GATS-Kinospot
Filmförderung als "Handelshemmnis"?
Attac präsentiert Kinospot gegen das GATS:
Presse-Preview mit Christian Petzold (Filmemacher/"Die innere Sicherheit") und Thomas Fritz (GATS-Experte/Attac)
am Freitag, 14. März 2003, 11 Uhr im Eiszeit-Kino,
Zeughofstr. 20, 10997 Berlin, Nähe U-Bhf. Görlitzer Bahnhof
|
"Sehr geehrtes Kinopublikum! Der angekündigte Film musste leider
kurzfristig aus dem Programm genommen werden. Er wurde mit Hilfe
öffentlicher Filmförderung produziert. Das bedeutet einen klaren Verstoß
gegen die Prinzipien des freien Welthandels." Mit dieser Einblendung
beginnt ein Kinospot, in dem das globalisierungskritische Netzwerk Attac
gegen das WTO-Dienstleistungsabkommen GATS protestiert und auf die
möglichen Konsequenzen für den Kultursektor aufmerksam macht.
Der Film, den Studierende der Universität der Künste produziert haben,
läuft von nächster Woche an in deutschen und österreichischen Kinos. Am
Freitag, 14. März 2003, um 11 Uhr ist er als Presse-Preview zu sehen,
und zwar im Eiszeit-Kino, Zeughofstraße 20, in Berlin. Dabei erklärt
Thomas Fritz, GATS-Experte von Attac, die Hintergründe des
Dienstleistungsabkommens. Der Filmemacher Christian Petzold ("Die innere
Sicherheit", D/2001) erläutert, warum Kultur eine öffentliche Aufgabe
und Filmförderung notwendig ist.
Denn genau diese öffentliche Unterstützung des Kultursektors ist durch
das GATS (General Agreement on Trade in Services) bedroht. Das Abkommen,
das derzeit bei der Welthandelsorganisation WTO unter Ausschluss der
Öffentlichkeit verhandelt wird, hat die Liberalisierung und
Privatisierung aller Dienstleistungen zum Ziel. Dabei definiert es
staatliche Subventionen auch im Kulturbereich als "Handelshemmnisse" und
verlangt, dass sie entweder an alle Anbieter oder aber an keinen gezahlt
werden. "Im Klartext hieße das: Filmförderung auch für
Hollywood-Blockbuster, Rundfunkgebühren auch für CNN und kulturelle
Mittel auch für Cats", stellt Thomas Fritz die möglichen Auswirkungen
dar. Für anspruchsvolle Kultur von öffentlichem Interesse bliebe dann
kein Geld mehr übrig. "Den internationalen Großkonzernen sind die
europäischen Regelungen zur Förderung von Filmen und
öffentlich-rechtlichem Rundfunk ein Dorn im Auge."
Derzeit steht die Europäische Union, die die Verhandlung im Namen aller
EU-Länder führt, Liberalisierungen im Kultursektor skeptisch gegenüber.
Weil sie jedoch in anderen Bereichen weitreichende Forderungen gestellt
hat, ist zu befürchten, dass sie im Kulturbereich nachgeben wird, um
ihre Ziele zu erreichen. Attac setzt sich deshalb zusammen mit anderen
Organisationen für eine Stopp der GATS-Verhandlungen ein.
Für Nachfragen:
* Thomas Fritz, Koordinator der Anti-GATS-Kampagne von Attac,
Tel. 030/69505871 oder 0160/93231548
* Alexis Passadakis, GATS-Spot-Koordination:
Tel. 030/29666635, Email:passadakis@gmx.net
Folgende zwei Texte der Marburger Gruppe könnten bei der Argumentation gegenüber Kinos hilfreich sein:
|