste lebt!

Im Übrigen „lebe, wie du, wenn du stirbst, wünschen wirst, gelebt zu haben“! Eine gerechte und deshalb frohe Zukunft wünschen wir Dir alle,

Dein alter Onkel Jürgen B.

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