RWE
Firmensitz
Essen
Köpfe
Harry Roels, Vorstandsvorsitzender
(früheres Mitglied des Vorstandes von
Royal Dutch/Shell)
Geschichte
 
1898 |
Das Rheinisch-Westfälischen Elektrizitätswerks Aktiengesellschaft (RWE) wurde als
Zusammenschluß kommunaler Energieunternehmen in NRW gegründet.
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1905 |
Wasser wird in die Angebotspalette des Unternehmens aufgenommen. Starke Diversifizierung
der Unternehmensaktivitäten: von Druckmaschinen bis zum Tankstellennetz.
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2000 |
Mit der Übernahme von Thames Water (43 Millionen Kunden, Beteiligungen in allen
Regionen der Welt) steigt RWE zum Global Player und nach Vivendi und Suez zur Nr. 3 des
Wassermarktes auf. Innerhalb des RWE-Komplexes wird Thames Water zur Führungsgesellschaft
des RWE-Wassergeschäftes. Auch das bereits bestehende RWE-Aqua (das für den osteuropäischen
Markt zuständig ist) wird Thames Water unterstellt. |
2002 |
Thames Water übernimmt fast die Hälfte der "China Water Company". |
2003 |
Übernahme von American Water Works (mit ca. 15 Millionen Kunden in USA
und Lateinamerika). |
Genaueres unter: www.rwe.com/de/welt/wissen/geschichte/geschichte.jsp
Kundenzahl
ca. 70 Millionen
Mitarbeiter
143.000
Finanzen
$ 50 Mrd. Einnahmen bei RWE insgesamt
$ 27 Mrd. Schulden
563 Mio. Euro Gewinn im Wassergeschäft (21% der Gesamtgewinne von RWE, obwohl
Wassser nur 4% Anteil am Konzernumsatz)
36% der Anteile befinden sich noch im Besitz von Kommunen im Rhein-Ruhr Gebiet, Tendenz fallend
3% Anteil des Weltwassermarkts
Tochterfirmen
Thames Water
American Water Works
Insgesamt besitzt RWE ca. 200 Tochtergesellschaften. Weitere Infos unter: www.icij.org/dtaweb/water/default.aspx?section=DBPARENT&PID=3
Entwicklungen und Vorwürfe
Nach einer Phase der breiten Diversifizierung hat RWE seit einigen Jahren seine
Geschäftsstrategien geändert und konzentriert sich nun auf das "Kerngeschäft" mit
Strom, Gas, Wasser und Umweltdienstleistungen. Durch den Erwerb von Thames Water und
American Water Works ist RWE zwar zu einem Global Player aufgestiegen, mit einem Anteil
von nur drei Prozent liegt es allerdings weit abgeschlagen hinter der Spitze. Um konkurrenzfähiger
zu werden, müssen die Essener weiter zukaufen. So wurden in den letzen Jahren 30 Milliarden Euro
für Einkäufe aufgewendet...und ein enormer Schuldenberg angehäuft.
Thames Water: Englands größter Umweltsünder
"Als Führungsgesellschaft des globalen RWE Wassergeschäfts engagiert sich Thames Water,
um effiziente Wasserwirtschaft mit höchsten gesundheitlichen und ökologischen Standards zu
verbinden", versichern RWE auf ihrer Homepage. Wie Beispiele nicht nur aus England beweisen,
scheint es mit diesem Engagement noch nicht besonders weit her zu sein. Ganz im Gegenteil:
Thames Water führt seit einigen Jahren die Hitliste der Umweltkriminalität in England.
Seit 1999 wurde Thames Water, Englands größter Wasser- und Abwasserkonzern zwei
Dutzend mal wegen Umweltverschmutzung und Gefährdung der öffentlichen Gesundheit
und zu insg. $700.000 Strafe verurteilt.
1999: acht Verurteilungen wegen Umweltverschmutzung, mehr als jede andere Firma in England und Wales.
2000: insgesamt 288.000 Pfund Strafe wegen Umweltverschmutzung, wiederum unrühmlicher 1.
Platz in England. 200.000 Pfund davon (die höchste, die jemals in England wegen Verletzung
des Waste Management Laws verhängt wurde) wurden alleine wegen eines einzigen Vorfalls erhoben:
Wegen "einer Serie von Fehlern" und "illegalem" Equipment wurden im Südosten von London Straßen
und Häuser von ungeklärtem Abwasser und giftigen Industrieabfällen überschwemmt, Bewohner mußten
z.T. im Krankenhaus behandelt werden, Häuser wurden unbewohnbar und geschätzte 22,5 Mil. Liter
Abwasser und Industriabfälle in die Thames gepumpt.
2001: "nur" 57.000 Pfund Strafe, allerdings ein Anstieg der umweltverschmutzenden Vorfälle
um 20% im Vergleich zum Vorjahr.
2002: bis August bereits fünfmal verurteilt und Strafen in Höhe von 132.000 Pfund.
In allen Fällen waren die Gerichte davon überzeugt, daß Thames im Vorfeld von den Bedingungen
wußte, die zu den jeweiligen Umweltverschmutzungen führten und diese ohne großen Aufwand hätte
verhindern können. Dies legt die Vermutung nahe, daß Umweltverschmutzung billigend in Kauf
genommen wird und sogar einen Teil der Geschäftsstrategie von Thames Water ausmacht. Die
geringe Höhe der Geldstrafen macht Umweltverschmutzung und Strafverfolgung zu einem
akzeptablen Risiko für den Konzern und erweisen sich als weniger kostenintensiv als
Wartung und Instandhaltung der Anlagen.
Details zu den Verurteilungen und weitere Fälle außerhalb Englands unter:
www.citizen.org/cmep/Water/general/majorwater/index.cfm
Beispiele
demnächst
Weitere Infos
www.rwe.com/de/produkte/wasser/wasser.jsp
www.menschen-recht-wasser.de
www.swisscoalition.ch
Rückfragen an Susi gats-kampagne@attac-netzwerk.de
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